Sagte ich, Intel wird es im Bereich stromsparender Mobil-CPUs für Smartphones und Tablets in diesem Jahr schwer haben, einen Fuß in die Tür zu bekommen?! Dann möchte ich diese Aussage hiermit noch einmal dick unterstreichen. Denn auch Samsung hat auf der CES einen neuen Hochleistungsprozessor für das boomende Segment der tragbaren Endgeräte vorgestellt, der die künftigen Premium-Modelle der Südkoreaner antreiben wird – vielleicht bereits das Galaxy S IV. Der als Nachfolger des Exynos 5 Dual konzipierte Exynos 5 Octa verfügt – wie der Name bereits andeutet – über acht Kerne und basiert auf der sogenannten big.LITTLE-Plattform von ARM.
Zwei CPUs auf einer Plattform
Diese besteht genau genommen aus zwei Quad-Core-CPUs, einerseits dem aktuellen ARM-Flaggschiff Cortex-A15 sowie andererseits dem recht genügsamen Cortex-A7, die beide auf der gleichen ARM-v7A-Architektur basieren und Befehle daher trotz unterschiedlicher Leistungsstärke simultan als Einheit ausführen können. Verbindung und Koordination übernimmt das CoreLink-CCI-400-System.
Die Idee dahinter ist so simpel wie genial: Während der leistungsschwache, aber ressourcenschonende Cortex-A7 bei Alltagsaufgaben das Ruder übernimmt, wird der Cortex-A15 nur dann zugeschaltet, wenn ein Maximum an Performance abgerufen werden soll. So eine Art Pat und Patachon eben. Auf diese Weise soll sich der Akku enorm schonen lassen, ARM spricht hier von einer Verlängerung der Laufzeit um bis zu 70 Prozent gegenüber dem alten Exynos-Quad-Core.
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Die Passage zum Exynos 5 Octa ist zwischen 12:34 und 27:40 zu sehen.
In der Praxis wird ein solcher Wert zwar schnell relativieren, gewisse Einsparungen dürften hingegen zu beobachten sein. Allerdings hoffe ich, dass wir bei mobilen Endgeräten nicht die gleiche Entwicklung erleben werden, die bereits den Neuwagensektor durchzieht: Motoren, die zwar in Relation zur wachsenden PS-Stärke immer sparsamer werden, absolut gesehen aber kaum weniger verbrauchen als die Spritsparer vor 20 Jahren. Oder anders gesagt: Was bringen Acht-Kern-CPUs, die zwar gemessen an ihrer (benötigten?) Leistung wenig verbrauchen, das Smartphone aber dennoch wie gehabt nach spätestens 24 Stunden an die Steckdose zwingen. In Tablets mag dies zugegebenermaßen noch etwas anders aussehen.
Samsung sucht neue Abnehmer für seine Chips
Aber Giga(hertz)-Manie ist eben äußerst werbewirksam. Nicht nur bei den Endkunden, sondern ebenfalls bei potenziellen Großabnehmern. Laut Reuters ist Samsung unter anderem gerade in China auf Akquise-Tour, um neue Abnehmer für seine Chips zu finden, nachdem Apple immer kleinere Stückzahlen ordert. Auf diese Weise soll die Abhängigkeit vom Wohl und Wehe des Wettbewerbers aus Cupertino verringert werden; ohnehin darf die Geschäftsbeziehung nach Jahren heftiger Patentstreitigkeiten als belastet gelten.
Samsung scheint also bemüht, sich nicht zuletzt mit Blick auf die massive Konkurrenz von Qualcomm, Nvidia, Texas Instruments und eben auch Intel sowie zunehmend Huawei breiter aufzustellen. Erste Erfolge kann der Konzern bereits verbuchen: So setzen China Meizu, einer der chinesischen Newcomer im Smartphone-Geschäft, und Lenovo auf Exynos-Chips. Und dennoch: Der Kampf um Marktanteile wird härter. Im Interesse von Innovation und Vielfalt ist dies zu begrüßen.
Bild: Samsung