Sonstiges

Kehrt Facebook den Rücken!

Ganz ehrlich, ich habe mit den Schultern gezuckt. Noch bis Freitag könnt ihr über Facebooks neue Datenschutzrichtlinien abstimmen. Tun solltet ihr das nicht. Ganz einfach deswegen, weil es Zeitverschwendung ist: Ihr opfert Minuten eurer wertvollen Lebenszeit für eine Farce: 30 Prozent der Facebook-Mitglieder müssten an der Abstimmung teilnehmen, damit Facebook sich überhaupt damit befasst. Eine Abstimmung zwischen neuen und alten Regelungen, die der österreichischen Anti-Facebook-Aktivist Max Schrems als Wahl zwischen „Pest und Cholera“ bezeichnet. Egal, wofür ihr abstimmen würdet: es wäre eine schlechte Wahl. Schon die Voraussetzungen stimmen nicht.

Das Social Network hat in den letzten Monaten viele Sympathien verspielt. Das Ringen um Richtlinien und Privatsphäre war schon immer ein Problem – für viele Nutzer aber ein Übel, über das man hinweg sehen konnte, weil technisch fast alles gestimmt hat. Das ist nicht mehr der Fall. Die neue Chronik begeistert höchstens einen Bruchteil der Nutzer, die Aktivitäten der Freunde haben spürbar abgenommen, die Ladezeiten der mobilen Apps werden immer länger, Nutzerfreundlichkeit stimmt hier wie in der Weboberfläche schon lange nicht mehr. Facebook hält jetzt nur noch einen einzigen Trumpf in der Hand.

Keine Loyalität, keine Sympathie


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Und das ist die Vernetzung: Facebook hat die Nutzer des Webs katalogisiert, 900 Millionen Mitglieder mit allen Details und Vorlieben größtenteils namentlich aufgereiht. Euer Vorteil ist, dass ihr schnell neue Menschen in euer Netzwerk hinzufügen könnt und alle eure Freunde und Bekannte an einer Stelle habt. Ihr habt die Übersicht darüber, wer eure Freunde sind, wie viele ihr davon habt und was diese gerade machen. Aber gehe ich Recht in der Annahme, dass ihr von den meisten eurer „Freunde“ inzwischen nicht mehr wissen wollt, was diese gerade hören, gucken oder lesen? Und dass es noch eine ganze Menge Menschen da draußen gibt, die ihr auf anderen Wegen kontaktiert?

Wenn ihr schon lange mit dem Gedanken gespielt habt, Facebook den Rücken zu kehren, dann wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt dazu. Das Unternehmen hat wiederholt bewiesen, dass ihm eure Wünsche egal sind. Es will über eure Köpfe hinweg ein neues Werbenetzwerk einführen. Es zeigt eure Statusmeldungen nicht allen euren Freunden – es sei denn, ihr zahlt künftig dafür. Aber es ist durch seinen Börsengang angreifbar geworden. Wenn ihr nicht mehr mitspielt, dann kann bei dem Unternehmen der Ofen schneller erlöschen, als ihm lieb ist. Gäbe es ein Netzwerk, das besser ist als Facebook – die Nutzer würden schon heute flüchten, wie damals von StudiVZ.

Im Prinzip ist ein derartiger Aufruf wie in meiner provokanten Überschrift deswegen gar nicht notwendig. Es wird sowieso passieren. Wer seine Mitglieder wiederholt an der Nase herumführt oder gegen sich aufbringt, der wird nicht auf Loyalität oder Mitgefühl pochen können. Die Nutzer sind bei der erstbesten Gelegenheit weg.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

71 Kommentare

  • Lieber Jürgen, wenn es Dein persönlicher Wunsch und Wille ist Facebook zu verlassen, dann tu dies doch bitte … Es gibt keinen Grund derart polemisch die Leser dieses Blogs dazu aufzufordern.

  • Dazu hat man doch einen Blog. Um seine persönliche Meinung kund zu tun.
    Die kritiklose Begeisterung für Facebook sollte endlich vorbei sein.

    Und Unternehmen sollten sich nach dem Städte Desaster eh von Facebook fernhalten.

  • Ich frage mich ob der Author und der Blog mit gutem Beispiel vorangehen wird. Ich glaube kaum, dafür kommt von FB wahrscheinlich zu viel Traffic und damit zu viele Einnahmen.

