Das US-Marktforschungshaus Bone & Company hat eine Studie in Auftrag gegeben: Demnach könnten die „5“ und die „12“ in einer gestern verschickten Einladung von Apple auf verschiedene Daten in der Geschichte hindeuten, etwa den 12. Mai (100. Geburtstag der Wendelsteinbahn!), den 5. Dezember (Jahrestag des Endes der Prohibition in den USA) oder auch den 5. oder 12. eines beliebigen Monats.
Da man sich angesichts der schnelllebigen Zeit ruhig auf den aktuellen Monat einigen kann, könnte das auf das iPhone 12 hindeuten, wie Big Zapod auf Twitter spekuliert. Und, um Nokia die Suppe zu versalzen, könnte es gleich heute, am 5., vorgestellt werden. Logistisch zwar etwas kurzfristig, aber vielleicht hat sich der eine oder andere Reporter aus den längst verwaisten Technikredaktionen ja noch nicht nach New York zu Nokia aufgemacht, sondern kann noch schnell nach San Francisco (Apple) umbuchen.
„Unumstößlicher Beweis“ in China entdeckt
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Sollte es sich dabei tatsächlich um den 12. September handeln, würde, so Bone & Company, die „5“ wieder in den Fokus rücken. So steht für die Mehrheit der US-Forscher längst fest: Die Menschheit ist am Klimawandel Schuld Der versammelten Mannschaft wird in San Francisco das iPhone 5 vorgestellt. Fertig, aus. Zumindest sofern denn wirklich der 12. September gemeint ist. Die Nummer wäre stringent, zumindest so halbwegs. Nach dem iPhone 3G, das das zweite war, kam nicht das iPhone 4, sondern zunächst das iPhone 3GS. Auf „iPhone 4“ folgte nicht 5, sondern zunächst das „iPhone 4S“. Nun wäre „iPhone 5“ an der Reihe – obwohl es eigentlich schon das sechste ist.
Wie bei jeder Theorie, die damit journalistisch als bewiesen gilt, weil die Mehrheit dafür ist, gibt es natürlich auch hier Ungläubige und Verschwörungstheoretiker. „Haltet ein!“, schreien sie und verweisen auf das Bild einer chinesischen Druckerpresse, die einem niederländischen iPhone-Blog in die Hände fiel. Die Druckerin lächelt zwar nur gequält, so als müsse sie für diesen Schnappschuss Konsequenzen fürchten. Aber auf dem Papierbogen, den sie in der Hand hält, ist ganz klar die Bezeichnung „The new iPhone“ zu erkennen. Ein eigentlich unumstößlicher Beweis!
Nummernchaos
Apple habe sich von den Nummern in seinen Bezeichnungen verabschiedet, sagen die Kritiker mit Blick auf das iPad 3, das nur noch „iPad“ heißt. Was neu ist, werde jeweils nur mit dem Namen bezeichnet, nicht der Nummer. Also werde das nächste iPhone eben doch nicht „iPhone 5“ heißen und die „5“ auf etwas anderes anspielen. Zum Beispiel, dass es künftig zusätzlich zur unteren Menü-Reihe fünf statt bislang vier App-Reihen auf jedem Homebildschirm des iPhones geben wird.
Jeremy Hermann und John Gruber stimmen zu und widersprechen gleichzeitig: Das iPad 3 heiße nur noch „iPad“, weil ja in Kürze auch das „iPad mini“ vorgestellt werde, ein kleineres iPad mit 7-Zoll-Bildschirm. Viel zu verwirrend doch für die Kunden, wenn sie dann künftig die Wahl zwischen „iPad 3“ und „iPad mini“ hätten. Wäre „mini“ dann „2“, „4“ oder was? Und kämen dann als nächstes „iPad 4“ und „iPad mini 2“? Viel simpler, die Nummer fallen zu lassen. Beim iPhone allerdings, von dem es nur eines gibt, würde dieser Logik nach eine Nummer nicht stören. Eine These, die von Wissenschaftler Horace Dediu untermauert wird, ebenso in einer langen Abhandlung über Bezeichnungen von MG Siegler, den seine Freunde als den „besten Techblogger der Welt“ bezeichnen: Das nächste iPhone werde „iPhone 5“ heißen. „Aus Gründen.“
Will uns Apple auf eine falsche Fährte locken?
Die Deutung hinter den Zahlen scheint niemand beachten zu wollen. Dabei hat Apple sie längst versteckt in die Zahlen eingebaut: Im äthiopischen Kalender wird die Zahl 12 als „4/5“ dargestellt – ein eindeutiger Hinweis auf den Sprung der 4er auf die 5er-iPhone-Generation. Dediu sieht das iPhone nämlich nicht als bloßes Telefon, sondern als Ökosystem, das Apple mit neuen Services wie GameCenter und PassBook über die Jahre unbemerkt zu einem solchen hochgezüchtet habe. „12“ ist außerdem ein russischer Spielfilm aus dem Jahr 2007, ein Remake des Klassikers „Die 12 Geschworenen“, wo sich der Angeklagte trotz eindeutiger Beweislage später als unschuldig entpuppt. Ein eindeutiger Hinweis darauf, dass Apple die ganze Welt auf die falsche Fährte locken will!
So wie mit dem Dummy des neuen iPhones, das bereits an drei Orten gesichtet wurde. In Wahrheit aber könnte eben dieser Dummy ja auch nur ein Modell sein, um vom wahren neuen iPhone abzulenken. Schließlich könnte Apple ja auch indische Blogger dafür angeheuert haben, um für Samsung nach Deutschland zu fliegen und dort nicht von der IFA zu berichten. Wer weiß.
Zum Glück gibt es noch „kritische Stimmen“ wie die von Jon Friedman von MarketWatch. Diesmal werde er nicht, wie in den Vorjahren, dem Apple-Hype verfallen. Das iPhone 4S habe ihn ziemlich enttäuscht. Das iPhone 5 werde er sich zwar vielleicht trotzdem holen, aber ganz sicher nicht als Allererster. Und zur Not könne er auch ohne leben. Und wenn am Ende gar kein neues iPhone vorgestellt wird? Dann hat Apple und allein Apple daran Schuld. Warum machen die das nur mit dieser Politik der viel zu mageren Informationshäppchen? Die müssten doch ahnen, dass sich eine hungrige Meute viel zu vieler Techjournalisten auf jedes Gerücht stürzt, das ihnen zum Fraß vorgeworfen wird. Warum. tun. die. das. nur?
(Jürgen Vielmeier, Bilder: Apple, iphonenieuwsblog)