Amazon bringt zwei Modelle seiner Tablet-Serie Kindle Fire zum ersten Mal nach Deutschland. Auch das gestern neu in den Markt eingeführte Kindle Fire HD wird nach Deutschland kommen. Der eigentliche Star des Abends dürfte aber das Kindle Paperwhite gewesen sein, ein Modell des Ebook-Readers Kindle mit weißem E-Ink-Display und Hintergrundbeleuchtung. Ausgerechnet dieses Modell wird allerdings vorerst nicht in Deutschland erhältlich sein. Alles in allem hat Amazon gestern Folgendes vorgestellt:
- Kindle Fire HD: Neuauflage des 7-Zoll-Tablets für 199 Dollar oder Euro mit 16 GByte und 249 Euro für 32 GByte.
- Kindle Fire: Das bereits ein Jahr alte 7-Zoll-Tablet von Amazon erhält eine Neuauflage, die auch nach Deutschland kommt. Es ist mit etwas schwächerer Hardware ausgestattet und kostet 159 Euro
- Kindle Fire HD 8,9: Amazon hat für die USA ein größeres Tablet vorgestellt, das 299 Dollar kostet. In der LTE-Variante kostet es mit 499 Dollar stolze 200 Euro mehr. Für knapp 50 Dollar im Jahr kann man sich eine LTE-Flat (250 MByte im Monat) gleich dazu buchen, die allerdings nur für das Tablet gilt.
- Kindle Paperwhite: Der Ebook-Reader kostet in den USA 119 Dollar ohne und 179 Dollar mit 3G.
- Kindle: Der Ebook-Reader als Einstiegs
drogegerät wird günstiger: 79 statt bisher 99 Euro.
Die bisherigen Modelle Kindle Touch (129 Euro) und Kindle Keyboard 3G (159 Euro) belässt Amazon im Programm. Schade: Keins der beiden Kindle-Tablets in Deutschland kommt mit 3G oder 4G (LTE) daher. Dabei funkt das LTE-Modell des Kindle Fire HD 8,9 in zehn LTE-Frequenzbändern und würde auch in Deutschland funktionieren.
Kobo offener als Amazon
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Beim ersten Kindle Fire ging es Amazon vor einem Jahr maßgeblich darum, sich mit Kampfpreisen ein Stück vom Tablet-Markt zu sichern. Die Qualität der Hardware war dabei nebensächlich. Diesmal hat der Digitalhändler seine Strategie angepasst: Die Kampfpreise bleiben zwar erhalten, aber die Hardware wurde deutlich aufgewertet. Das Kindle Fire HD 8.9 will zum Beispiel mit einer hohen Auflösung von 1920 mal 1200 Pixeln bei einer Pixeldichte von 254 ppi punkten, mit PowerVR 3D Graphics und einem Dual-Core-Prozessor mit 1,5 GHz. Das Gerät ist 8,8 Millimeter dünn und wiegt 567 Gramm. Mir unverständlich, warum es in Deutschland und anderen Ländern außerhalb der USA wieder einmal nur die schlechtere Hardware gibt. Kindle Paperwhite und Kindle Fire HD wird man hier zunächst nicht kaufen können.
Ein cleverer Schachzug von Amazon ist natürlich, den Einstiegspreis für einfache Kindle auf nur noch 79 Euro zu senken. Allerdings müssen sich Kunden darüber im Klaren sein, dass sie danach nur noch Bücher von Amazon darauf lesen können ein geschlossenen Ökosystem verwenden. Korrektur: Es ist möglich, Ebooks im Epub-Format mit Hilfe eines Tools wie Calibre in Amazons eigenes Format umzuwandeln. Eine Möglichkeit, die Amazon natürlich nicht explizit bewirbt. Auch PDFs lassen sich auf einem Kindle anzeigen. /Korrektur. Anders macht es der Anbieter Kobo, der gestern ebenfalls eine Reihe neuer E-Book-Reader vorgestellt hat. Die unterstützen sowohl das Epub-Format als auch PDF; die gängigen Formate verschiedener Verlage lassen sich damit darauf anzeigen. Auch das Ausleihen elektronischer Bücher in öffentlichen Online-Bibliotheken ist möglich.
Technisch kann es der Kobo Glo mit Hintergrundbeleuchtung, 6-Zoll-E-Ink-Display mit dem Kindle durchaus mithalten. In meinen Augen ist das aufgrund der Offenheit derzeit sogar die bessere Wahl. Den Kobo Glo soll es ab Oktober für 130 Euro in Deutschland zu kaufen geben, seinen kleinen Bruder Kobo Mini (5 Zoll) für 80 Euro. Auch ein etwas schwächer ausgestattetes Tablet hat Kobo im Angebot, das „Arc“ ab 200 Euro.
(Jürgen Vielmeier, Bilder: Amazon, Kobo)
Das wäre vielleicht mal was für meine Oma- die sucht was zum „zocken“ in der niedrigeren Preisklasse mit Ihren 86 Lenzen..:-) LG
LTE-Flat? Bei 250 MB sollte das eher mini LTE-Datenpaket heißen oder?
Für mich persönlich ist das nicht. Aus sich eines Amazon-Aktionärs gefallen mir die neuen Tablets aber sehr. Amazon verfolgt konsequent die Strategie, über den billigst möglichen Preis in den Markt zu kommen und verzichtet dabei selbst auf operative Gewinne im Sinne der Gesamtbilanz.
