Welche Zukunft haben eigentlich Erstausrüster (OEMs) und Hersteller von Tablets und Smartphones ohne eigenes Betriebssystem? Eine düstere, könnte man annehmen. So düster, dass sich Acer-Chef J.T. Wang jetzt öffentlich über Microsoft beschwerte. „Wir haben Microsoft gesagt: denkt darüber nach“, so Wang. „Denkt genau darüber nach.“ Hardware sei nichts, was Microsoft gut könne. Und eine Hardware herauszubringen, habe einen negativen Effekt auf das System und den Markt. Die Einführung des eigenen Tablets/Ultrabooks Surface hat Acer und andere Hersteller eiskalt erwischt. Wang sagte an anderer Stelle bereits, man sei lange im Unklaren darüber gelassen worden und wisse bis heute nicht, zu welchem Preis Microsoft die eigene Hardware mit Windows 8 eigentlich verkaufen wolle.
Der Markt, das sind neben Acer auch die Dells, Lenovos, HPs, Asus‘ dieser Welt. Ende Juli im Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC hat Microsoft zugegeben, dass Surface die OEM-Partner verstimmen und ihren „Zuspruch für unser Ökosystem senken“ könne. Wang sagte im Interview mit der „Financial Times“ (das leider hinter einer Paywall versteckt ist): „Wenn Microsoft sein eigenes Hardwaregeschäft aufbaut, was sollen wir dann tun? Sollen wir uns weiterhin auf Microsoft verlassen oder sollen wir nach einer Alternative suchen?“ Eine Alternative? Es gibt keine Alternative.
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Im Prinzip gibt es weitere Betriebssysteme auf dem Markt. Aber welche davon kann Acer schon nutzen, um Privat- und Unternehmenskunden die Software mit allen Anwendungen zu bieten, die sie wollen und brauchen?
- Mac OS X: von und für Apple und auch nur für Apple
- Chrome OS: Googles „Betriebssystem light“ für Menschen mit wenigen Ansprüchen, aber ganz sicher nicht für Unternehmen, die SAP oder andere Enterprise-Lösungen benutzen wollen
- Ubuntu OS oder andere Linux-Varianten: Mögen inzwischen noch so gut und funktionell sein, der Bauer frisst aber nicht, was er nicht kennt. Zaghafte Versuche einiger Anbieter, statt Windows mal einen Rechner mit Linux zu bespielen, waren selten von Erfolg gekrönt. Würde Acer von Windows auf Linux umsteigen, wären die Aussichten noch schlechter.
- Android: Bislang nur eine Lösung für Smartphones und Tablets. Würde Google Android auch für PCs verfügbar machen, könnte es in der Tat eine Alternative zu Windows sein. Das wäre aber, wenn überhaupt geplant, bislang noch Zukunftsmusik. Außerdem würde sich Acer dann an Google ausliefern statt an Microsoft. Eine Wahl zwischen Pest und Cholera.
Microsoft, Google und Amazon haben in den vergangenen Jahren mit ansehen müssen, wie Apple mit Hardware und Betriebssystem aus einer Hand ordentlich Kasse machte. Eine Strategie, die jeder der Konkurrenten möglichst für sich selbst wiederholen will. Mittelfristig kann man dabei nicht auf Hardware-Partner verzichten. Aber langfristig halte ich Wangs Sorgen für berechtigt. Ich vermute, dass wir in den kommenden Jahren auf dem Markt noch viele Zukäufe und Pleiten erleben werden. Wenn Microsoft in Sachen Hardware noch nicht stark ist, dann könnte man sich neue Stärken durch Zukäufe aneignen.
Letztendlich könnte eine Handvoll Anbieter übrig bleiben, die unter „Ökosystem“ versteht, Hardware, Betriebssysteme und auch noch Content aus einer Hand anzubieten. Für Hardware-Hersteller, die sich auf Systeme anderer verlassen, bleibt in einer solchen Welt wenig Platz.
(Jürgen Vielmeier, Bild: Asus)
‚Eine Alternative? Es gibt keine Alternative.‘
Das hat die letzten 15 Jahre gestimmt, aber wird es auch die nächsten 10 Jahre noch stimmen? Man könnte argumentieren, dass Microsoft mit einer ähnlichen Einstellung gerade bei den Smartphones ziemlich baden gegangen ist. Und auch im Web bei weitem nicht mehr so viel melden hat wie früher.
Warum soll man daher nicht annehmen, dass tatsächlich die Zeit näher kommt, in der die Nutzer ganz unterschiedliche Betriebssysteme verwenden mit jeweils spezialisierten Apps / Anwendungen bzw. einem Webbrowser? Die Daten lassen sich dabei über die Cloud synchronisieren bzw. gleich in der Cloud halten womit sich die Bindung eher zum Cloudanbieter verschiebt als zum Betriebssystemhersteller. Und da hat Microsoft noch nicht wirklich viel zu bieten.
