Facebook setzt seine Einkaufstour fort und hat Spool übernommen. Der Dienst war dazu da, um Websites und Videos zu archivieren, um sie sich später anzuschauen. Links konnten geräteübergreifend mit dem Rechner oder dem Smartphone synchronisiert und auch offline konsumiert werden. Spool präsentierte sich damit als clevere Alternative zu Tools wie Evernote, Pocket, Instapaper oder Yahoo Axis.
Warum ich in der Vergangenheitsform schreibe: Es ist ein klassischer Fall von „Acqhire„. Facebook hat sich die treibenden Köpfe und die Technik hinter dem Tool gesichert – und den Service sogleich geschlossen. Das erste Mal, das die meisten von euch von Spool hören, wird damit auch schon das letzte Mal sein.
Wenn ihr wissen wollt, was euch entgangen ist, schaut euch dieses Video an:
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Die Preisfrage ist jetzt natürlich: Will Facebook mehr, als sich nur die Entwickler von Spool zu sichern? Om Malik glaubt: ja. Es gehe Facebook vor allem um die Technik, die Spool aufgebaut habe: Bilder, Videos und Artikel zu speichern, zu cachen und sie auf mobilen Endgeräten auch offline verfügbar zu machen.
Spool dürfte ein Schnäppchen gewesen sein
Stellt euch vor, ihr hättet eine Reihe von Kinotrailern, die ihr euch unterwegs anschauen wolltet, aber im EDGE-Netz und mit 200 MByte monatlichem Datenvolumen wird das nichts – es sei denn, ihr erledigt das offline. Spool ist genau das Tool dafür. Und stellt euch vor, ihr könntet alle Videos, die eure Freunde an einem Tag auf Facebook posten offline verfügbar haben und unterwegs schauen, wann immer ihr wollt. Das hätte was und das dürfte Facebooks Motivation erklären, sich die Technik zu kaufen.
Spool ist beileibe nicht der einzige, der Bookmarking von Artikeln und Videos anbietet. Er dürfte aufgrund seiner geringen Bekanntheit und einer eher schmalen Investitionsrunde von 1 Million US-Dollar im Januar aber billig zu haben gewesen sein. Und Spool hatte eben den Vorteil des Offline-Caches: Die Facebook-App wird gleichzeitig immer umfrangreicher, bildfreudiger – und langsamer. LTE-Pakete sind noch kaum verfügbar und wenn, dann teuer. Aktuell erschwingliche mobile Datenpakete sind für Videos nicht geeignet, wenn ein vierminütiges YouTube-Video in guter Qualität schnell 100 MByte groß sein kann. Offline-Verfügbarkeit wird da plötzlich sehr attraktiv.
(Jürgen Vielmeier)