Kobo -> naja, das wird schwierig. Die Leute sind auf AMZN und werden da mit dem Kindle penetriert. Der entwickelt sich – ähnlich wie der Ipod – zum Synonym für E-Reeder. Und – siehe iPod – schrecken geschlossene System leider das Massenpublikum nicht ab.
LG vom Wannsee,
Sebastian
Es gibt noch andere e-book Verkäufer ausser Amazon? 😉
Ich hab zwar schon ein Kindle Touch würde mir aber sofort ein Kindle Paperwhite kaufen!
Allerdings kein Tablet von Amazon. Dann lieber ein richtiges iPad.
Zu behaupten man könne nur Bücher von Amazon lesen stimmt schlicht und einfach nicht. Genausogut könnte man sagen das man auf Apple Geräten nur Musik aus dem iTunes Store hören kann.
„Anders macht es der Anbieter Kobo […] Die unterstützen sowohl das Epub-Format als auch PDF“… das impliziert, dass die Amazon-Reader weder Epub noch PDF unterstützen – was beides nicht stimmt. Die Amazon-Reader kommen z.B. mit Epub (ohne DRM), Mobi, PDF und HTML/Text klar und man ist auch nicht an Bücher gebunden, die man bei Amazon gekauft hat.
Das ist aber alles nichts neues, sondern seit dem allerersten Kindle der Fall?
@Janus @Flo: Habe oben korrigiert, dass man mit einem Kindle eben doch einige andere Formate darstellen kann. Da war ich falsch informiert. Epub, auch ohne DRM, gehört meines Wissens aber nicht dazu. Man kann das Format umwandeln, aber von Haus aus darstellen kann ein Kindle das meiner Information nach nicht.
@Sebastian: Die größere Marktmacht hat schon Amazon, klar. Das ist auch der Grund, warum ich hier Kobo erwähnt habe, was viele gar nicht kennen. Ein technisch gleichwertiger Reader, der sich wesentlich offener präsentiert. War mir wichtig zu zeigen, dass es nicht nur Amazon gibt.
@Jürgen Danke. EPUB kann der Kindle tatsächlich nicht, das ist zwar ärgerlich aber auch kein echtes Problem da MOBI/EPUB verlustfrei konvertiert werden können.
Warum der Hinweis auf Kobo kommt verstehe ich auch nicht ganz, es gibt nun wirklich eine grosse Auswahl an alternativen e-readern und der letzte Teil des Artikels liest sich wie eine Kobo Werbeanzeige. Ob ein 130€ Gerät mit EPUB Support wirklich besser ist als ein 79€ Kindle?
Ausserdem, Buecher online ausleihen geht auch via Kindle (z.B. Overdrive Libraries).
[…] Basic Thinking Blog: Amazon bringt einige Tablets nach Deutschland, muss sich bei E-Readern mit Kobo messen […]
Bin gespannt, ob Amazon mit seinen Tablets dann auch den Games-Markt aufmischen wird. Leistungsstark genug sind sie ja.
> mir wichtig zu zeigen, dass es nicht nur Amazon gibt
Und das mag ich auch!
So langsam kommt Apple mit ihrem iPad Konkurrenz. Denn die Fire HD Teile können ja nun auch Foto, Video und Musik darstellen. Vor allem der Preis ist nicht schlecht. Klar das iPad kann schon etwas mehr – aber wer das nicht alles braucht der spar hier schon ordentlich.
Endlich kriegt Apple Konkurrenz, das wurde auch Zeit. Und ich hoffe, mit Surface wird der Markt noch mehr aufgewirbelt!
Endlich mal ein Tablet mit einem Betriebssystem, mit dem man auch mal arbeiten kann – ohne Krückenlösungen und Barrieren!
Apple muss Konkurrenz bekommen – aber nicht des Marktangebots wegen, sondern wegen der Innovation. Ein Tablet, der keinen USB-Zugang hat, der noch nicht genügend Raum für Literatur bietet, etc. wird langfristig nicht zufriedenstellend sein. Mit den ganzen kleineren aufstrebenden Firmen besteht aber die Chance, dass es bald ein Gerät gibt, das tatsächlich alle technischen Möglichkeiten ausreizt und dennoch günstig genug für Otto Normal ist.
Ist denn schon etwas darüber bekannt, wann das Paperwhite in Europa/Deutschland zu haben sein wird?
@Janus: Es gibt noch viele andere, klar. Der Kobo ist meines Erachtens aber auf Augenhöhe. Warum ich gerade über den geschrieben habe, hat den einfachen Grund, dass die gestern zeitgleich auch neue Reader vorgestellt haben.
@Joaquin: Leider nein. Hoffe für die Fans, es dauert nicht so lange wie beim ersten Kindle oder dem Kindle Fire.
Sehr geiles Teil, und endlich mal ein richtiges Upgrade eines Tablets mit super Preis und nicht wie bei den IOS Smartphones und Tablets.
Wie siehts denn jetzt mit der Werbung aus? Mancherorts liest man, dass es die Amazon-Geräte ausschließlich mit Werbeeinblendungen geben wird.
Das wäre für mich ein absolutes NoGo.
Ich hoffe das man den Kindle Paperwhite 3G auch bald in Deutschland kaufen und benutzen kann. Bisher habe ich den nur bei Amazon.COM gesehen.
Weiß einer mehr, wann das Teil nach De kommen soll?
Ich überlege ob ich mir auch ein Kindle kaufen soll oder doch lieber ein Galaxy Tablet? Mir geht es darum, das ich auch am Strand Ebooks lesen kann, andererseits hätte ich nichts dagegen mit einem Tablet auch Videos anzuschauen.