Yahoo und Google kommen sich bei der Werbevermarktung etwas näher. Wie Yahoo bekannt gegeben hat, hat man einen globalen, nicht-exklusiven Werbedeal mit Google geschlossen. Demzufolge werden leere Werbeflächen fortan mit Display-Ads aus dem Google AdSense-Programm bestückt. Die Kooperation macht durchaus Sinn und könnte durchaus vertieft werden.
Wer kennt Google besser als Marissa Mayer?
Von der Zusammenarbeit profitieren beide Unternehmen, denn Yahoo hat – trotz etwas diffuser Strategie – immer noch mächtig viele User und Seitenabrufe und Google hat wahrscheinlich das erfolgreichste Werbeprogramm im Internet. Und wie gut Google seinen Job macht weiß wohl kaum jemand besser als Yahoo-CEO Marissa Mayer. Sie war die zwanzigste Mitarbeiterin, die bei Google eingestellt wurde.
Noch ist der Deal nicht-exklusiv – sprich Yahoo setzt auch weiterhin andere Werbenetzwerke ein, zum Beispiel Microsoft. Doch so ganz zufrieden mit den Klickraten und Werbeumsätzen von Microsoft ist die Yahoo-Chefin nicht. Dennoch wird der nun abgeschlossene Deal mit Google zunächst wohl weiter nicht-exklusiv sein. Klar ist aber auch, dass eine Vertiefung der Kooperation nicht ausgeschlossen ist.
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Google stellt „Enhanced Campaigns“ vor
Denn passend zu der Kooperation mit Yahoo hat Google gestern ein neues AdWords-System namens „Enhanced Campaigns“ vorgestellt. Das neue Programm soll helfen, Werbekampagnen auf verschiedenen Geräten – Desktop-PC, Tablet und Smartphone – anzuzeigen. Bislang mussten Werbungtreibende hierfür separate Kampagnen erstellen, doch neben einer einzigen Kampagne lassen sich nun auch die Werbepreise besser anpassen. Beispielsweise kann ein Cafe-Betreiber auf höhere Preise für Anzeigen innerhalb eines bestimmten Umkreises oder zu bestimmten Uhrzeiten bieten.
Und diese Marketing-Kampagnen könnten nun eben auch in Apps oder auf mobilen Seiten von Yahoo auftauchen. Yahoo betont, dass sich für den User nicht viel ändern werde, was natürlich nicht so ganz stimmt. Denn der Deal bezieht sich auf zuvor nicht verkaufte Werbeflächen – demnach könnte auf Yahoo fortan also mehr Werbung zu sehen sein. Doch da es sich um Werbeplätze handelt, die sowieso vorgesehen waren, wird für den User vermutlich vieles beim Alten bleiben. Nicht so für Google und Yahoo – beide haben eine neue Umsatzquelle ausfindig gemacht, auch wenn da jetzt wahrscheinlich nicht direkt die Milliarden sprudeln werden.
Was macht Microsoft?
Allerdings könnte das der Fall werden, wenn Google nicht nur Restplätze vermarktet, sondern auch die attraktiven Werbeflächen von Yahoo. Auch wenn die Frage im Raum steht, glaube ich nicht, dass sich dagegen kartellrechtlicher Widerstand richten wird. Viel eher ist die Frage, wie Microsoft darauf reagiert – schließlich ist der Konzern aus Redmond, neben Yahoos eigener Vermarktungseinheit, bislang für das Gros der Werbevermarktung von Yahoo zuständig.
Zieht man in Betracht, dass die Liste der Unternehmen, die finanziell von Microsoft unterstützt werden (Facebook, Nokia, Dell) immer länger wird und Bing sowie Werbevermarktung ein Herzensanliegen von Steve Ballmer sind, ist es nicht unwahrscheinlich, dass Yahoo der glückliche Dritte ist, der Google und Microsoft ein bisschen gegeneinander ausspielt.
Dagegen spricht allerdings, dass Marissa Mayer und ihr COO Henrique de Castro Google vermutlich ein wenig näher stehen als Microsoft. Dennoch: Solange Yahoo weiter auf Werbefinanzierung setzt, ist Google sicherlich der richtige Ansprechpartner. Der erste Grundstein ist immerhin gelegt.
Bild: Flickr / Giorgio Montersino (CC BY-SA 2.0)
Interessanter Deal. Das dürfte für Yahoo gerade beim Umsatz stärker am Turnaround arbeiten lassen und für weiteren positiven Auftrieb sorgen.