Facebook hat gestern den israelischen Spezialisten für Gesichtserkennung, Face.com, gekauft. Dreimal dürft ihr raten, was das Social Network mit der Technik vorhat: Die Software soll die Freunde auf Bildern automatisch erkennen und zuordnen. Bei angeblich 300 Millionen Bildern täglich wäre das als Zusatzfeature eine Arbeitserleichterung für eifrige Foto-Knippser. Ich frage mich allerdings, ob der Trend des Vertaggtwerdens nicht eher rückläufig ist. Wer will schon in jeder peinlichen Pose auf Facebook klar zu erkennen sein?
Dem Vernehmen nach sind 55 bis 60 Millionen US-Dollar in den Kauf geflossen, was ein stolzes Sümmchen wäre. Im größeren Rahmen betrachtet, würde ich den Kauf aber als Puzzleteil in Facebooks Strategie ansehen, um mit Google Plus um die Erbfolge von Flickr zu streiten. Flickr? Ja, durchaus.
Die Yahoo-Tochter hat den Sprung ins soziale Zeitalter nicht ganz geschafft. Google und Facebook bemühen sich deswegen, die Foto-Freunde mit immer neuen Features auf ihre Seite zu ziehen. Während Google in absehbarer Zeit Picasa integrieren und sein Social Network Google Plus für Fotografen attraktiver machen könnte, kaufte Facebook bereits Instagram und stellte die eigene Foto-App „Camera“ vor.
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Und hier könnte Face.com noch mit anderen Spielereien interessant werden: Die Software kann etwa schätzen, wie alt eine Person ist, wie sie sich fühlt und ob sie ehrlich lächelt oder nur so tut. Das bietet ungeahnte Möglichkeiten für Hochzeitsfotos oder Meetings. Google-Manager Bradley Horowitz wünscht sich für Google Plus ähnliche Funktionen und mehr Infos über jedes Foto, wie das GPS-Signal, die Lichtverhältnisse oder gar den Pulsschlag des Fotografen. Nachteile der mobilen Offensive müssen Nutzer derzeit in Form massiver Ladezeiten ausbaden: Die Facebook-Apps für iOS und Android etwa leiden unter der sehr datenintensiven, für Fotos optimierten Darstellung.
(Jürgen Vielmeier)