„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ – so oder so ähnlich werden sich wohl manche über die Einladung zu „TheEuropas“ gefreut haben, sozusagen die Oscars der Startup-Szene, die gestern Abend in Berlin vergeben wurden. Von den 1.000 Bewerbungen schafften es nur 200 ins Finale. Unter den Gewinnern finden sich auch drei deutsche Vertreter.
Publikumspreis-Gewinner kommt aus Berlin
Besonders beim Publikumspreis darf man sich aus deutscher Sicht freuen – mehr als 3.000 der insgesamt 250.000 Teilnehmer stimmten per Online-Wahl für das Berliner Startup Wooga, wobei das Ergebnis schon vor der Veranstaltung bekannt war. Das Games-Startup hat inzwischen sechs Spiele entwickelt, darunter Diamond Dash oder Bubble Island und verzeichnet monatlich 50 Millionen aktive Nutzer. Ich muss zugeben, dass ich weder von dem Startup noch von den Spielen bisher etwas gehört habe, aber ich bin auch nicht wirklich eine Spieler-Natur. Und schließlich geht es jetzt ja erst richtig los.
Zum besten deutschen Startup wurde MyTaxi gewählt, über die wir auch schon des Öfteren berichtet haben. Dritter im Bunde der deutschen Gewinner ist die Foto-App EyeEm, die mit Instagram konkurriert und in letzter Zeit deutlich an Downloads und Nutzer zugewinnen konnte. Glückwunsch von uns an die drei!
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Wie viele Gewinnerkategorien braucht man?
Neben den drei erfolgreichen deutschen Vertretern wurden noch in zahlreichen anderen Kategorien Gewinner ausgezeichnet – vom Lightweight-Startup (jünger als ein Jahr und weniger als 100.000 Euro Investmentkapital) – Sketchfab, ein Publisher für interaktiven 3D-Content – über das beste Culture Startup (Lyst, ein sozialer Online-Shop für Designer-Klamotten) bis hin zum besten Recruitment and Jobs Startup (Intern Avenue, eine Praktikumsbörse).
Mit insgesamt acht regionalen Awards kommt man bei dem Gründerpreis auf insgesamt 23 Kategorien für die Startups. Bei 1.000 Bewerbungen sind das im Schnitt also gut 40 Bewerbungen pro Kategorie. Sicherlich freut man sich da immer noch über den ersten Platz, aber ich weiß nicht so ganz, ob man mehr Startup-Kategorien braucht als es Gewichtsklassen im Profiboxen der Herren gibt.
Und mit den Startup-Kategorien hört es nicht auf: Auch der beste Investor, der beste Journalist (wieso waren wir nicht nominiert?), sogar der beste „Exit“ des Jahres wurden ausgezeichnet – letztere Kategorie gewannen face.com, die an – Trommelwirbel – Facebook verkauft wurden. Immerhin gab für Mark Zuckerberg nicht der Domainname den Ausschlag, sondern die Gesichtserkennungs-Software des israelischen Startups.
Berlin ist arm, aber sexy
Aber gut, trotz einer etwas hektischen Preisverleihung, die wohl der Kategorienvielfalt geschuldet war, unterstreicht TheEuropas, dass Berlin in der europäischen Tech-Szene inzwischen das Maß aller Dinge ist. Um es mit den Worten des regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit zu umschreiben: Berlin ist arm, aber sexy. Hier trifft man sich gerne, networkt, arbeitet zusammen und begießt die erste Investmentrunde anschließend ordentlich im Berghain.
Das muss einen freuen und trotzdem muss man weiter daran arbeiten, dass das vorhandene Potenzial auch optimal genutzt wird. Der von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler jüngst gegründete Beirat „Junge Digitale Wirtschaft“ ist da ein erster Schritt in die richtige Richtung, von dem ich in Zukunft gerne mehr hören würde.
Bild: Flickr / Heisenberg Media