Gleich drei merkwürdige Nachrichten von Nokia innerhalb von 24 Stunden, was ist denn da los? Kurz nachdem die Finnen zu einem gemeinsamen Presse-Event mit Microsoft nach New York geladen haben, sendete Nokias Marketing-Manager Chris Weber via Twitter eine Art Kampfansage an einen Konkurrenten: „Samsung, zur Kenntnisnahme, die nächste Lumia-Generation kommt bald“. Aha? Vlad Savov von The Verge wundert sich zu Recht über die Art und Weise. Die Kontrahenten erwähnen sich in der Öffentlichkeit eigentlich nie gegenseitig. Einmal davon abgesehen, dass der Schlachtruf angesichts aktueller Marktanteile bei Smartphones ein wenig amüsant klingt. Samsung dürfte im vergangenen Quartal zehnmal mehr Android-Geräte verkauft haben als Nokia von seinen Lumia-Modellen.
Weber hat damit außerdem zugegeben, was ohnehin nur noch ein offenes Geheimnis war: Dass die nächste Lumia-Generation schon auf dem Weg ist. Höchstwahrscheinlich sehen wir sie am 5. September auf der Pressekonferenz in New York. Die Optik der Einladung (oben) erinnert stark an das Design von Windows Phone 8. Dass Nokia am 5. September neue Lumias vorstellen würde, war bereits spekuliert worden. Nur: Warum eigentlich New York? Genau am gleichen Tag endet die IFA in Berlin und Nokia lädt Entwickler und Medienvertreter nach Helsinki zur Nokia World. Warum legte man nicht auch die Windows-Phone-Pressekonferenz dorthin?
„Nokia World herabgestuft“
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Nokia könnte damit ausdrücken, dass man auf dem US-Markt noch einmal angreifen will. Dort hat sich an dem Nischendasein auch mit dem Start der Lumia-Serie kaum etwas geändert. Ob man will oder nicht: Technologie-Entwicklungen gehen von den USA aus, die mit der geballten, englischsprachigen Technikpresse Nachrichten in alle Welt verbreiten. Eine Veranstaltung in Finnland hätte nicht den gleichen Effekt. Trotzdem drückt man damit indirekt aus, dass man die Veranstaltung für Microsoft dorthin gelegt hat. Sollte Nokia-Chef Stephen Elop selbst in New York mitpräsentieren, wird er zumindest den ersten Tag der Nokia World versäumen, womit er ein für die Nokia-Gemeinde in Helsinki fragwürdiges Zeichen setzte. WPCentral vermutet bereits, dass die Nokia World zu einem kleineren Treffen nur für Carrier und Anwendungspartner heruntergestuft wird.
Stephen Elop bekräftigte gegenüber Reuters, dass man an Windows Phone festhalten werde. Es gebe keinen Rückfallplan. Mit anderen Worten: Man ist selber nicht zufrieden, wie sich die Verkaufszahlen der Lumia-Geräte entwickelt haben. Windows Phone 7 muss man inzwischen als Flop betrachten, wenn Samsung zuletzt sogar mit dem System Bada mehr Geräte verkaufte als alle Windows-Phone-Anbieter zusammen. Dass Windows Phone 8 ein Erfolg werden kann, halte ich durch die Kompatibilität mit Windows 8 hingegen durchaus für möglich. Microsoft rückt seine beiden Plattformen ganz eng zusammen, und davon könnte letztendlich auch Nokia als Microsofts engster Smartphone-Partner profitieren.
(Jürgen Vielmeier, Bild: Nokia via CNet)