Alle paar Jahre ist es wieder so weit. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) schreibt die Übertragungsrechte für die Bundesliga aus und verdient sich eine goldene Nase. Im April 2012 gingen alle Live-Rechte für die kommende Saison 2013/14 sowie vier weitere Jahre zum Rekordpreis an den Pay-TV-Sender Sky. Das sensible daran: die Telekom, bis dahin in Besitz der exklusiven Mobile- und IPTV-Streaming-Lizenzen, ging komplett leer aus. Und niemand wusste wie es mit dem Streaming-Angebot „Liga Total“ weitergehen sollte. Erst jetzt haben sich beide Parteien geeinigt – und kooperieren.
Entertain – nicht ohne Bundesliga
Dass es mit Live-Fußball bei Telekom Entertain weitergehen musste, das war von Anfang an klar. Schließlich war das hochauflösende und knapp 15 Euro teure Zusatzpaket für Bundesliga-Fans ein willkommener und groß umworbener Service, den zuletzt immerhin circa 190.000 Entertain-Kunden beanspruchten. Im Frühling letzten Jahres dann der große Knall: alle Rechte zu Sky. Auch jene für IPTV-Übertragungen. Ein herber Schlag für die Telekom. Bis jetzt war unklar, ob und wie sich der Bonner Telekommunikationsriese und Sky einigen würden. Nun die Wende.
Ab Sommer dieses Jahres speist die Telekom alle Sky-Pakete in ihr Entertain-Angebot ein. Für „Liga Total“-Kunden ist die kommende Fußball-Saison 2013/14 zu den bestehenden Konditionen weiter empfangbar. Der Clou: alle Spiele werden auch weiterhin in HD übertragen. Und das, obwohl Sky selbst derzeit maximal drei Begegnungen parallel hochauflösend überträgt. Ein Hinweis darauf, dass Sky zur neuen Saison die Begrenzung von drei Spielen in HD aufhebt? Abwarten! Denn weder über Satellit noch in den deutschen Kabelnetzen hat Sky Stand heute die entsprechenden Kapazitäten angemietet. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass in den nächsten Monaten weitere Sport HD-Sender an den Start gehen. Ab der Saison 2014/15 ist für „Liga Total“-Kunden dann ein neuer Vertrag bei Sky nötig, dessen Konditionen zum jetzigen Zeitpunkt natürlich mehr als nur nebulös sind.
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Trauer in Bonn, „Liga Total“ wird eingestellt
Die Telekom wäre sicher stark daran interessiert gewesen, das Angebot „Liga Total“ so fortzuführen wie bisher. Ein fairer Aufpreis für den Kunden, für ein separiertes und optionales auf Bundesliga-Fußball abgestecktes Paket, das neben dem eigenständigen Entertain-Angebot besteht. Wer Lust hat auf Stadion-Atmosphäre, der investiert monatlich eben 15 Euro. Ein klarer Pluspunkt gegenüber der Konkurrenz bei Sky: dort kostet das Bundesliga-Paket abseits von Sonderaktionen mindestens 34,90 Euro monatlich, da das Paket „Sky Welt“ verpflichtender Bestandteil ist – auch über Satellit. Dieses Alleinstellungsmerkmal, Bundesliga exklusiv zur Fernseh-Grundversorgung zubuchen zu können, entfällt für Entertain-Kunden somit möglicherweise im kommenden Jahr. Da die Preise für die Vermarktung der Sky-Pakete in Verbindung mit Entertain noch nicht feststehen, muss man abwarten. Mindestens bis zur Fachmesse Anga Com, die im Juni dieses Jahres stattfindet.
Dabei hätte es so viel schöner werden können, wenn man an das Marketing-Sprech der Telekom glaubt. So zeigte sich das große T in den Medien als möglicher Heilsbringer von Fußball-Deutschland und versprach kurz vor der Veröffentlichung der DFL-Entscheidung im Frühjahr 2012, man plane bei Zuspruch der Rechte „Fußball für alle“. Der Plan sei gewesen, Live-Bundesliga auch Kabelnetzbetreibern und Mobilfunkern zur Weitervermarktung anzubieten und so unabhängiger von den jeweiligen Plattformen zu werden. Ob nur PR-Trick, um sich als heiliger Fußball-Samariter darzustellen? Oder die Gebote von Sky in die Höhe zu treiben? Darüber kann nur spekuliert werden.
Teures Gekicke für alle Beteiligten
Sky jedenfalls kann man keinen Vorwurf machen. Der Sender bringt für die Lizenzen jedes Jahr knapp 500 Millionen Euro auf, um genau zu sein im Schnitt 486 Millionen Euro pro Saison. Viel mehr als erwartet. Für ein Unternehmen, das seit Jahren mit roten Zahlen Schlagzeilen macht ein sehr hohes unternehmerisches Risiko. Diese Kosten wollen finanziert werden. Man kann Sky somit nur wünschen, dass die Kooperation mit der Telekom ausreichend Geld in die Kassen spült, um einen Teil dieser Kosten gegenfinanzieren zu können.
Bleiben nur die hohen Einstiegskosten für Sky-Fußball von mindestens 34,90 Euro im Monat. Würde diese Hürde fallen oder nach unten korrigiert, könnten die kommenden Spielrunden zum Segen für DFL, Sky und Kunden werden.