Taugt eine DDoS-Attacke als legitime und legale Protestform? Mit dieser Frage könnte sich demnächst die US-Regierung auseinandersetzen müssen. Denn eine Petition auf der US-Bürger-Plattform „We the People“ fordert eben genau das. Das Argument: (Distributed) Denial-of-Service-Angriffe, also das gezielte Überlasten eines Servers durch die Flutung mit Anfragen, seien im Internet-Zeitalter eine normale Form der demonstrativen Meinungsäußerung und nichts anderes als eine digitale „Occupy“-Aktion, so die Urheber in ihrer Begründung. Schließlich werde ja ebenfalls lediglich temporär ein Ort besetzt, heißt es. Gleichzeitig fordert die Petition, dass alle im Zusammenhang mit DDoS-Attacken Verhafteten oder Verurteilten freigelassen beziehungsweise amnestiert werden.
Unterzeichnet haben die Forderungen bislang rund 2.000 Unterstützer. Kommen also bis zum 6. Februar weitere 23.000 Stimmen zusammen, wird die Petition dem Weißen Haus vorgelegt, das dann dazu Stellung nehmen muss. Und dann? Die daraus resultierende Antwort wird gut ausformuliert sein, vielleicht das Für und Wider abwägen, letztendlich aber unmissverständlich erklären, warum es in dieser Frage keinen Verhandlungsspielraum geben kann. Insofern darf man sich getrost fragen, worin der Sinn der Initiative eigentlich liegt. Vielleicht alles nur ein Scherz?
Steckt Anonymous dahinter?
Das führt unweigerlich zu der Frage: Wer steckt eigentlich dahinter? Obwohl entsprechende Hinweise fehlen, sind sich etwa CNET und The Register absolut sicher, dass Anonymous die Finger im Spiel haben muss.
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Das könnte angesichts der Thematik zwar tatsächlich der Fall sein, schließlich bedienen sich die Hacktivisten im Rahmen eigener Protestaktionen seit Jahren DDoS-Angriffen – in Deutschland etwa gegen die GEMA, GVU oder auch den Bundestag. Unvergessen auch der 2010 geführte Guerilla-Krieg gegen PayPal und diverse Kreditkartenfirmen, nachdem diese keine Spenden mehr für Wikileaks annehmen wollten. Andererseits ist Anonymous bisher nicht gerade fürs Leisetreten bekannt.
Auch stellt sich mir ganz einfach die Frage, wozu eine anonym aus dem Untergrund heraus agierende Bewegung eine gesetzliche Legitimation ihres Tuns benötigt, und wer dieses Ziel eigentlich verfolgen soll. Schließlich gibt es keine Anonymous-Führung, ja nicht einmal eine Art feste Organisationsstruktur. Der Schwarm kommt, der Schwarm geht – über Grenzen, Zeitzonen und Kontinente hinweg. Nationale Gesetze spielen dabei einfach keine Rolle.
Bild: Caelie_Frampton (CC BY 2.0)