Ziemlich böse, was J.P.-Morgan-Analyst Doug Anmuth da schreibt: Mit einem Wert von 2,35 US-Dollar vergangenen Freitag sei die Zynga-Aktie nicht einmal mehr das Anlagevermögen wert, welches das Unternehmen noch habe. Der Wert des einstigen Vorzeigekandidaten der Spielewelt wäre damit praktisch auf unter null gesunken.
Ist es wirklich so schlimm? Der aktuelle Umsatz rangiert auf dem Niveau des Vorjahres – für ein börsennotiertes Unternehmen ist das ein Desaster. Der etwas holprige Börsengang im vergangenen Dezember hat dem Unternehmen schlicht nicht gut getan. Der Kurs stieg in der kalten Jahreszeit zunächst an, um nach der Zweitplatzierung von Aktien und dem Kauf von OMGPOP („Draw Something„) kontinuierlich zu sinken. Jetzt ist man also am geografischen Südpol angekommen: Die Aktie, bei Ausgabe 10 US-Dollar teuer, ist jetzt nur noch ein Viertel oder eben gar nichts mehr wert.
Spielkonzept ist überholt
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Klar hätte man das kommen sehen können. Das Unternehmen war von Facebook abhängig, erlebte einen Höhenflug in der Wachstumsphase des Netzwerks, als jede noch so kleine Benachrichtigung über virtuelle Schafe und Zucchinis in jedermanns Timeline auftauchten. Facebook kappte die Versorgung mit diesen Benachrichtigungen und seitdem geht es für Zynga bergab. OMGPOP war alles andere als der erhoffte Heilsbringer, der Konkurrenzkampf wird härter, wenn gar Amazon Social Games anbietet. Sich von Facebook abzunabeln, etwa mit einer eigenen Spieleplattform, hat bisher nicht funktioniert.
Die Gründe dafür? Klar, immer mehr Menschen nutzen Facebook mobil und spielen auf dem Smartphones vieles, aber nur wenige Social Games. Viele Hypes in dieser – darf ich sagen: kleinen Blase der vergangenen Jahre? – dürften aber schlicht überbewertet gewesen sein. Groupon kämpft mit Problemen, zahlreiche Video-Startups ringen um Aufmerksamkeit. Wo stehen People-Discovery-Apps wie Uberlife und Highlight heute – wenn sie nicht zufällig von Facebook aufgekauft wurden? Was ist eigentlich aus Airtime geworden, wo startet das gerade durch? Die harte Realität frisst zur Zeit die best klingenden Trends. Meine persönliche Prognose: In der kalten Jahreszeit sitzt die Zielgruppe mehr zu Hause und spielt. Zynga wird sich also wieder ein Stück weit berappeln. Hauptgrund für das Fiasko aber: Der Modetrend Social Games ist in der Form vorbei. Das virale Konzept, auf dem die Spiele aufbauen, zieht heute nicht mehr: Warte ein paar Stunden, bis deine Pflanze gewachsen ist oder belästige alle deine Freunde, damit es schneller geht – das funktioniert heute nicht mehr.
(Grafik: Statista)