Laut „The Guardian“ will Google die iOS-Version von Google Maps bis Ende des Jahres fertig stellen und bei Apple einreichen. Gleichzeitig ist man sich nicht sicher, ob Google Maps überhaupt zugelassen wird. Geniale Strategie des Suchmaschinenkonzerns: Apple schon mal den schwarzen Peter zuschieben, bevor überhaupt irgendwas passiert ist.
Für mich hört sich das jedenfalls eher nach einer PR-Offensive an, um schon mal ein wenig Druck aufzubauen. Ich kann mir jedenfalls trotz des Renommee des „Guardian“ nicht vorstellen, dass die einfach in der Abteilung „Google Maps für iOS“ angerufen haben und einem „Google-Insider“ so ein Statement abgerungen haben. Meiner Meinung hat da eher jemand bei Google die Telefonnummer der Redaktion gewählt.
Google Maps-Ablehnung doch eher unwahrscheinlich
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Die Begründung für den Pessimismus der Google-Quellen ist, dass im App Store keine Karten-App promotet wird, die auf der Google Maps API basiert – mal abgesehen von Navigon, die ihre Navigations-App mit StreetView ergänzen. Davon abgesehen gibt es aber zahlreiche andere Karten-Apps, sowohl mit als auch ohne sprachgesteuerter Turn-by-turn-Navigation.
Daher glaube ich nicht, dass Apple die Google Maps-App ablehnen wird, denn die beiden Tech-Konzerne quatschen ja trotz aller Konkurrenz doch hin und wieder miteinander. Da wird Google sicherlich abgeklopft haben, ob die Geschichte auch Aussicht auf Erfolg hat. Gegenargument könnte allerdings Google Voice sein, das von Apple abgelehnt wurde.
Mich würde aber, im Falle einer Ablehnung durch Apple, die Begründung interessieren. Apple-Chef Tim Cook hätte zumindest erheblichen Erklärungsbedarf, wenn er in einer offiziellen Entschuldigung zu Apple Maps den Kunden empfiehlt andere Karten-Apps zu benutzen und dann diese nicht zulassen würde.
Klar ist, Apple wird weiter an Apple Maps festhalten, alles andere wäre ein Gesichtsverlust und würde nicht zum Perfektionisten-Image passen. Apple kann es sich aber auch nicht leisten, auf einem Premium-Smartphone einen fehlerhaften Service als Standard-App festzulegen. Insofern wird Apple Google Maps zulassen, aber sicherlich nicht dafür die Werbetrommel rühren.
Allerdings bin ich auch etwas verwundert, dass Google überhaupt so lange braucht, die App zu entwickeln. Mal im Ernst, iOS 6 wurde im Juni vorgestellt und ich gehe schwer davon aus, dass Google nicht erst aus der Pressemitteilung erfahren hat, dass Maps aus dem Rennen ist. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass es Google an iOS-Entwicklern mangelt.
Es kann natürlich sein, dass man erst einmal genüsslich das Maps-Desaster abwarten wollte und so ein paar User zu Android locken will. Kann aber auch sein, dass die App schon längst fertig ist und jetzt versucht wird, ein bisschen öffentlichen Druck aufzubauen. Belegen kann ich das allerdings nicht. Diese verschwommenen und geleakten Screenshots der Google Maps Alpha-Version halte ich jedenfalls für eine Finte. Wer so nah an die angebliche Google Maps-App rankommt, macht ein paar eindeutige Fotos mehr.
Übrigens: Wer nicht so lange auf Google Maps warten will, sollte sich maps.google.de als Bookmark auf den Homescreen legen, damit klappt die Navigation auch. Eine native App wäre aber doch schöner. Mal schauen, wann sie im App Store erscheint.