Jeden Monat checken 250 Millionen User bei Facebook ein. Dabei entstehen wertvolle Daten, die das Netzwerk nun besser nutzen möchte, indem die „In der Nähe“-Funktion in der mobilen App relauncht wird. Entwickelt wurde das Update maßgeblich von Josh Williams und dessen Team von Gowalla, die Facebook letztes Jahr übernommen hat.
Facebooks zweiter Versuch
Nachdem es mit Facebook Places nicht ganz gelungen ist, die Konkurrenz von Foursquare, Yelp und Co. zu verdrängen, versucht man nun im zweiten Anlauf, der Quasistandard für mobile Entdeckungstouren zu werden. Das App-Update wird derzeit für Android und iOS ausgespielt.
Anstatt einer Liste, wo die Freunde zuletzt eingecheckt haben, kann man bei Facebook Nearby nun nach Kategorien auswählen, was für einen in der Nähe interessant sein könnte. Die Begriffe, wie Restaurants, Cafés, Kunst, Hotels oder Shopping werden dabei automatisch nach persönlicher Relevanz geordnet.
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Die Einträge in jeder Rubrik speisen sich aus den Facebook-Daten meines Profils und meiner Freunde, sprich man findet Restaurants, Bars & Co., die von mir oder meinen Freunden geliked wurden, bei denen eingecheckt wurde oder die bewertet wurden. Klickt man auf einen Eintrag, sieht man die neue mobile Places-Seite. Dort kann man mit einem Fingertipp einchecken oder die Page liken, aber auch den Ort anrufen und etwas über die Öffnungszeiten erfahren.
Facebook kombiniert Größe mit sozialen Funktionen
Da Facebook Nearby Empfehlungen, Bewertungen, Likes und Check-Ins aus meinen Daten und denen meiner Freunde kombiniert, kann man somit nicht nur etwas über die Qualität eines Restaurants oder einer Bar erfahren, sondern im Grunde auch, ob es mir da gefallen wird. Eine soziale Komponente, die Yelp fehlt. Doch auch beim Reisen soll der Dienst helfen, indem Bewertungen und Kommentare von wildfremden Nutzern angezeigt werden.
Foursquare hat zwar eine soziale Funktion, da man sich mit Benutzern befreunden kann, aber Josh Williams erklärt, dass Location Services erst ab einer gewisen Größe interessant werden. Und Foursquare sei da mit seinen 20 Millionen Mitgliedern nicht. Auch Yelp mit seinen 80 Millionen monatlichen Besuchern kann mit dem übermächtigen Facebook nicht mithalten.
Zwar ist die Aktie von Yelp nach der Ankündigung Facebooks erst einmal eingebrochen, aber ich bin mir nicht sicher, ob man sich da schon einen Strick kaufen sollte. Denn auf der einen Seite hat Facebook den gewaltigen Größenvorteil, auf der anderen Seite ist Facebook in erster Line ein Netzwerk, um mit Freunden zu kommunizieren, nicht um neue Orte kennenzulernen. Ich weiß nicht, was ihr so treibt, aber in der Facebook-App benutze ich eigentlich nur den Newsfeed und die Nachrichten-Funktion
Teil der Mobilstrategie von Facebook?
Und dennoch könnte Facebook Nearby ein Mosaiksteinchen von Facebooks Mobil-Strategie werden, wenn die User es nutzen und der Dienst enger mit Facebook Events und Deals verzahnt wird. Auch könnte man auf Basis der Daten lokale Werbung im Newsfeed verkaufen – noch ist der Reiter allerdings werbefrei.
Bild: Facebook