  • Diesen Artikel in Deiner Facebook-Timeline verlinkt zu sehen, ist einigermaßen absurd. „Die Nutzer sind bei der erstbesten Gelegenheit weg.“ – kann ich für BT jetzt nicht bestätigen. Aber warte – Ihr habt bestimmt wichtige Gründe, oder?
    Habe noch nen Themenvorschlag: „Geht nicht wählen! Die Parteien sind sowieso alle sch…“ Selbe Argumentation oder?

  • @Marco: Doch, gibt es. Beitrag gelesen? Derzeit kann ich nicht gehen, weil es keine Alternative gibt. Sobald es die gibt, bin ich dort.

    @HuckleberryFin: Jepp, so ist es – noch.

    @fancyPT: Was ist daran absurd, auf Facebook darauf aufzurufen, Facebook zu verlassen.

    > Habe noch nen Themenvorschlag: „Geht nicht wählen! Die Parteien sind
    > sowieso alle sch…“ Selbe Argumentation oder?

    Nope. Bei einer freien demokratischen Wahl bekommst du immer ein Ergebnis, auch wenn die Wahlbeteiligung bei 0,00068 Prozent liegt. Eine Wahl, bei der überhaupt erst etwas zustande kommt, wenn 30 Prozent abgestimmt haben, ist ein Witz.

  • Vielen Dank für die größtenteils negativ kritischen Kommentare zu diesem Artikel der untersten Schublade. Etwas weniger Polemik hätte dem Beitrag gut getan, zumal auch BT wie schon geschrieben von FB profitiert und völlig inkonsequent einen Link zu diesem Artikel auf Facebook veröffentlicht…

  • Auch wenn der Aufruf an sich etwas hart ist, kurz einige Punkte zum Artikel und zu facebook mit meiner Meinung.

    „Das Social Network hat in den letzten Monaten viele Sympathien verspielt.“

    Das sehe ich ähnlich! Ich bin schon seit einiger Zeit mehr kein großer Fan von dem, was facebook macht.

    „Wenn ihr schon lange mit dem Gedanken gespielt habt, Facebook den Rücken zu kehren, dann wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt dazu.“

    Mit dem Gedanken gespielt ja, absolut. Aber wie wahrscheinl. viele mehr oder weniger aktive Nutzer werde auch ich das nicht so schnell tun. Es sei denn, es passiert etwas Gravierendes oder es gibt etwas Besseres.

    Es gibt eine ganze Menge Dinge, die man an facebook mögen oder auch nicht mögen kann und viele Gründe zu wechseln, wenn es denn adäquate Alternativen gibt. Die gibt es mMn derzeit nicht.

    Und auch wenn Wettbewerb das Geschäft belebt, wird das nicht so schnell passieren, denn es ist dafür schon eine Menge Mut und Money notwendig.

    Money ist wichtig, um es bekannt zu machen und Mut vor allem seitens der Investoren, um junge Gründer dabei zu unterstützen, es mit facebook aufzunehmen oder zumindest eine Alternative zu entwickeln.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es Gründer mit guten Konzepten zu Alternativen gibt, aber die müssen finanziert werden. Fakt ist die Plattform hat es geschafft über Jahre viele Nutzer zu ziehen und die wird man ohne das facebook sich einen richtig großen Skandal leistet nicht so schnell von etwas Neuem überzeugen. Mal ausgenommen, es tritt ein Konkurrent mit besserem Konzept und coolen Marketingaktionen am Markt auf und Investoren haben keine Angst so etwas mit Kapital und Kontakten zu unterstützen.

    Persönlich ist mir jedoch aufgefallen, dass zumindest in meinem Bekanntenkreis die Nutzung zurück geht. Es werden immer weniger private Dinge veröffentlicht. Viele Freunde haben mittlerweile ihre Lieblingsfilme, Bücher und Musik gelöscht.

    Facebook ist (für mich) zur reinen Kommunikation mit Freunden und Bekannten dar und um mit diesen in Kontakt zu bleiben, vor allem mit denjenigen, die weiter weg ihren Wohnort haben. Vieles, was drumherum geschieht, wie Werbung etc., auch wenn nötig zur Finanzierzung, finde ich mittlerweile eher störend.

