Die Pebble-Uhr, sie war eine der ganz großen Startup-Erfolgsgeschichten des letzten Jahres. Nicht nur, weil offenbar viele die Idee der Bluetooth-Smart-Watch super fanden, sondern auch und vor allem wegen ihrer Finanzierung. Die wurde nämlich via Crowdfunding durch die Internetgemeinde bereitgestellt. Dann jedoch konnten die zugesagten Liefertermine nicht gehalten werden. Es machten sich Sorgen breit, wann die Uhr endlich kommt. Auf der CES hat das Unternehmen nun aber gute Nachrichten bekannt gegeben: noch in diesem Monat soll sie ausgeliefert werden. Die Netzgemeinde ist hoch erfreut.
Im Hype des Crowdfunding
Die Schwarmfinanzierung ist in den vergangenen Jahren extrem populär geworden. Die Idee dahinter hört sich ja auch vielversprechend an: Über eine Crowdfunding-Plattform wird ein Projekt oder eine Geschäftsidee vorgestellt an der sich einzelne Benutzer finanziell beteiligen können. Die Unternehmen erhalten also Geld, die Nutzer eine Option auf das geplante Produkt oder andere Privilegien.
Die Pebble-Uhr schürte den Hype an vorderster Front mit. Auf der Plattform Kickstarter wollten die Gründer 100.000 US-Dollar einsammeln, es wurden am Ende über 10 Millionen. Im Zuge dieses Erfolgs ist das Thema auch in Deutschland populär geworden. Nach meinem Eindruck erhielt es vor allem im Rahmen der Re:Publika 2012 hohe Aufmerksamkeit in den Medien. Genaugenommen hatte sich Idee des Crowdfunding aber mit dem Start aller möglichen neuen Plattformen längst verfeinert und spezialisiert. Zum Beispiel mit dem Crowdinvestment, bei dem die Nutzer nicht nur eine stille Beteiligung, sondern tatsächliche Anteile an einem Unternehmen erwerben konnten.
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Nicht alle Projekte waren erfolgreich
Es wurde dann wieder etwas ruhiger um das Thema Crowdfunding; bis im September einige Beiträge über Schwierigkeiten bei so manchem Projekt berichteten. Kickstarter selbst verschärfte die Sorgen zusätzlich, da sich das Unternehmen laut eigenen Angaben als Plattform versteht und dementsprechend für gescheiterte Projekte alle Verantwortung von sich weist. So mancher Beteiligter hat zudem darüber geklagt, dass das Crowdfunding inklusive kontinuierlicher Kommunikation sehr viel Zeit verbraucht. Zeit die von anderen Projekten abgezogen wird.
Die Pebblers machten es richtig
Über eine erfolgreiche Auslieferung der Pebble-Uhr gab es aber eigentlich keine Zweifel. In der Regel mehrmals monatlich informierte das Unternehmen über die aktuelle Entwicklung, inklusive Berichte und Fotos aus den asiatischen Fabrikationsanlagen. Trotzdem war die Gemeinde natürlich über mehrfache Verzögerungen enttäuscht. Seit Mittwoch sind aber nun alle Sorgen vom Tisch: In einer ausführlichen Pressekonferenz (die erste überhaupt) stellte CEO Eric Migicovsky die Uhr vor.
Was verspricht die Pebble-Uhr?
Die Smart-Watch ist kratzfest, besitzt ein 133×168 Pixel großes Display, Bluetooth, vier Knöpfe, einen Accelerometer, der Gesten erkennt, und sie kann vibrieren. Ursprünglich sollte sie ein schwarzweißes E-Paper-Display haben, Migicovsky verspricht aber nun eine LCD-Variante mit 30 FPS. Migicovsky verspricht ein schwarzweißes E-Paper-Display. Im Unterschied zu einem E-Ink-Display (wie zum beispiel im Kindle) handelt es sich aber um eine LCD-Variante mit 30 FPS. Zusätzlich gibt es nun sogar Magnetometer und Lichtsensor obendrauf. Die Batterie soll sieben Tage halten. Und die Uhr ist wasserabweisend, laut Unternehmensangaben sogar ausreichend, um mit ihr schwimmen zu gehen. Zusätzlich verbindet sich Pebble mit iOS 5 und 6 sowie Android 4.0, Windows Phone und BlackBerry werden jedoch (noch?) nicht unterstützt.
Außerdem wird es einen Pebble Watchapp Store geben. Die Anwendungsmöglichkeiten sind nach Unternehmensangaben vielfältig: Nachrichten lesen (Mails, SMS, Facebook etc.), Musik steuern, als Sportcomputer zum Beispiel Distanzen und Geschwindigkeiten messen. Entwickler sind außerdem eingeladen, weitere Apps beizusteuern. Die Uhr kann in schwarz, weiß, rot, grau oder orange für 150 US-Dollar auf der Webseite vorbestellt werden. Die Auslieferung kann sich aber noch ein wenig hinziehen, schließlich sind erst einmal die unzähligen Geldgeber an der Reihe.
Gesamteindruck positiv
Aber braucht man so ein Gadget eigentlich? Ich kann mich da noch nicht so recht entscheiden. Die Uhr verspricht nach meinem Dafürhalten keine Revolution, ist aber ein durchaus schickes Teil, zumindest auf den Bildern. Für mich persönlich ist dabei vor allem der Gelenkvibrationsalarm interessant. Dann würde ich nämlich endlich meine Anrufe wahrnehmen. Andererseits bin ich froh, seit meinem ersten Handy überhaupt keine Uhr mehr am Handgelenk zu benötigen. Das Telefon muss man zudem immer noch selbst zum Sprechen in die Hand nehmen: Star-Trek-mäßig in die Uhr zu nuscheln wäre irgendwie auch ein lustiges Feature gewesen. Ich bin gespannt, ob die vielen guten Versprechen halten.
Bilder: Pebble (via Kickstarter)