Das neue iPad mini ist mit einem Einstiegspreis von 329 Euro zu teuer? Ja, ist es! Und wird es trotz allem ein Bestseller? Ja, wird es! Warum? Apple ist eben in den Augen vieler Interessenten cool. Und ganz nebenbei, die Kalifornier verstehen es derzeit wie kein zweites Unternehmen, ihre Produktvorstellungen durch geschicktes Taktieren zum Medienereignis zu hypen und dergestalt mit Nachrichtenwert zu versehen. Die Presse, immer auf der Suche nach einer Schlagzeile, greift immer häufiger Gerüchte, jede Keynote und natürlich jeden Verkaufsstart dankbar auf. Apple erfährt so kostenlose Werbung in Milliardenwert. Chapeau!
Sorgen bezüglich des hohen Preises für das iPad Mini scheint sich Apples Marketing-Vizepräsident Phil Schiller aber nicht zu machen. Auf die Frage, ob der Preis angesichts der Konkurrenz kostenbewusste Käufer nicht abschrecken könnte, verwies Schiller auf die Wertigkeit des Produktes hin, für den die Käufer auch bereit seien, einen entsprechend hohen Preis zu zahlen. Das iPad sei obendrein das erfolgreichste Produkt seiner Gattung, und die Tatsache, dass es nun in der Mini-Version auf den Markt komme, werde zahlreiche Kunden begeistern, so Schiller auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters.
Doch so ganz scheint ihm die preisgünstigere Konkurrenz nicht zu behagen. Während der Produktvorstellung des iPad mini sah sich Schiller genötigt, das Tablet mit Google’s Nexus 7 zu vergleichen. Natürlich ließ er an dem Google-Tablet kein gutes Haar: „Andere Unternehmen haben versucht, ihre Geräte dünner als das iPad zu gestalten und sind dabei auf ganzer Linie gescheitert“, so Schiller während der Keynote. Das Nexus 7 und Amazons Kindle Fire HD sind beide ab 199 Euro erhältlich. Laut Analysten verdienen Amazon und Google an der Hardware aber kaum. Die Geräte werden knapp über den Produktionskosten vertrieben. Das Geld soll über die angebundenen Stores erwirtschaftet werden. Ein Geschäftsmodell, das Apple zusätzlich in petto hat.
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Der Kindle Fire war laut Amazon im vergangenem Jahr das auf amazon.com am häufigsten vertriebene Produkt. Berechnungen zufolge hat Amazon im Jahr 2012 in den USA bis dato 5,1 Millionen Kindle Fire abgesetzt. Apple wird dank dem iPad mini in 2012 weltweit wohl annähernd 30 Millionen Tablets verkaufen können. Das Nexus 7 wird es im gleichen Zeitraum bestenfalls auf acht Millionen verkaufte Exemplare bringen.
Apple-Produkte genießen nach wie vor einen ausgezeichneten Ruf, und laufen, vom ausgezeichneten Design einmal abgesehen, vergleichsweise rund. Ob der Konzern aber angesichts der Konkurrenz, die mit immer besseren und obendrein preisgünstigeren Alternativen aufwartet, seine Vormachstellung wird behaupten können, bleibt abzuwarten. Ich für meinen Teil bin Apple seit zehn Jahren treu, denke aber allen ernstes darüber nach, demnächst auch mal der Konkurrenz den Vortritt zu lassen. Ein Preis-Leistungs-Sieger war Apple nämlich noch nie.