  • Zitat: Euer Vorteil ist, dass ihr schnell neue Menschen in euer Netzwerk hinzufügen könnt…

    Dem muss ich ganz klar widersprechen: Im Gegensatz zu Google+ ist es bei Facebook augenscheinlich nicht gewünscht, dass man sich mit neuen Menschen verknüpft, die man offline nicht kennt. Es kommt eine Warnmeldung, dass man nur einem bekannten Menschen zu seinen „Freunden“ hinzufügen darf!

  • @Jürgen Sorry, aber das ist doch reine Fasade. Was bzw. wie soll denn eine Alternative zu Facebook sein? Natürlich KANNST du immer gehen. Du WILLST nur nicht weil es angeblich keine Alternative für Dich gibt.

    Dieses „Facebook ist böse!“ weil es weiß was Du magst ist mittlerweile so was von langweilig geworden.

    Nur weil hier kaum jemand in der Lage ist um drei Ecken zu denken und die Vorteile die Facebook bietet für sein eigenes Business zu nutzen, hackt man lieber drauf rum und hofft auf ein paar Klicks.

    Gääähn.
    Marco

  • Ich habe den Schritt schon vor langem getan und bin raus aus Facebook. Und fühle mich wohl… 😉

    Im Ernst Jürgen: Es gibt ne Alternative: Google+

  • Ou mann, nur weil die neue Chronik nicht DAS Meisterwerk ist sollten die User schon verschreckt sein? Wie krank ist es, dass das Unternehmen FB nicht auch mal etwas nicht perfekt machen darf?

    FB ist und bleibt ein Meisterwerk, es mit StudiVZ zu vegleichen ist hier VÖLLIG unangebracht… FB ist quasi mit dem ganzen WEB vernetzt, gegen die nur Google anhalten kann. Das ist mit StudiVZ nicht zu vergleichen.
    Daher wird FB nicht so schnell verschwinden, weil erstens weiterhin alles genial von denen umgesetzt wird und zweitens nichts vergleichbares mal eben entwickelt werden kann.

    Also kommt mal runter von euren hohen Rössern. Nutzt es oder geht.
    Aber fakt ist, FB wird es, so wie es heute ist, auch in fünf Jahren noch geben.

  • Für Marco’s Kommentar würde ich gerne „Gefällt mir“ klicken, finde aber den Button nicht…

  • Facebook, das 100Mrd Netzwerk, ohne das in einigen Jahren nichts mehr gehen wird? Wie gut, dass ich nicht jeden Hype mitmache. 🙂

  • Habe heute morgen mein Facebook-Account deaktiviert, hätte es gerne gelöscht, diese Funktion gibt es aber nicht.

    Brauche ich Facebook? ich habe gedacht, dass es für mich wichtig wäre den großen Teil meiner Bekannten an eine Stelle zu finden, aber so ist es nicht. ich habe dadurch nicht mehr Kontakt zu ihnen, ich sehe oft nur was sie gerne spielen und was sie kommentieren. Und auch noch nicht mal von allen sondern nur von denen, die Facebook mir empfiehlt.

    und es gibt eine bessere Alternative: Google+. Alles, was euch an FB stört macht Google besser.

  • @Derrick

    Man kann sehr wohl sein Profil löschen. Nur ist es etwas umständlicher. Google mal!

  • Stimme dem Artikel voll zu. Habe meinen Account schon letze Woche deaktiviert, da die Aktivität in meinem Stream sehr nachgelassen hat und nur noch die immergleichen Leute etwas posten. Die meisten der x Millionen Accounts sind doch eh schon inaktiv. Wird Zeit, Facebook durch eine freie Alternative wie Diaspora zu ersetzen.

  • Vielen Dank für diesen Blogeintrag, Jürgen. Endlich mal ne kontroverse Diskussion hier. Und meine Sympathien hast Du.

    Für mich ähnelt Facebook inzwischen Microsoft und IBM: Quasi-Monopole, die aus genialen, innovativen Ideen hervorgingen und dann in die Breite gingen, genug abwarfen oder am Kapitalmarkt einsammelten, um sich intelligente Weiterentwicklungen des gleichen Modells sparen zu können und in Bürokratie zu versinken. Das könnte auch auf Google zutreffen, in meiner Wahrnehmung ist das aber nicht der Fall. Daher bin ich bei Google+.

