Rund eine Stunde hat die Eröffnungs-Keynote von Google anlässlich der Entwicklerkonferenz I/O gedauert und nun sind wir ein bisschen schlauer: der Internet-Konzern wird in Kürze nicht nur eine neue Version von Android an den Start schicken, sondern auch ein eigenes Tablet mit dem Namen Nexus 7 und eine Media-Streaming-Box namens Google Q – als Konkurrenz zum Apple TV.
Das klingt jetzt alles erst einmal gar nicht schlecht, aber doch hat es sich Google mit der deutschen, ja gar mit der fast kompletten europäischen Fan-Gemeinde gehörig verscherzt. Denn während Apple viel Wert darauf legt, neue Produkte in möglichst vielen Regionen zeitgleich zu launchen, geht Google einen anderen Weg. Alle heute vorgestellten Neuigkeiten wird es zunächst nur in den USA (und teilweise anderen englischsprachigen Ländern) zu kaufen geben. Viele böse Kommentare bei Twitter waren die Folge. Doch der Reihe nach.
Google Nexus 7
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Sortieren wir ein bisschen das Geschehen und werfen einen Blick auf die neue Hardware. Da wäre zum Beispiel das neue Tablet mit einer 7-Zoll-Display-Diagonale und einer Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln, das von Asus gefertigt wird: das Nexus 7. Es misst 199 x 120 x 11 Millimeter und ist 340 Gramm schwer. Wahlweise steht es mit 8 bzw. 16 Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung. Etwas schwach auf der Brust aber immerhin ist eine Speichererweiterung per MicroSD-Karte möglich und es ist nicht einmal eine Erweiterung per MicroSD möglich.
Außerdem mit an Bord: 1 Gigabyte RAM Arbeitsspeicher ein Vier-Kern-CPU und ein zusätzlicher Grafikprozessor mit zwölf Kernen. Dadurch sollen vor allem Spiele auf dem neuen Google-Tablet besonders viel Spaß machen. GPS, WLAN, NFC und Bluetooth stehen ebenso bereit wie eine Frontkamera mit 1,2 Megapixeln Auflösung. Dafür fehlt eine Kamera auf der Rückseite. Braucht man bei einem Tablet aber ja in der Regel sowieso nicht wirklich. Google Chrome wird zum ersten Mal überhaupt als Standard-Browser vorinstalliert sein, als Betriebssystem kommt Android 4.1 Jelly Bean zum Einsatz.
Kostenpunkt: 199 Dollar für die 8-Gigabyte-Version, 249 Dollar für das Tabelt mit 16 Gigabyte – ein fairer Kurs und direkte Konkurrenz auch für das Kindle Fire von Amazon. Vorbestellungen sind ab sofort in Amerika, Kanada, Australien und Großbritannien möglich, eine Auslieferung wird ab Mitte Juli angestrebt.
Android 4.1 Jelly Bean
Stichwort Android 4.1 Jelly Bean: das neue mobile Betriebssystem hat zwar auch einige neue Funktionen zu bieten, soll aber in erster Linie schneller und flüssiger zu bedienen sein als der Vorgänger Ice Cream Sandwich. Darüber hinaus passen sich Widgets in ihrer Größe automatisch den Gegebenheiten des jeweilien Startbildschirms an, auf dem sie abgelegt werden sollen. Steht zum Beispiel nur begrenzt viel Platz zur Verfügung, etwa weil andere Apps oder Widgets im Weg sind, verkleinert sich das abzulegende Widget automatisch. Generell gilt: Apps und Widgets, die nicht mehr gebraucht werden, werden einfach zum oberen Bildschirmrand geschoben und so gelöscht.
Ferner hat Google eine neue Kamera-Applikation gebaut, mit deren Hilfe es noch einfacher möglich ist, gerade geschossene Fotos zu betrachten. Auch hier ist das Löschen von Aufnahmen möglich, indem ein Bild schnell und einfach aus der Galerie zum oberen Displayrand gewischt wird. Die Diktierfunktion, also zum Beispiel auch das Schreiben von Nachrichten per Sprachbefehl, wird künftig auch dann funktionieren, wenn das Android-Gerät nicht mit dem Internet verbunden ist. Wer lieber mit den Fingern schriebt, darf sich auf ein neues Tastatur-Design freuen. Und: Das Benachrichtigungsfenster ist noch umfangreicher und übersichtlicher gestaltet worden. Auf Wunsch wird es möglich sein, direkt von hier einen Rückruf einzuleiten – ganz ohne Umweg über das Adressbuch bzw. die virtuelle Tastatur. Außerdem neu: Google Now mit einer Reihe an spannenden Echtzeitdaten wie zum Beispiel aktuellen Bus- und Bahn-Fahrplänen. Ich bin gespannt, ob diese auch in vielen deutschen Städten nutzbar sein werden.
Die Entwicklerversion von Android 4.1 ist ab sofort erhältlich, ab Mitte Juli wird eine Auslieferung über die Luftschnittstelle für das Galaxy Nexus, Nexus S und das Motorola Xoom freigegeben. Weitere Geräte sollen folgen.
Google Nexus Q
Ja, und dann ist da noch der Nexus Q, der ebenfalls zunächst ab einem Preis von 299 Dollar nur in den US A zu haben sein wird. Dabei handelt es sich um einen kleinen Medien-Player auf Basis von Android 4.0 im Kugeldesign, der zum Beispiel Musikdateien aus der Cloud auf die Anlage oder Filme auf den Fernseher streamt. Google hat also eine (deutlich teurere) Alternative zum Apple TV ins Leben gerufen.
Neben 16 Gigabyte Speicherplatz und 1 Gigabyte Arbeitsspeicher gehören beim Nexus Q WLAN, Bluetooth, NFC und diverse Anschlüsse wie Micro-HDMI zur Ausstattung. Neben YouTube werden Google Play Music, Google Play Movies und Google Play TV unterstützt. Wird Musik abgespielt, leuchtet ein LED-Ring bestehend aus 32 LEDs im Takt des laufenden Songs.
So, und jetzt ihr: alles neu, alles kalter Kaffee, etwas für euch oder alles Mist? Ich bin gespannt auf eure Meinungen.
(Hayo Lücke)