Stellt euch vor, euer Handy respektive Smartphone ist immer nur dann erreichbar, wenn ihr die Display-Beleuchtung aktiviert. Geht das Licht hingegen aus, landen Anrufe und SMS automatisch in der Warteschleife oder werden abgewiesen. Wir brauchen es uns nicht weiter auszumalen: Ein solches Mobiltelefon bräuchte wohl niemand, da eine der elementaren Grundfunktionen fehlen würde.
Dennoch verhält es sich so ähnlich mit Skype für Windows Phone 7.5. Das Ganze ist eigentlich ein kompletter Witz: Ausgerechnet auf dem Smartphone-Betriebssystem des Mutterkonzerns haben es die Skype-Entwickler auch 1,5 Jahre nach der Übernahme durch Microsoft nicht geschafft, Push-Benachrichtigungen zu integrieren – ein Feature, das bei Skype für iOS und Android längst zum Standardrepertoire gehört. Auch läuft das Programm über ein Jahr nach Auslieferung des „Mango“-Updates immer noch nicht automatisch im Hintergrund weiter, sobald die App geschlossen wird. Eingehende Anrufe und Nachrichten bleiben bis zum nächsten Aufruf der App verborgen – und vieles mehr. Auf älteren Windows Phones ist Skype damit relativ nutzlos.
Nun hat Microsoft am Montag eine erste öffentliche Preview der Skype-App für Windows Phone 8 vorgestellt. Und siehe da: Sie läuft und läuft und läuft – im Hintergrund. Und auch Push-Benachrichtigungen werden unterstützt, eingehende Mitteilungen erscheinen wie SMS oder andere Informationen kurz am oberen Displayrand. Anschließend signalisiert die Live-Kachel, dass neue Post eingegangen ist. Es geht also. Zudem sind die Skype-Kontaktdaten nun auch direkt über das Telefonbuch abrufbar, in der App gibt es endlich eine Favoritenliste und bei Anmeldung über ein Microsoft-Konto hat man automatisch Zugriff auf sämtliche Live-Messenger-Kontakte.
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Ich habe Skype gerade kurz auf einem HTC Windows Phone 8X ausprobiert und kann eigentlich nichts Negatives sagen. Die App wirkt deutlich agiler als das Pendant auf meinem betagten Samsung Omnia 7 und bietet mehr Einstellungsmöglichkeiten. Sprachtelefonate sind erstaunlich klar, Nachrichten kommen umgehend an und Abstürze oder ähnliches sind mir ebenfalls nicht untergekommen. Was vielleicht noch fehlt, ist ein Nachrichten-Hinweis auf dem Lockscreen. Einige Kommentatoren im Windows Phone Store sind hier deutlich kritischer und berichten von Fehlern unterschiedlichster Art. Da es eine Vorabausführung ist, sind Bugs aber nicht weiter tragisch.
Wann die finale Version kommt, steht noch nicht fest – alle Previews sollen sich dann automatisch aktualisieren lassen. Microsoft ist also auf dem richtigen Weg. Bleibt zu hoffen, dass die neuen Features künftig auch bei Skype für Windows Phone 7 Einzug halten. Alles andere wäre ein weiteres Zeichen dafür, dass die Generation der Early Adopter aus Redmond nicht mehr allzu viel erwarten darf.