‚Für Hardware-Hersteller, die sich auf Systeme anderer verlassen, bleibt in einer solchen Welt wenig Platz.‘
Das erscheint ziemlich unrealistisch, es kann nicht jeder OEM sein eigenes Betriebssystem schmieden und auch noch das zugehörige Ökosystem. Wenn schon ist Android da dann wohl die erste Wahl, da es ähnlich frei ist wie Linux, aber eine größere Anwender- und Anwendungsmenge hat.
Es kann noch längst keine Rede davon sein, dass “ Microsoft mit einer ähnlichen Einstellung gerade bei den Smartphones ziemlich baden gegangen ist“.
http://blog.flurry.com/bid/86277/Microsoft-May-Be-Closer-Than-It-Appears-in-Android-s-Rearview-Mirror
Year-over-year, developer support has shifted, with Microsoft’s dent becoming more visible, now representing 4% during Q2 2012. iOS and Android share continue to oscillate mildly now clocking in 67% for iOS and 28% for Android. BlackBerry remains flat. What is important to note is that all four platforms are growing, just at different rates. Specifically, growth rates per platform for year-over-year growth are: iOS 66%, Android 82%, Windows Phone 521%, BlackBerry 13%. Viewing the relative growth rates show just how much Microsoft is gaining against the market.
Considering the first chart in this report, Microsoft growth has been accelerating within Q2. If we look at just Android and Microsoft in the month of June, for every Windows Phone new project started, 4 have been started for Android. Considering the much smaller Windows Phone installed based compared to Android, Microsoft is currently over-indexing. From Google’s point-of-view, this must elevate Microsoft from an “also-ran” to a potential competitive threat with the resources and know-how to kick-start momentum and mount a campaign to reel in the second place player.
Generally, Windows Phone could be gaining against the entire market as a result of developer frustration for Android fragmentation, concern for increasing competition on iOS and a lack of faith in BlackBerry. Whatever the reason, it’s clear that Microsoft still knows how to attract third party developer support. With its Nokia-partnership and high anticipation around today’s Microsoft Tablet announcement, Flurry expects Microsoft to make continued headway over the course of 2012.
genau Android als Betriebssystem. 😀
die noch nicht mal Multitask kann. 😀
:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D:-D
ach das leben ist schön^^.
Ein Android „DesktopOS“ wäre nicht viel anders als Ubuntu , denn auch Android ist streng genommen ein Linux Derivat.
Zudem hat Google dieses DesktopOS als Mischung aus Chrome OS+Android schon Angekündigt.
Das Ubuntu keine Zukunft hat würde ich nicht sagen , es gibt noch ganz Andere welche zunehmend mit Windows und seiner Marktdominanz Unzufrieden sind außer Acer. Vielleicht fragen sie mal Valve-Chef „Gabe Newell“ ?
Ich glaube nicht, dass android je für den PC kommen wird, obwohl das natürlich eine super Sache wäre.
Also ich muss sagen dass ich mich über die Vorstellung eines Mac/Windows verschnitts sehr freun würde. Ein auf Linux basiertes Os mit der schlichtheit und Stabilität vom Mac, der operabilität von Windows. Geschmiedet von mehreren OEMs unter einem Verbund, ohne Abhängigkeit zu einem Unternehmen. Hachja, man wird ja noch träumen dürfen.
ich schließe mich Georg an. Ich glaube kaum, dass jemals für den PC Android kommen wird. Und sollte es je kommen, wird es sich wohl auch nicht gegen Windows durchsetzen können. Windows ist so in den Köpfen der Menschen drin, das ist ähnlich wie Google. Kaum jemand nutzt eine andere Suchmaschine und das obwohl Google derzeit sicherlich nicht die besten Suchergebnisse liefert.
Ich kann die Argumentation von Wang nicht ganz nachvollziehen. Wenn Microsoft ohnehin keine gute Hardware produzieren könne, warum hat Acer dann Angst?
Und wenn Surface ein Hit wird, dann sollten sich die Hardwarehersteller zurecht Gedanken machen, warum ein solches Gerät erst von einem Softwarehersteller produziert werden musste.
Es ist Fakt, dass Microsoft viele Kunden an Apple verloren hat, da dort die Hardware einfach besser aussieht „und einfach funktioniert“.
Ich finde es falsch Microsoft dafür zu kritisieren, dass sie versuchen den Kunden bessere Produkte zu liefern. Natürlich ist es keine angenehme Position für die OEMs, denn diese müssen nun auch endlich in die Gänge kommen.
