Moment, ist das wirklich noch Microsoft? Man darf sich durchaus verwundert die Augen reiben, denn auch in Sachen Preispolitik kann der Redmonder Konzern nun endgültig als lernfähig gelten. Nach der 15-Dollar-Upgrade-Aktion für PC-Käufer hat der Windows-Hersteller am Montag angekündigt, die frei erhältliche Upgrade-Version von Windows 8 Pro in der Einführungsphase bis zum 31. Januar 2013 in 131 Ländern für 40 Dollar als Download anzubieten. In Deutschland wäre die für Windows XP, Vista und Windows 7 geeignete Aufrüstvariante derzeit damit für rund 32 Euro zu haben.
Einen weiteren Vorteil für Frühkäufer erwähnt Microsoft Communication Manager Brandon LeBlanc allerdings nur am Rande: das künftig nur als kostenpflichtiges Add-on erhältliche „Windows Media Center“ gibt es auf Wunsch noch gratis dazu. Klingt zunächst nicht besonders spektakulär, wird es aber spätestens dann, wenn die erste DVD im Laufwerk liegt. Denn deren Wiedergabe ist unter Windows 8 sonst nicht möglich. Soll heißen: Wer Filme schauen will, muss normalerweise extra zahlen.
Auch in anderer Hinsicht legt Microsoft offenbar viel Wert darauf, mögliche Kritikpunkte im Vorfeld auszuräumen:
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- Stichwort Download: Dieser kann jederzeit pausiert oder unterbrochen werden.
- Stichwort Flexibilität: Neben den Privatnutzer-Editionen von Windows 7 und Vista lässt sich selbst die Uraltversion Windows XP auf Windows 8 Pro aufrüsten. Unter Vista und 7 sollen sich dabei alle Einstellungen und persönlichen Dateien einfach übernehmen lassen; bei Windows XP bleiben nur die persönlichen Dateien erhalten. Alten Ballast muss man aber nicht zwangsläufig mitschleppen: Wer will, kann die Festplatte während der Installation vollständig im neuen Dateisystem ReFS (Resilient File System ) formatieren, muss dafür das Setup aber von einem externen Medium ausführen.
- Stichwort Backup: Nach dem Herunterladen lässt sich die Setup-Datei innerhalb des Installationsassistenten sofort auf ein bootbares Flash-Laufwerk speichern oder als ISO-Image direkt auf einen Datenträger brennen, der dann als Backup- und Installationsmedium dient. Alternativ kann auch eine DVD-Version für 15 Dollar (plus Versand) bei Microsoft angefordert werden.
Und: Ganz ohne Download ist das OS ebenfalls erhältlich. Die über den Handel vertriebene DVD-Upgrade-Version wird allerdings 70 Dollar (rund 56 Euro) kosten – wohlgemerkt nur im Rahmen des Aktionszeitraums. Dennoch ist dem Redmonder Konzern augenscheinlich sehr viel daran gelegen, Windows 8 schnell unter die Leute zu bringen.
Denn das altgediente OS ist weiterhin eines der wichtigsten Standbeine des Unternehmens. Ein Fehlschlag an dieser Stelle hätte für Microsoft harte, wenn nicht existenzielle, Konsequenzen. Die am Montag verkündete 6,2-Milliarden-Dollar-Abschreibung im Online-Service-Geschäft wäre dagegen ein kaum erwähnenswerter Betriebsunfall.
Schließlich spielt das neue Betriebssystem als Zentrum eines künftigen Windows-Ökosystems um die einheitliche Metro-Oberfläche die entscheidende Rolle. Und das nicht nur im PC-Bereich und auf dem Tablet-Markt, sondern letztendlich indirekt sogar im Smartphone-Geschäft mit dem verwandten Windows Phone 8.
Der günstige Upgrade-Preis soll daher als Initialzündung dienen, in kurzer Zeit eine ansehnliche Nutzerbasis schaffen und selbst Skeptiker zum zügigen Umstieg verleiten. Ob der Plan aufgeht, bleibt abzuwarten. Die Chancen stehen jedoch nicht schlecht: Schon das 50-Euro-Special zur Einführung von Windows 7 sorgte seinerzeit für einen wahren Kundenansturm.
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(Christian Wolf)