Manchmal frage ich mich, warum man Google praktisch all seine Daten überlässt: Mails, Bilder, Browserverlauf. Nur beim Aufenthaltsort, da mag man nicht so recht: Google Latitude ist den Nutzern suspekt und deswegen nie so richtig durchgestartet. Verrückt eigentlich.
Eigentlich.
Denn wenn ich so sehe, wie Google den Service Latitude weiterentwickelt und bewirbt, dann frage ich mich nicht mehr. Denn irgendwie ist immer ein Geschmäckle dabei. Neu ist jedenfalls die Möglichkeit, Mitarbeiterstandorte zu koordinieren. Google hat sie gestern vorgestellt. Arbeitgeber eines Servicebetriebs etwa können daran erkennen, welcher Mitarbeiter gerade wo ist, um die Arbeitskraft schneller verfügbar zu machen. Als Beispiel nennt Google, schön alternativ, in einem Video einen Wartungsbetrieb für Windkraftanlagen. Ein Sturm bricht los, richtet Schäden an und jetzt geht es darum, den Mitarbeiter zum nächsten Windrad zu schicken, der am nächsten dran ist. Hätte man sich doch eigentlich denken müssen, dass da die ersten „Überwachung!“ schreien.
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Google war so schlau, das Tool nicht Latitude, sondern Google Maps unterzujubeln, indem man es „Maps Coordinate“ nennt. Helfen dürfte das nicht. Klar, dass das technisch gesehen keine dumme Sache ist und viele Möglichkeiten bietet. Aber die Gefahr, dass Maps Coordinate nicht den netten Laissez-faire-Chefs in die Hände fällt, sondern den autoritären mit Kontrollzwang, ist groß. Und da gibt es bekanntlich erschreckend viele von.
Was die bösen Chefs dieser Welt allerdings vielleicht ein wenig bremsen könnte: Maps Coordinate wird nicht kostenlos, sondern Teil von Googles Plan, mit Maps Geld zu verdienen. Hier könnten sich Dienste wie die Taxi-App MyTaxi einmal überlegen, ob sie ihren sehr ähnlichen Dienst nicht auch lizenzieren und damit eine neue Geldquelle erschließen. In den richtigen Händen sehe ich bei einem Geo-Koordinationsdienst durchaus gute Möglichkeiten. Aber irgendwie fürchte ich, dass der Service eben nicht dorthin gelangt.
(Jürgen Vielmeier)