Apple hat gestern neue Modelle seiner Laptop-Serien MacBook Air und MacBook Pro vorgestellt, sowie neue Versionen seiner Betriebssysteme Mac OS X und iOS. Ein paar Gedanken dazu:
- Das Auge frisst alles. Ein Retina-Display mit 2880 mal 1800 Pixeln im neu designten MacBook Pro ist eine hohe Hausnummer für die Konkurrenz. Wer das einmal gesehen hat, will nichts Anderes mehr? Klar ist das hübsch, aber beim neuen iPad ging es mir nicht so. Matthias Kremp von Spiegel Online bemerkt, dass der Aufpreis für das Retina-Display 200 Euro betrage und es das wert sei. Ja, wirklich?
- Fürs Auge ist auch das neue Kartenmaterial für iOS 6. Bloß weg von Google Maps und den Zuschauern schnell ein paar hochauflösende Luftaufnahmen von San Francisco und Sydney gezeigt. Atemberaubend – und in jedem Falle datenhungrig. Wie gut man das unterwegs mit einer EDGE-Verbindung nutzen kann, würde mich mal interessieren.
- Lieferzeit zwei bis drei Wochen für das teure aber sehr gut ausgestattete neue MacBook Pro mit Retina Display. Davon darf sich die Konkurrenz eine Scheibe abschneiden.
- Die Eintrittsbarriere für das billigste MacBook ist um 50 Euro auf 1.049 Euro gestiegen. Das günstigste MacBook Air bekam man bislang im Apple Store für 999 Euro (Straßenpreise noch weiter darunter). Apple hat die Preise für alle Modelle angehoben, ohne auffällig teurere Komponenten zu verwenden.
- Geht es um Exklusivität? Apple-Produkte sind Mainstream geworden: Marktführer bei Tablets, langezeit Marktführer bei Smartphones und auch die höchsten Marktanteile unter den Laptop-Herstellern. Die einstige Aura des Exklusiven dürfte dabei ein wenig verloren gegangen sein. Die könnte man sich mit höheren Preisen zurückholen.
- Turn by Turn Navigation als Highlight der neuen Maps-Lösung von TomTom. Keine Richtungsangaben. Im Ernst? Android ist da weiter.
- Die Facebook-Integration in iOS 6 gefällt mir, weil sie längst überfällig war. Einen hohen Nutzen etwa dürften sich App-Entwickler von der Möglichkeit versprechen, bei der Anmeldung über Facebook nicht erst den Umweg über die Facebook-App zu gehen. Der Schritt fällt künftig weg.
- Wobei sich die Integration mit Facebook noch als Alptraum herausstellen könnte. App-Entwickler, denen noch die Community fehlt, könnten die Funktion missbrauchen und jede noch so kleine Aktivität an Facebook schicken.
- Mir gefällt PowerNap, die Funktion für Mac OS X Mountain Lion, die den Mac auch im Standby-Modus mit Updates versorgt. Microsoft bietet eine ähnliche Möglichkeit schon länger, sie ist in Windows 7 aber gut versteckt und wenig benutzerfreundlich.
Alles in allem? Bleibt alles anders. Die Laptop-Konkurrenz wird sich am Retina-Display orientieren. Google und Apple sind noch erbitterte Feinde geworden. Auf die neuen Funktionen unter iOS 6 bin ich gespannt, auch wenn sie mich weniger begeistert haben als die neuen Funktionen in Samsungs Galaxy S III. Schlussendlich geht es darum, wie das in der Praxis funktioniert. Das werden wir dann im Herbst sehen. Beim Mountain Lion im Juli.
(Jürgen Vielmeier, Bild/Screenshot: Apple)
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter:in im Bereich Kommunikation und Social Media (m/w/d) Heidelberg Laureate Forum Foundation in Heidelberg |
||
Security Analyst (m/w/d) für Social Media und Digital Listening Dirk Rossmann GmbH in Burgwedel bei Hannover |
||
Praktikant – Digitales Lernen und Empowerment im Bereich Social Media (m/w/d) Allianz Kunde und Markt GmbH in Unterföhring (bei München) |