Kim Dotcom schlägt eine neue Schlacht im Krieg gegen die Unterhaltungsindustrie. Genau ein halbes Jahr nach der Razzia auf seinem Grundstück in Neuseeland, seiner Festnahme und der Schließung seines Internetprojekts MegaUpload, schlägt der gewichtige Deutsche zurück. Dotcom erschuf eine neue Website mit der eingängigen Adresse Kim.com. Darin heißt es gleich zur Begrüßung: „Die Wahrheit wird ans Licht kommen, Herr Präsident!“
Gemeint ist US-Präsident Barack Obama, der offenbar das neue Opfer des MegaUpload-Gründers werden soll. Dotcom, der unter dem Namen Kim Schmitz zur Welt kam, widmete dem US-Präsidenten auch seine neue Single „Mr. President„. Singen kann der MegaUpload-Gründer zwar nicht, aber mit Unterstützung von Synthies und Background-Gesang kommt eine durchaus eingängige Melodie dabei heraus, die Dotcom mit allerhand politischen Botschaften garniert. Eine davon greift Obamas Motto aus dem Wahlkampf 2008 auf: „Was wurde eigentlich aus ‚Change‘, Mr. President?“
Dotcom wirft Hollywood vor, sich in die Politik einzumischen. Washington lasse sich vom Lobbyismus der Unterhaltungsindustrie kontrollieren und behindere Innovationen (wie Kim Dotcoms neues Projekt „MegaBox“). So wurde die Razzia in seinem Grundstück in Neuseeland von den US-Behörden eingeleitet. Auf seiner neuen Website wettert Dotcom aktiv gegen Obama und die US-Politik: Die US-Regierung habe dem Internet den Krieg erklärt. Millionen MegaUpload-Nutzer wollten ihre Dateien zurück. Zusätzlich gibt es auf der Website einen Countdown von aktuell 103 Tagen bis zum Tag der Präsidentschaftswahl in den USA.
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Späte Rache für unterbrochene Gesangskarriere
Was genau passiert, wenn dieser auf Null steht, wird nicht ganz klar. Dann wird es einen neuen oder alten US-Präsidenten geben, ja. Und vielleicht dürfte auch ein wenig gekränkter Stolz eine Rolle gespielt haben: Dotcom schwamm mit seinem MegaUpload-Song vergangenen Dezember gerade auf einer Welle von Erfolg und Inspiration. Und dann kamen die Urheberrechtswächter und spuckten ihm in die Suppe.
Keine Frage: Dotcom war nach seiner Festnahme, der Beschlagnahmung seines Besitzes und der Einfrierung seiner Konten schwer angeschlagen. Inzwischen ist er jedoch wieder auf freiem Fuß und bekommt immerhin ein Taschengeld. Vor einem Monat wagte er sich zum ersten Mal wieder im großen Stile an die Öffentlichkeit, als er seinen Twitter-Account wiederbelebte, den baldigen Start seines innovativen Musikstreaming-Angebots MegaBox in Aussicht stellte und halb-ironisch über seine Verhaftung und das FBI twitterte. Seine neue Website erinnert vom Stil her an den umstrittenen Wikileaks-Gründer Julian Assange. Sein neuer Song zeugt von neuem Selbstbewusstsein. Keine Frage, Kim Dotcom ist wieder da!
(Jürgen Vielmeier, Bild: Dotcom)