Die Finanzergebnisse von Google und Microsoft lassen sich überhaupt nicht miteinander vergleichen? Stimmt! Das eine Unternehmen ist eine Suchmaschine, das andere ein Softwarehaus. Der eine ist der Hersteller für das weltweit meistgenutzte PC-Betriebssystem – der andere für das meist genutzte Smartphone-System. Der eine verdient sein Geld hauptsächlich über Online-Werbung, der andere mit Services und Software.
Was nicht bedeuten würde, dass man dem anderen bei jeder seiner Stärken nicht trotzdem Konkurrenz machen würde. Und so haben beide eigene Hardware, eigenes Kartenmaterial, eigene Social Networks, eigene Suchmaschinen, eigene Online-Marktplätze. Man will, was der jeweils andere hat. Microsoft und Google kommen aus verschiedenen Richtungen, sie treten aber inzwischen zum gleichen Rennen an. Es ist ein Zehnkampf zusammen mit Apple, Amazon und einigen Außenseitern um den Titel IT-Champion.
Interessant also zu sehen, wie die Kontrahenten aufgestellt sind, wohin der Trend geht. Aber kein Grund zur Panik: Sowohl Google als auch Microsoft geht es gut. Google machte im abgelaufenen Quartal 12,2 Milliarden US-Dollar Umsatz, was 35 Prozent mehr sind als im Vorjahresquartal (9 Millionen). Ein großer Teil des Zuwachses kommt allerdings durch die Übernahme von Motorola zustande. Der Gewinn beträgt 2,8 Milliarden Dollar, ein Plus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Umsatzträger bleibt das Werbe- und Suchgeschäft. Durchaus gute Zahlen auch bei Microsoft, mit einem kleinen Aber.
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Halloren Schokoladenfabrik AG in Delitzsch |
Allen geht’s gut
Denn Redmond steigert seinen Umsatz zwar um 4 Prozent auf 18 Milliarden US-Dollar. Zum ersten Mal seit dem Börsengang im Jahr 1986 macht das Unternehmen aber einen Verlust in Höhe von 492 Millionen Dollar. Der soll hauptsächlich durch die Abschreibung auf das Werbeunternehmen aQuantive zustande kommen, bei der Microsoft 6,2 Milliarden Dollar in den Wind schoss. Dafür lesen sich die Finanzzahlen eigentlich noch ganz gut. Stärkste Sparte ist inzwischen die Unternehmenskunden-Sektion Service & Tools. Das Endkundengeschäft schwächelt, auch weil das Windows-Geschäft vor dem Start von Windows 8 naturgemäß etwas weniger gute Zahlen liefert.
Langfristig haben Microsoft und Google eigentlich nichts zu befürchten – auch voreinander nicht. Jeder hat beim Zehnkampf seine Königsdisziplinen, bei der der andere sich augenscheinlich schwer tut. Es kommt aufs Gesamtergebnis an, und da verbessern beide ständig ihre Leistungen, die Kontrahenten Apple und Amazon übrigens auch. Smartphones, Tablets, Betriebssysteme, Content-Stores, Cloud, Services – es wird ein enges Rennen werden – und alle Kontrahenten der großen Vier haben momentan nicht den Hauch einer Chance.
(Jürgen Vielmeier)