Gründen will gelernt sein. Am Anfang steht die Idee. Diese Idee wird ausgearbeitet, überdacht, zu Papier gebracht. Am Ende steht der Businessplan. Und dieser liegt eines Tages auf dem Tisch eines Geldgebers. Dieser Ablauf ist jedenfalls stets dann gegeben, wenn der Gründer nicht aus reichem Hause kommt, jemanden kennt der auf große monetäre Mittel zugreifen kann, oder eben schlichtweg selbst auf einem Haufen Geld sitzt. Woher auch immer. Wer Fremdkapital benötigt, dessen Idee und Plan muss hieb- und stichfest sein.
Was hier so blumig daherkommt, ist alles andere als das. Allein den Finanzplan innerhalb eines Businessplans zu entwickeln bedarf großer Aufmerksamkeit. Auch den korrekten Mittelweg zwischen Vernunft und Exzess zu finden, wenn es um die Bewertung von eigenem Geschäftsführergehalt Einnahmen und Ausgaben geht, erfordert einiges an Geschick. Doch witzigerweise sind es oftmals eben genau nicht diese trickreichen Feinheiten, die potentielle Gründer deprimieren und auf den Boden des Lebens zurückholen. Nein. Es ist die Idee. Denn die ist entweder wahnsinnig gut. Oder wahnsinnig langweilig. Wenn die Idee knallt, dann knallen auch Businessplan und alles was sonst noch erforderlich ist. Peng. Peng. Erfolg!
Dass die Selbsteinschätzung von Gründungsideen nicht selten voll am Leben vorbei geht, dürfte in der eigenen Begeisterungsfähigkeit liegen, die durch den Duft der Selbstständigkeit und des Geldes die Realität vernebelt. Als Besucher eines Gründerseminars an der Goethe-Universität Frankfurt schöpfe ich da aus eigener Erfahrung. Da wird ein Erlebnis-Pissoir vom Professor gefeiert, während ein koffeinhaltiger Energydrink in Pulverform mehr Fragen und Skepsis, als Begeisterung auslöst. Um eben genau diesen Nebel zu verdünnen, schickt sich jetzt eine offene Innovations-Community an. Mit dem härtesten Juror der Welt auf ihrer Seite: dem Internet.
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„Die Ideeologen“ veranstalten auf ihrer Online-Plattform jetzt einen Ideenwettbewerb, bei dem teilnehmen kann, wer will. Der Ablauf: Idee formulieren, hochladen, und am Ende das Feedback eintüten. Es winken Preisgelder in Höhe von bis zu 5000 Euro. Damit lässt sich was anfangen. Interessanter ist, wer hinter den Ideeologen steht. Laut Teilnahmebedingungen arbeiten diese „im Auftrag eines Kunden aus der Informations- und Telekommunikationsbranche“. Lecker.
Doch was ist mit der Idee? Wird diese zum öffentlichen Gut, sobald sie auf der Plattform veröffentlicht wird? Nunja: „Die Teilnehmer räumen den Ideeologen unentgeltlich und unwiderruflich das einfache, räumlich, zeitlich und inhaltlich unbeschränkte, übertragbare Recht ein, (…) insbesondere die Ideen umzusetzen.“ Will heißen: wer seine Idee veröffentlicht, tritt auch die Rechte daran ab. Hat allerdings die Möglichkeit, das Preisgeld einzusacken. Weniger lecker.
Also doch kein echter Gründerwettbewerb. Allerdings heißt es ja auch „Open Innovation Community“. Und ist somit nichts für echte Entrepreneure, sondern eher etwas für pfiffige Kerlchen, die ihre Ideen für die schnelle Mark verkaufen möchten, aber nicht den Mut haben, es selbst anzugehen.
Bleibt somit abzuwarten, ob solcherlei Ideen die nötige Leidenschaft mitbringen, die für eine erfolgreiche Gründung auf eigene Faust nötig ist. Sonst nix „Peng. Peng“. Sondern „Blubb“…