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Firefox OS: Neue Bilder sind alte Bilder


Gestern Abend tauchten in mehreren Technik-Magazinen viele neue Screenshots von Mozillas eigenem mobilen Betriebssystem Firefox OS auf. Wie ein Sprecher der Organisation auf Anfrage ergänzte, seien die Bilder in der Tat offizielle Screenshots vom Firefox OS. Allerdings seien diese schon veraltet und in Kürze würden neue nachgereicht. Außerdem gibt es inzwischen eine Möglichkeit, das System in seiner Vorgängerversion „Boot to Gecko“ auf einem Desktop zu testen. Es tut sich was mit dem neuen Mobile OS.

Und was sich da tut, sieht durchaus ansprechend aus: Die Mozilla-Entwickler haben sich offenbar von bestehenden Systemen inspirieren lassen. Firefox OS wirkt wie eine Mischung aus Android, iOS und WebOS, garniert mit Eigenkreationen. Unter der Haube steckt ein Linux-Kernel, die Oberfläche soll eine Gecko-Engine sein, die Apps HTML5-basiert. Vergleicht man die beiden Neulinge Firefox OS und Intels Tizen, gefällt mir die Optik von Firefox OS bisher deutlich besser.

Es bleiben zwei Fragen: Wie sehr kann Firefox OS schon noch durchstarten? Selbst Windows Phone bringt es trotz massiver Marketingaufwendungen von Microsoft nur auf knapp 2 Prozent Marktanteil. Zumindest mittelfristig dürfte Mozillas System die Nische nicht verlassen. Allerdings ist sie auch erst einmal nur für Schwellenländer vorgesehen: Erste Geräte mit Firefox OS sollen Anfang nächsten Jahres zunächst in Brasilien auf den Markt kommen. ZTE und andere Hersteller wollen das System unterstützen, das auf Qualcomm-Chips läuft.


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HTML5-Apps – Segen und Fluch

Die zweite Frage ist, ob HTML5-Apps überhaupt das gleiche Nutzererlebnis bieten wie native Apps. Die Spieleschmiede Wooga etwa hat kürzlich die Entwicklung von HTML5-Apps aufgegeben, weil die Technik einfach noch nicht so weit gewesen sei. Dabei ging es um simple Probleme wie das, dass HTML5 keine Rückkehr zu einem Speicherpunkt erlaube. Einmal geschlossen, müssten die Apps immer wieder neu gestartet werden, was gerade bei Spielen sehr frustrierend sein kann.

Abgesehen davon freut es mich eigentlich, dass zahlreiche Initiativen Apple, Google und Microsoft nicht das Feld überlassen wollen. Jolla will das Erbe von MeeGo fortführen, Intel und Samsung halten an Tizen fest, RIM will mit Blackberry 10 seine letzte Chance wahren. Der Enyo-Framework, der ursprünglich nur für Open WebOS gedacht war, soll in der Version 2.0 die Entwicklung von Apps für verschiedene mobile Systeme unterstützen. Denn wenn Entwickler wirklich Nischensysteme mit Apps versorgen und diese damit eine Chance haben sollen, dann mit möglichst wenig Aufwand. Das ist auch Mozillas große Chance mit Firefox OS.

(Jürgen Vielmeier, Screenshots via Techweek Europe)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

3 Kommentare

  • Also auch wenn ich, durch meine Anfänge mit WebOS und jetzt mit Windows Phone 7 einen Hang zu erfolglosen Handysystemen habe, hoffe ich, dass Firefox OS doch erfolgreich wird und gegen die bestehenden Systeme bestehen kann.
    Die Screenshots sehen allemal sehr gut aus.
    Da es von der Mozilla Foundation stammt, arbeiten mittlerweile auch viele bezahlte Entwickler daran, zudem wird es kein „walled garden“ sein.

    Ich bin gespannt, wie es da weitergeht…

  • Leider versteht man auch hier immernoch nicht das neue Konzept und Vergleicht ein Firefox OS immernoch mit Native Betriebssysteme wie Android, iOS und WebOS , das ist aber wie Äpfel mit Birnen. Firefox OS lässt sich bestenfalls nur mit dem Chrome OS Vergleichen.
    Firefox OS wird gar kein „Nischensystem“ werden weil alles was heutztage schon in einem „Browser“ läuft dann auch auf der Firefox OS Oberfläche läuft, da es lediglich ein Browser ist, wenn es auch nicht so Aussieht.
    Das Neue ist , dieses Firefox Handy besteht also lediglich aus einem Gecko-Engine Browser und die Apps sind „Browser-Extensions“ und keine nativen Apps mehr.