Da ist er wieder, der alljährliche Spendenaufruf von Wikipedia. Auf (scheinbar) allen Wikipedia-Seiten ist ab sofort ein grünes Banner geschaltet, auf dem in weißer Schrift die Bedeutung der Online-Enzyklopädie hervorgehoben wird. Gemeinnützigkeit, Unabhängigkeit ergo Werbefreiheit und die Selbstverständlichkeit, mit der „450 Millionen Menschen“ Wikipedia jeden Monat nutzen, werden als Kriterien genannt, die eine Spende rechtfertigen sollen. Klickt man auf das Banner erscheint der eigentliche Spendenaufruf von Wikipedia-Gründer Jimmy Wales. Er beginnt mit den Worten „Ich bin ein Freiwilliger“… Der Rest ist bekannt: Tausende schreiben ihre Beiträge für lau, wir sind klein aber fein, arbeiten hart und wollen die Welt ein wenig besser machen. Dafür brauchen wir Sie, bzw. Ihr Geld. (sinngemäße Wiedergabe)
In einer der vergangenen Kampagnen erschien sogleich das Gesicht von Jimmy Wales auf der Website und, hach, wer könnte da schon nein sagen, wenn dieser hart arbeitende, ehrbare Webpionier unser Geld braucht? Ich konnte es nicht und habe ohne zu zögern gespendet. Wenig später habe ich die auf Wikipedia veröffentlichten Spendeneinnahmen betrachtet und mir gedacht: „Mein Gott, so viel Geld, an nur einem Tag.“ (Veröffentlicht wurden die jeweiligen Tageseinnahmen) Es handelte sich um einen Wert zwischen 20.000 und 30.000 Euro. Viel Geld. Aber nur auf den ersten Blick.
Immerhin 200 feste Mitarbeiter wollen weltweit bezahlt, Server betrieben und die Software stetig verbessert werden. In den Tätigkeitsberichten kann sich ein jeder darüber informieren, wohin seine Spende fließt. Zwischen dem 01. Juli 2010 und dem 30. Juni 2011 wurden beispielsweise 20.098.564 Dollar für den Betrieb von Wikipedia aufgewendet. Die größten Posten entfielen dabei mit 8.869.675 Dollar auf die Wartung der Website und die Verbesserung der Software, gefolgt von den allgemeinen Verwaltungskosten in Höhe von 3.636.236 Dollar. Ein teurer Spaß, verglichen mit Webunternehmen ähnlicher Größe beziehungsweise Reichweite aber vermutlich bescheiden.
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Was bedeutet mir die Wikipedia eigentlich? Verdammt viel! Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich sie nicht nutze. Ein unbekannter Begriff? Wikipedia! Ein historisches Ereignis? Wikipedia! Was zum Teufel ist eigentlich der Memex? Wikipedia! Und immer so fort. Seitdem der verstaubte Brockhaus der Eltern nicht mehr griffbereit (und obendrein veraltet) ist. Ist die Wikipedia für mich das Mittel der Wahl. Sie ist ein Projekt, für das ich das Web so liebe: Innovativ, (zumeist) blitzgescheit und unendlich praktisch. Auch wenn mir der Spendenaufruf ob seiner Penetranz in spätestens drei Tagen auf die Nerven gehen wird. Wisst ihr, was ich jetzt mache? Ich spende ein paar Euronen an Wikipedia. Das ist sie mir verdammt noch mal wert.