Smartphones und Apps sind allgegenwärtig. Einerseits vereinfachen sie das Leben, andererseits verändern sie das Leben. Nun schickt sich die Komoot-App an „neue Maßstäbe beim Outdoor-Routing“ zu setzen. Vorbei die Zeiten, in denen man sich trotz intensiven Karten-Studiums beim Wandern verlief? Sich mit dem Mountain-Bike in der Schwierigkeit der Tour maßlos verschätzte und an seine Grenzen stieß? In weiter Ferne das tiefe Gefühl des Glückes, das jede Faser des Körpers durchfährt, wenn solcherlei Überraschungen trotz alledem erfolgreich gemeistert wurden? Nun gut, ich will nicht direkt alles schwarzmalen.
Die Komoot-App ist nichts Neues im undurchsichtigen App-Dschungel. Schon seit längerer Zeit ermöglicht die Software sowohl auf iPhones als auch Android-Smartphones die Planung und Messung von sportlichen Aktivitäten zu Fuß oder auf dem Zweirad. Mit optionaler Einblendung von Sehenswürdigkeiten in der Nähe sowie Aufzeichnungs- und Foto-Funktion. Außerdem lassen sich Touren speichern, empfehlen und von der Website in die App laden. Für das Community-Feeling. Und doch gibt es interessante Änderungen.
Neu ist nun nämlich das integrierte und veränderte „Outdoor-Routing“, das Touren unter der Berücksichtigung von Faktoren wie Wegbeschaffenheit, Steigung und Schwierigkeit einordnet. Somit kann jeder entsprechend seiner Fitness und Vorlieben die passende Tour finden. Dabei ist es frei gestellt, ob auf zwei Rädern, zu Fuß oder mit Steigeisen und festen Schuhen auf dem Weg zum Berggipfel.
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Komoot greift dabei auf unterschiedlichste Informationsquellen zurück. Offiziell ist die Rede von „OpenStreetMap, NASA, Wikipedia, Panoramio und weiteren Quellen“. Die einzelnen Wegabschnitte bewertet Komoot anhand der Schwierigkeit und stellt sie in unterschiedlichen Farben dar. Als Indikator dienen zwei farbliche Balken: Ein blauer Balken informiert darüber, ob die Tour vornehmlich über gefestigte Wander- und Radwege oder Nebenstraßen führt. Ein roter Farbbalken zeigt an, wie hoch der Anteil an losem Untergrund, Pflasterstein oder Asphalt ist. So weiß der Sportler direkt, was ihn erwartet. Nett, wenn die Technologie tatsächlich hält was sie verspricht. Umso deprimierender, wenn nicht. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert: Komoot ist kostenlos. Da das 15-köpfige Entwicklerteam aus Potsdam allerdings nicht für Brot und Wasser an dem Helferling schraubt, ist nur die Nutzung der Heimatregion kostenfrei möglich. Für die Freischaltung aller Regionen fallen knapp 30 Euro an. Einzelne Gebiete kosten zwischen 3,99 Euro und 8,99 Euro.
Bedeutet der Fortschritt von Apps wie Komoot den Tod der guten, alten, viel zu großen Land- und Wegkarten, deren Ursprungs-Faltzustand einen spontanen IQ-Test einleitet? Müssen bei der Vatertags-Radtour folglich keine quadratmetergroßen Radkarten mehr mitgenommen und bei der zweiten Weizenbierpause allen Beteiligten die ohnehin schon durch den Alkohol vernebelte Sicht auf den Nebentisch rauben? Eine Glaubensfrage. Am Ende entscheidet jeder selbst, wie oft und ob er sein Smartphone bei Outdoor-Aktivitäten zur Hand nehmen möchte. Komoot ist eine willkommene neue Informationsquelle. Jedenfalls so lange der Akku hält. Auch am Vatertag.
(Michael Müller)