  • Also doch google+? Es ist ja jedem selbst überlassen wieviel ich bei Facebook preis gebe. Aber es stimmt manchmal gehen mir die vielen Infos meiner „Freunde“ auch auf die Nerven. Dann kann ich sie immer noch ignorieren und entscheiden wie viel ich teilnehme oder nicht. Es kann halt nicht jedem recht gemacht werden 🙂

  • Ich denke, wenn die Leute in ein paar Jahren zurückblicken werden, werden sie erkennen, dass der Börsengang in etwa der Zeitpunkt war, ab dem es mit Facebook bergab ging.

    Der verpatzte Börsengang, die Datenschutzmissstände, die fragwürdigen Innovationsmöglichkeiten, die Karteileichen – der Hype klingt langsam aber sicher ab.

    Irgendwann wird auch Facebook aus der Mode kommen…

  • Danke Jürgen für den Bericht. Face…. ist für mich das schlimmste Unternehmen unserer Neuzeit. Alleine diese Einstellungen die sich alle Monate ändern und kein Mensch mehr durchblickt. Ich habe jetzt angefangen radikal alle Leute rauszulöschen bei denen mich kein Meter interessiert was die machen.

    Ich bin nur noch da, weil ich mit ca. 30 Leute, die vermehrt im Ausland leben, vernetzt bin, und deren Kontakt ich nicht abbrechen will.

    Und mir stinkt das Face… das radikal ausnutzt.

  • Mit diesem Eintrag sprichst du mir aus der Seele. Ich spiele schon einige Zeit mit dem Gedanken Facebook zu verlassen.

    In den letzten Monaten hat sich vieles negativ Entwickelt. Mein Stream wird überhäuft mit Bildern von leicht bekleideten Frauen, minderwitzigen Comics, Fake/Spam-Apps (ja ich weiß, kann man blockieren. Jeden Tag kommen gefühlt 100 neue dazu) und Spieleanfragen die meine Freunde (mehr oder weniger bewusst) veröffentlichen. Fühle mich wie im Spamordner meiner ersten Mail-Adresse.

    Im Moment scheitert es aber noch viel zu sehr daran, dass sich sehr viel des täglichen Lebens zu Facebook verlagert hat. Arbeitsgruppen, Einladungen zu Feierlichkeiten, die ständige „Angst“ etwas wichtiges zu verpassen und die fehlende Alternative halten mich von dem Schritt mein Konto zu löschen ab.

    Google+ sehe ich hier auch nicht als Alternative. Google hat leider einen viel zu schlechten Ruf was den Datenschutz betrifft. Außerdem ist das Konzept meiner Meinung nach auch nicht wirklich besser als Facebook, auch wenn ich das vor einiger Zeit noch dachte.

    Sinnvolle Informationen hole ich schon lange nicht mehr über Facebook, sondern über Twitter und diverse Blogs.

    Leider habe ich das Gefühl, dass sich jedes Soziale Netzwerk irgendwann so entwickeln wird wie Facebook, wenn man nicht konsequent dagegen ankämpft. Sobald viele User da sind kommt Werbung, dann Spammer mit ihren Apps. Die Sache wird ungemütlich und die User unzufrieden.

  • @Oliver:

    Danke, habe die Funktion gefunden und habe meinen Account bei FB jetzt endgültig gelöscht.

    und an David aus #28:

    Der schlechte Ruf von Google ist nachvollziehbar, aber nicht begründet. Man sollte immer ein waches Auge auf Unternehmen haben, die ihr Geld mit den Daten ihrer User verdienen – direkt oder indirekt – aber Google ist im Vergleich zu anderen – Facebook, Foursquare etc. – sehr viel transparenter und lässt einen die Möglichkeit zu entscheiden, welche Informationen sie speichern. Facebook beispielsweise speichert viel mehr als sie zugeben („Gefällt mir“-Button, Speicherung von Kontaktdaten von Nichtmitgliedern, etc.).

    Auch wird das Unternehmen an sich sehr viel nachhaltiger geführt, als Facebook. Damit meine ich nicht unbedingt ökologische Gesichtspunkte, sondern, was unternehmerische Wertschöpfungsprozesse angeht.

    Aber, wenn ich ein Social Network aussuchen müsste, wäre es bei mir eh Twitter 🙂

  • Facebook ist wie ein neues Spielzeug was früher oder später einfach langweilig wird.