[…] Microsoft in der Kritik: Acer-Chef JT Wang hat an Microsoft appelliert, sich den geplanten Einstieg ins Tablet-Geschäft noch einmal zu überlegen. Bekanntlich will Microsoft mit dem Start von Windows 8 am 26. Oktober erstmals eigene Tablets unter dem Namen “Surface” herausbringen. JT Wang sagt, er habe Microsoft mehrmals aufgefordert, vom Hardwaregeschäft die Finger zu lassen: “Es ist nichts, in dem ihr gut seid, also denkt bitte zweimal darüber nach”, soll er gesagt haben. silicon.de, basicthinking.de […]
Android für PC
Ist doch bereits in der Mache. Man kann ja schon jetzt Android so modden das Multiuser funktioniert.
Ich denke mit der nächsten Version (sommer 2013) wird das schon soweit sein.
SAP und co. gibt es bereits heute als webbasierte App. Der Trend zur Cloud bedeutet auch Verlagerung in den Browser (Office 365, Google Docs und co), damit sinkt die abhängigkeit von einem OS und die Hemmschwelle ein alternatives OS zu nutzen.
Linux ist keine Alternative?
Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht?
Also, nach dieser Theorie hätte sich Android niemals durchsetzen können.
Für 90% der Privatuser und 30% der Firmenkunden ist Linux schon jetzt eine Alternative.
Und, es ist wie mit allem – steigt die Verbreitung, steigt der Funktionsumfang bzw. die verfügbaren Anwendungen.
Auch Firmenkunden nutzen mittlerweile Android, obwohl es ja nicht für den klassischen Business-Einsatz konzipiert wurde.
Und, oh Wunde, seit Android immer mehr Verbreitung findet, gibt es fast jede App auch für Android.
Momentan lohnt es sich nur nicht, Anwendungen für Linux umzuschreiben, weil es zu wenig Publikum gibt.
Linux wäre DIE Alternative, z.B. für Acer, aber auch für jeden anderen Hersteller.
Nur wird das nicht gelingen, wenn irgendwo im Kleingedruckten steht „Betriebssystem: Linux“, der Verkäufer im Elektromarkt davon keine Ahnung hat und so ein Gerät dann nur mit den Worten „Sonst haben wir hier noch ein Gerät, aber da ist halt Linux drauf. Ich würde da schon lieber ein anderes mit Windows nehmen“. So sieht nämlich momentan die Realität aus.
Linux ist die einzige Alternative, die frei ist und sofort einsatzbereit zur Verfügung steht.
Letztendlich ist es eine Frage des Marketings.
Man kann ein Ubuntu nehmen, ein paar coole Werbeclips drehen und das gesparte Geld für Windows-Lizenzen in Marketing und Schulungen für Verkäufer investieren.
Und sobald in jedem Mediamarkt 5 Linux-Notebooks stehen, die die Verkäufer ja nicht in den Himmel loben müssen, aber einfach neutral was dazu sagen können, der Marktanteil bei den Neuverkäufen eine kritische Schwelle von z.B. 10% überschreitet, wird es zum Selbstläufer. Medien werden berichten, der Verkauf wird noch mehr angekurbelt, mehr Anwendungen werden entwickelt werden.
Zumal sowieso immer mehr in der Cloud passiert und damit sowieso systemunabhängig ist.
Man muss ja keine Nur-Linux-Strategie fahren, aber wenn man ein paar coole, preislich interessante Geräte entwickelt und diese richtig vermarktet, bin ich überzeugt, dass es laufen wird.
Man darf nur – nochmal – nicht den Fehler machen, Linux dann als billigen Windowsersatz darzustellen, sondern muss dem Normalanwender die Coolness und Vorteile rüberbringen.
@12 Nick
Völlig richtig , zudem dürfte es den meisten Anwendern auch völlig egal sein was sie für ein OS nutzen, denn was „machen“ sie schon mit dem „Betriebssystem“? Wichtig sind doch wohl die (exklusiven) Programme welche damit laufen und hier sind die wenigsten von Microsoft oder haben etwas mit Windows zu tuen.
Sollte dort zunehmend Windows seine Exklusivität verlieren , wird es den Anwender oder auch Firma egal sein ob sie dann zb. ihr „Photoshop“ unter Windows oder Ubuntu nutzen.
[…] in Westeuropa steigen die Absatzzahlen der Taiwaner im Jahresvergleich um 15,3 Prozent. Acer-Chef J.T. Wang legte sich kürzlich mit Microsoft an und beklagte, dass die Redmonder mit den Surface-Tablets […]
Ich sehe jetzt nicht unbedingt den Sinn darin, was es mir bringt, eine Hardware von Microsoft zu kaufen. Ja klar, Hardware und OS u.U. perfekt abgestimmt aber sicherlich wird MS doch irgendwas hinzuentwickeln lassen, was eh nicht aus der eigenen Entwicklung stammt? Letzten Endes bedeutet das doch Preissteigerungen, weil MS seinen Hardwareabsatz dadruch ankurbeln würden, daß er tradierte Hardwarehersteller mit verteuert Lizenzen oder Embargos versieht, was letzten Endes die Konsumenten bezahlen.