Gestern war in den USA Vatertag. Techreporter Sean Ludwig hat die Chance genutzt, seinen 55-jährigen Vater Windows 8 testen zu lassen und nach dessen Meinung zu fragen. Eine gute Idee, denn das ist der Knackpunkt: Ab dem Herbst will Microsoft die größte Revolution der Benutzeroberfläche seit Windows 95 über hunderte Millionen Windows-Nutzer hereinbrechen lassen. Aber werden die überhaupt wechseln wollen?
Mit Windows 95 stellte Microsoft Start-Menü und Taskleiste vor. Mit Windows 8 schafft Microsoft sie zwar noch nicht ganz ab, lässt sie aber hinter der bunten Metro-Oberfläche verschwinden. Nicht nur Ludwigs Vater fragt sich, was das Ganze soll. Denn Taskleiste und Startmenü waren doch eigentlich kein Laster, sondern eine Erfindung, mit der man ganz gut arbeiten kann. Er kommt mit dem neuen Interface allerdings auch recht gut klar.
Sein Eindruck: Es dauert etwas länger, an die Informationen zu kommen, die er täglich braucht. Den Metro-Apps kann er nicht viel abgewinnen und er schätzt, dass viele Menschen gerade älteren Kalibers nicht damit werden umgehen wollen. „Sie wollen keine Veränderung, nicht, wenn sie jahrelang mit der gleichen Oberfläche erfolgreich gearbeitet haben.“
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Krampfhaft anders sein?
Derzeit scheiden sich die Geister: Ist die Metro-Oberfläche wirklich eine Verbesserung? Oder zwingt Microsoft sie den Nutzern nur auf, um anders zu sein? Die klassische Oberfläche mit der Taskleiste soll verfügbar bleiben, wird sich aber wie nur eine von vielen Apps präsentieren. Beim Start von Windows 8 öffnet sich zunächst die Metro-Oberfläche. Der klassischen Oberfläche droht das gleiche Schicksal wie seinerzeit DOS, das erst nur noch in der Konsole verfügbar war und später ganz verschwand. Vielleicht werden wir eine Taskleiste eines Tages nur noch als Relikt wahrnehmen. Oder aber das Projekt Metro geht grandios schief und die Nutzer werden dagegen rebellieren.
Ludwigs Vater präsentiert sich als konservativ, was technische Entwicklungen angeht. Er arbeitet derzeit noch mit Windows XP. Auf Windows Vista oder Windows 7 zu wechseln, hielt er nicht für notwendig, weil ihm die Verbesserungen nicht einleuchteten. Mailprogramm und Webbrowser lassen sich ja auch unter XP gut bedienen. Er vermutet, dass es anderen Menschen in seinem Alter ähnlich gehen wird: „Ältere Menschen mögen Veränderungen nicht so gerne.“ Ob er freiwillig auf Windows 8 wechseln würde? Nur, wenn er müsste.
Wenn ihr also wirklich wissen wollt, ob Windows 8 ein Erfolg wird: Fragt eure Eltern!
(Jürgen Vielmeier)