    Mit Facebook geht es bergab und sämtliche Leute die hier Facebook energisch verteidigen sind wohl erst seit paar Monaten Teil des heiteren Mummenschanzes sich besser darzustellen als man ist.

    http://www.google.de/trends/

    Gebt mal bei google trends Facebook ein. Facebook hat seine Climax erreicht, das Wachstum ist gestoppt. Ab jetzt beginnt das Abwandern oder glaubt hier jemand ernsthaft dass sich noch weitere 4 Milliarden Menschen bei dem Schmand anmelden?

    Wäre Facebook 2008 an die Börse gegangen wäre der Kursverlauf übrigens sicher anders verlaufen als jetzt… Würde mich interessieren ob Privatanleger wirklich so blöd waren und sich Aktien haben aufschwätzen lassen.

  • @Derrick
    Da hast du sicherlich Recht.

    Leider hat sich „Google = Datenmissbrauch“ schon zu sehr in den Köpfen der Bevölkerung verankert. Wenn man sich erst ausführlich mit dem Thema Datenschutz beschäftigen muss um zu erkennen dass Google+ etwas besser mit den Daten seiner User umgeht als die Konkurrenz finde ich das schwierig.

    „Google = Transparent“, „Google = Privatsphäre“ wären wünschenswerte Ausgangssituationen.

  • Du nennst zwei Gründe:
    1) Neues Werbenetzwerk. Finde ich super. Fand ich schon immer super, so personalisierte Werbung. Ich will Werbung für Fußballschuhe, Jobs, coole Clubs und nicht für Frauenzeitungen und Damenrasierer.
    2) Promotete Statusupdates: Befinden sich in einer Test(!)-Phase. Du argumentierst, als ob sie bereits Realität seien.

    Hier wird wieder das Wasser heißer gekocht, als es nötig is. ABER: Schön, im Hinterkopf zu haben, wie Basic Thinking über Facebook denkt. Da lassen sich zukünftige Berichterstattungen doch ganz anders einordnen. #Neutralität

  • Ich hatte dazu den Bericht bei Stern TV gesehen. Auch dort wurde dieses Vorgehen aufgegriffen und eher belächelt. Weil eigentlich ist der Ansatz ja gut, aber im Endeffekt ist es nur eine Wortdreherei seitens FB in den AGBs und bis sich dann dort mal was ändert, wirds ewig dauern. Und wenn man dann was ändert, dann nur eine Kleinigkeit, damit die Nutzer nochmals monatelang abstimmen können und FB noch mehr Zeit bekommt. So kann man das jahrelang weiter machen.

    Zudem hat FB den Vorteil, dass die in Irland sitzen und deren zuständige Behörde eher mäßig voran kommt.

  • Wie Lars bereits richtig geschrieben hat, müsste ein Investor viel Geld in die Hand nehmen, um eine neue Alternative zu Facebook zu erschaffen (mal abgesehen von dem Fall, dass es einen großen Skandal bei Facebook gibt)

    Grund ist einfach, dass so viele Leute dort angemeldet sind. Was hat also der Einzelne davon, sich bei einer neuen Plattform anzumelden? Erstmal gar nichts, denn es müssten erst einige Freunde gewechselt sein, damit für den Einzelnen der Wechsel Sinn macht. Man spricht hier in der Wirtschaftslehre von Netzwerkeffekten, die dafür sorgen, dass Einzelne einen nutzen dadurch haben, das ein Produkt auch von Anderen benutzt wird.

    Ein Investor müsste also auf breiter Basis für Wechsel sorgen, was dann weitere Personen zum wechseln animieren würde. Aber diese breite Basis ist verdammt teuer…

  • @35 Alltagsoekonom
    …..Wie Lars bereits richtig geschrieben hat, müsste ein Investor viel Geld in die Hand nehmen, um eine neue Alternative zu Facebook zu erschaffen (mal abgesehen von dem Fall, dass es einen großen Skandal bei Facebook gibt)….

