Apple hat vorgelegt, Microsoft und Samsung zogen gestern Abend nach, um ihre jeweiligen Quartalsergebnisse zu präsentieren. Ein eindeutiger Gewinner ist nicht wirklich auszumachen, ein vorläufiger Verlierer hingegen schon: Microsoft.
Denn obwohl der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um drei Prozentauf 21,5 Milliarden Dollar gestiegen ist, ist der Profit um drei Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar gesunken. Die Börse hatte Schlimmeres erwartet, sodass der Kurs nachbörslich nur leicht um einen Prozentpunkt nachgab. Apples Aktie hingegen ist seit der Veröffentlichung der Quartalszahlen um satte zehn Prozent abgerauscht. Dabei sind sowohl Umsatz als auch Ergebnis von Apple gestiegen, allerdings eben nicht mehr so stark wie in vorherigen Quartalen. Und auch beim Wachstum zeigt sich Apple eher zurückhaltend, was die Börsianer ziemlich verschreckt hat.
Und Samsung? Wie in etwa erwartet haben die Südkoreaner im abgelaufenen Quartal 52,5 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet – etwas weniger als Konkurrent Apple. Der Gewinn rangiert bei 8,3 Milliarden Dollar und damit deutlich weniger als bei der ewigen Konkurrenz. Doch der Gewinn wurde damit im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt – Wachstumsraten die man lange von Apple gewohnt war und an die sich Tim Cook wohl gerne zurückerinnert.
Neue Stellenangebote
Marketing Manager – Branding / PR / Social Media (m/w/d) AURICON Group in Düsseldorf |
||
Praktikant – Digitales Lernen und Empowerment im Bereich Social Media (m/w/d) Allianz Kunde und Markt GmbH in Unterföhring (bei München) |
||
Customer Service & Social Media Specialist / Kundenberater / Social Media Manager (m/w/d) Maynards Europe GmbH in Starnberg |
Windows und die Post-PC-Ära
Doch zurück zu Microsoft: Die jetzt vorgelegten Quartalszahlen dürften eine Vorahnung für die nächsten Quartalsergebnisse sein. Denn wie schon länger bekannt, schwächelt das PC-Geschäft. Microsoft hat jedoch zu lange gebraucht, um adäquate Produkte für die Post-PC-Ära zu entwickeln. Beispielhaft ist das Surface-Tablet für das Microsoft immer noch keine Verkaufszahlen angeben möchte. Die einzige offizielle Aussage von Microsoft-CEO Steve Ballmer stammt aus dem letzten November – da nannte er den Verkaufsstart modest (bescheiden).
Umso lieber prahlt man daher mit den Verkaufszahlen von Windows 8, die überraschend gut ausfallen: Seit dem Start des neuen Betriebssystems hat man 60 Millionen Lizenzen absetzen können. Zum Vergleich: Windows 7, das wie sein Nachfolger Ende Oktober veröffentlicht wurde, knackte die 60-Millionen-Marke schon zwei Monate später und erreichte bis Juni 2011 nahezu eine Verdreifachung des Absatzes. Man kann also davon ausgehen, dass das Wachstum von Windows 8 bislang ähnlich gut verläuft, doch die nächsten Monate werden – wie immer – entscheidend sein.
Windows Phone 8 hui, Surface pfui
Doch auch Microsoft weiß, dass Windows 8 alleine nicht reicht – der PC-Absatz ist weiter im Sinkflug, der sich auch nicht vom neuen Microsoft-Betriebssystem aufhalten lässt. Auf das Tablet kann Microsoft zumindest kurz- und mittelfristig auch nicht bauen, bei Windows Phone 8 sieht es aber etwas besser aus – die Nokia Lumia-Serie verkauft sich jedenfalls sehr ordentlich.
Auch Bing bewegt sich in die Richtung, obwohl Microsofts Geschäftseinheit „Online Services Division“ nach wie vor tiefrote Zahlen schreibt – minus 283 Millionen Dollar im vergangenen Quartal. Doch wie die Kollegen von „The Next Web“ liebevoll zusammenfassen: „Bing setzt neue Rekorde beim Weniger-Geld-Verlieren“. Bedenkt man allerdings, dass Google den Großteil seines Umsatzes und Gewinns über die Suche verdient, ist das eher ein bittersüßes Kompliment.
Trotzdem: Es geht in die richtige Richtung bei Microsoft, doch es wird noch etwas länger dauern, bis sich die Zuwächse im Windows 8-Ökosystem und im Such-Geschäft auch finanziell auswirken.
Bild: Microsoft