Welches Bild vermittelt man eigentlich, wenn man seine Hire-and-Fire-Mentalität ins Ausland exportiert? Im Falle der Produktmanagerin Laarnie Sumalde kein gutes. Die junge Frau war der Filiale von Lazada auf den Philippinen beigetreten, einem Amazon-Klon der deutschen Startup-Fabrik Rocket Internet. In ihrem Blog erzählt sie von ihrem fünfmonatigen „Aufenthalt“ dort. Im März wurde sie von einem früheren Chef zu Lazada geholt. Anfangs sei es so nett gewesen, dass sie weiteren Familienmitgliedern Jobs dorthin vermittelte.
Erste Probleme, die sie dann beschreibt, klingen noch harmlos. Ein Manager stauchte sie und Kollegen während einer Messe in Manila zusammen, einen teuren Mitarbeiterausflug mussten sie und einige ihrer Kollegen trotz Einladung zum Teil selbst bezahlen. Richtig schlimm wurde es ihrer Beschreibung nach, als der Deutsche Michael H. zum CTO ernannt und in die Filiale geschickt wurde. Kurz darauf wurde der bisherige Chef, der Sumalde geholt hatte, abgesägt. Er hatte zwar in wenigen Monaten etliche Entwickler ins Boot geholt, sei aber für den Job nicht geeignet, wie man ihm mitteilte. Erst über Umwege erfuhr Sumalde, dass sie und ihre Kollegen ebenfalls entlassen werden würden, weil Rocket entschieden habe, die Entwicklerteams zusammen zu legen.
Eine schriftliche Kündigung hat sie nicht erhalten, eine Abfindung ebenfalls nicht. Sie und die anderen Mitarbeiter wurden einfach auf die Straße gesetzt und im Unklaren darüber gelassen, wie es für sie weiter gehen solle. Aus diesem Grund wirft sie H.“Hitler-Entscheidungen“ vor. Auch wenn das natürlich übertrieben ist, beschreibt das, wie rücksichtslos Rocket oft gegen die eigenen Mitarbeiter vorgeht.
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Jobwunder? Oft nur temporär
Von Groupon in Deutschland gab es erst im April Horrorgeschichten zu lesen. Ende Juli deckte das ZDF in einer Reportage unwürdige Arbeitsbedingungen in einem Lager des Schuh-Shops Zalando auf. Gründerszene berichtet just heute, dass sich Rocket Internet nach nur einem Jahr auf dem dortigen Markt wieder komplett aus der Türkei zurückziehe. Die Mehrheit der 400 Mitarbeiter muss gehen, nur im Management dürften einige auf andere Startups in Nachbarländern umverteilt werden.
Dass ich von den Klonen gar nichts halte, habe ich hier an früherer Stelle häufiger erwähnt. Dass Rocket eine Klonmaschine ist, hat sich längst bis nach Singapur herumgesprochen. Unternehmenschef Oliver Samwer rechtfertigte das Klonen in einem Interview einst mit der Zahl der Arbeitsplätze, die er schaffen würde. Wenn die Mitarbeiter aber oft nur Monate oder Wochen später wieder auf die Straße gesetzt werden, gilt nicht einmal mehr das Argument. Man kann nun spekulieren, ob diese Hire-and-Fire-Mentalität Folge von Unbeholfenheit ist, oder ob nicht vielleicht sogar Methode dahinter steckt. Egal, wie viele Unternehmen er so aufgebaut hat und welche Mitarbeiter ihren Job vielleicht noch haben: Oliver Samwer werde ich in diesem Leben so schnell keinen Respekt mehr zollen.
(Jürgen Vielmeier)
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