Von der Heim-Video-Schleuder zur TV-Konkurrenz: Wie Anfang Oktober angekündigt, hat YouTube heute auch in Deutschland, Frankreich und Großbritannien seine ersten sogenannten Original Channels gestartet – 60 insgesamt. Dabei handelt es sich um Kanäle, die von professionellen Produktionsfirmen oder Prominenten befeuert werden. Das Ziel: Nicht nur Wackelfilmchen und TV-Mitschnitte sollen die Leute auf die Plattform locken, sondern auch exklusive, nur für YouTube produzierte, Inhalte – etwa Shows oder Serien. Während die Content-Lieferanten ohne Umwege ein Millionen-Publikum erreichen, von Google einen Zuschuss bei den Produktionskosten erhalten und, nachdem dieser erst einmal eingespielt ist, ebenfalls an den Werbeeinnahmen beteiligt werden, freut sich YouTube im Umfeld der „Markenware“ über zusätzliche Anzeigen.
In den USA ist das Konzept bereits seit einem Jahr bekannt. Rund 100 Millionen US-Dollar hat sich Google das Programm damals kosten lassen, über 100 Kanäle senden seitdem im Online-Studio über Gott, die Welt und den Rest. In vielen Fällen mit Erfolg: 25 der YouTube-Sender haben mehr als 100.000 Abonnenten – eine Zahl, die nur 2 Prozent aller Kanäle überhaupt erreicht; die gleiche Anzahl wird jede Woche mehr als eine Million Mal aufgerufen. In 40 Prozent der Fälle sehen die Bilanzen nach einem Jahr allerdings weniger glanzvoll aus – zumindest aus Sicht der Google-Buchhalter. Hier zählen nicht schräge, innovative Show-Formate oder unterhaltsame Serien, sondern nackte Zahlen. Und die sagen, dass die einst von Google ausgelegte Produktionszulage in Höhe von 5 Millionen Dollar noch nicht eingespielt wurde. Die Konsequenz: Die Verträge werden nicht verlängert, das Programm darf auf eigene Kosten aber gern bleiben, wobei YouTube die Werbeerlöse natürlich weiterhin allein kassiert. Anreiz gleich Null.
Im als schwierig geltenden TV-Markt Deutschland setzen die hiesigen Partner dennoch große Hoffnungen in das Projekt. Auch prominente Namen sind zum Start vertreten, etwa die UFA Film & TV Produktion oder die altgediente Show-Maschine Endemol („Mini Playback Show“). Noch ist das thematische Angebot aber recht übersichtlich: Insgesamt zwölf Kanäle in den Kategorien „Autos und Fahrzeuge“, „Comedy“, „Unterhaltung“, „Gesundheit“ und „Sport“ sind derzeit abrufbar. Darin finden sich etwa die Comedy-Serie „Onkel Bernis Welt“, das sympathische Gaga-Format „Ponk“, das Auto-Magazin Motorvision, der Crime-Sender Trigger.tv oder die Extremsport-Röhre Boneless. Ob diese Channels in einem Jahr genug Argumente – sprich Abrufe und Einnahmen – geliefert haben, um frisches Geld zu erhalten, darf ab sofort mit Spannung verfolgt werden. Ihr habt es in der Hand: Eine Übersicht der deutschen Channels findet ihr bei YouTube, noch funktionieren aber merkwürdigerweise nicht alle Links. Oder ihr steigt direkt über unsere Liste ein. Bleibt nur noch zu sagen: Vorhang auf.
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• Onkel Bernis Welt: http://www.youtube.com/onkelberniswelt
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• Short Cuts: http://www.youtube.com/shortcuts
• Survival Guide for Parents: http://www.youtube.com/theparentingguide
• Trigger: http://www.youtube.com/triggertv
• Whats for b(eats)?: http://www.youtube.com/whatsforbeats
• Happy & Fit: http://www.youtube.com/happyandfit
• Boneless: http://www.youtube.com/boneless
• Zqnce: http://www.youtube.com/zqnce