Facebook hat gestern neue Zahlen vorgelegt. Laut dem Ergebnis des 2. Finanzquartals stellt sich die Sachlage so da:
- Umsatz: 1,18 Milliarden US-Dollar nach 895 Millionen Dollar im Vorjahresquartal
- Werbe-Einnahmen: 992 Millionen Dollar, was 84 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht
- Sponsored Stories, die Kombination aus Status-Update und Werbung, erzielen 1 Million Dollar Umsatz täglich
- Netto-Verlust: 157 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 240 Millionen in Q2/11
- 955 Millionen aktive monatliche Nutzer, 543 Millionen davon über mobile Geräte
- Die Facebook-Aktie surrt auf derzeit exakt 24 Dollar nach unten. Das ist ein stolzes Drittel unter dem Ausgabepreis von 38 Dollar
Auf Heise gibt es eine gute Analyse zu den Zahlen. Demnach geht es Facebook gut, man sitzt auf Barreserven in Höhe von mindestens 10 Milliarden Dollar. Problem ist, dass die Aktionäre Zuwächse sehen wollen.
Das sei trotz der steigenden Zahl monatlich und täglich aktiver Nutzer schwer. Das Wachstum werde fast nur noch in Schwellenländern erzielt, wo Facebook aber deutlich weniger Umsatz pro Nutzer macht als etwa in den USA. Der Verfall der Aktie sei für das Geschäft zwar kein Problem, er erschwere aber Übernahmen. Startups, die Facebook übernehmen will, werden meist in Aktien ausbezahlt, und das wird für die Talentschmieden bei fallenden Kursen zunehmend uninteressant. Ein Problem ergibt sich auch bei der milliardenschweren Übernahme Instagrams. Die Marktwächter haben dem Kauf noch nicht zugestimmt. Und Facebook kann deswegen derzeit wenig tun, um die beliebten Funktionen der Foto-Community in seine Apps zu integrieren.
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Facebook-Phone kommt, kommt nicht, kommt, kommt nicht
Facebook-Chef Mark Zuckerberg selbst sagte gestern bei der Bekanntgabe der Zahlen: ein eigenes Facebook-Phone zu bauen, würde für das Social Network wenig Sinn machen. Das überraschte viele Journalisten, da ein Bloomberg-Gerücht zuvor eigentlich ein Facebook-Phone von HTC für Mitte kommenden Jahres in Aussicht gestellt hatte. Ich habe gestern Nachmittag zwar geschrieben, dass ich nicht mehr damit rechne, ein solches zu sehen. Aber ausgerechnet Zuckerbergs Dementi würde ich nun nicht zu hoch bewerten: Facebook selbst würde natürlich die Finger von der Hardware lassen und die Arbeit einem Hersteller übergeben, mit dem man zusammen arbeitet. Damit baut man selbst noch lange nichts. Aber es schließt nicht aus, dass es jemand anders tut. Clever gewählte Wortwahl von Zuckerberg.
Er stellte übrigens in Aussicht, dass man das Thema Mobile noch meistern werde. Na, hoffen wir’s mal! Die aktuellen Haupt-Apps für iOS und Android – ich erwähnte es in der Vergangenheit bereits mehrfach – sind ein Trauerspiel. Es ist allerdings ein offenes Geheimnis, dass sie gerade von Grund auf neu programmiert werden. Warten wir den Neustart mal ab und bewerten dann.
(Jürgen Vielmeier, Grafik: Facebook)