    Auch das wird nicht Funktionieren , ein Investor will sein investiertes Geld mit Profit Zurückbekommen.
    Also ein kommerzielles „sozial“ Network verkauft dafür entweder die Daten seiner Mitglieder oder erhebt eine Gebühr für die Mitgliedschaft.
    Im Prinzip ist aber schon das „Gesamte“ Internet eigentlich ein „sozial“ Network , wozu dann eigentlich noch Facebook oder Google+?
    Bisher benötigte man diese Plattformen aus dem Grunde von relativ „langsamen“ Asyncronen Internetanbindungen und daher die Notwendigkeit von Serverkapazität, also einer Speicherplattform mit schellen Netzzugriff, nichts anderes ist Facebook.
    Durch immer schnellere Internetanbindungen im 3stelleigen Mbit Bereichen und weniger Asyncronität könnten aber Serverplattformen nach und nach ihre Funktion verlieren und das Internet stünde vor seiner nächsten Revolution, der heimische Rechner wäre gleichzeitig eine leistungsfähige Serverplattform.
    Dadurch könnten heutige große Plattformen wie Facebook oder Google sogar ihre Funktionen verlieren, man müsste keine Daten mehr auf fremde Rechner (Server) speichern und behielte die Kontrolle im eigenen Rechner(Server) darüber …… dies wird aber auch das kommerzielle Internet in seiner jetzigen Form gefährden.
    Im Prizip ist daher fraglich ob diese Plattformen eine so große Zukunft wie vorhergesagt überhaupt haben werden?

  • immer wieder nett zu lesen wie man sich manche über eine ganz offensichtliche Meinung so echauffieren können. Danke für die Unterhaltung!

    Das diese geforderten 30% wohl nie erreicht werden liegt auch schon daran, dass Facebook es mit keiner Silbe erwähnt auf der jeweiligen Startseite. Wenn diese Entscheidung irgendwie wichtig wäre oder facebook wichtig wäre könnte man das Prominent platzieren und es bestünde eine Chance ein Meinungsbild zu bekommen, aber wie beschrieben bringt das ja sowieso nichts.

  • Warum beklagen hier manche eigentlich fehlende Neutralität? Ein Blog ist doch für die eigene Meinung da. Soweit ich weiß ist BT keine Zeitung o.ä., wo man eine Neutralität erwarten sollte.

    Ich empfinde den Artikel als provokant, er regt zur Diskussion an. Nur leider beteiligen sich sehr viele wenig konstruktiv. Das ist sehr schade.

    Ich persönlich merke auch, dass die Aktivität sehr zurückgeht, FB wird eigentlich nur noch zum chatten benutzt. Und die Werbung ist doch sowieso schon lange uninteressant. Ich denke, dass die Menschen nach einer gewissen Zeit automatisch nicht mehr auf die rechte Seite schauen werden, da sie genau wissen, dass dort Werbung ist.

    Facebook „abschwören“ kann ich leider noch nicht direkt, da ich FB beruflich verwenden muss.

  • Es gibt 4 soziale Netzwerke, die ich aktiv und teilweise seit Jahren nutze (LinkedIn, FB, Twitter und G+, in der Reihenfolge).
    G+ ist mittlerweile mein Favorit, v.a. etwa wegen dem Circle „Family“, wo nicht jeder mitlesen braucht. Technisch vergleiche man nur Hangouts mit dem kuemmerlich FB Chat.
    Twitter find ich etwas chaotisch. LinkedIn ist ein anderes Kaliber, das sich behaupten wird. Xing nutz ich nicht aktiv.
    Und FB? Hat seinen Reiz verloren. Apps meide ich seit jeher wegen dem Totalzugriff auf meine Daten. Ich merke auch, seit dem IPO und Timeline log ich mich immer seltener ein, ausser ein paar Urlaubsphotos von Bekannten und einer lustigen Fundstelle hie&da verpass ich auch wirklich nichts, rein gar nichts.
    Ich benutz erst seit kurzer Zeit ein Smartphone. Die G+ App ist einfach klasse, v.a. mit dem Localized Service seh ich, was in meiner Stadt passiert. Jetzt, wo Unternehmen wie Zeitungen dazustossen, ist es noch interessant geworden. Mit Picasa hat man eine vernuenftige Bildverwaltung. Vom Look&Feel alles sehr aehnlich wie die Twitter-App, aber @irgendwie #schoener, mit integrierten Bildern statt haufenweise Abk. und muede Kurzlinks in 140 Zeichen gezwaengt.

  • Ich habe meine Fotos von mir und andere interessante Fotos (http://goo.gl/B5LMg) auf fb gelöscht. Auch all meine persönliche Daten habe ich entfernt, einzig mein Name ist noch zu sehen.

    Zudem teile ich keine Links mehr auf fb und klicke keine „likes“ mehr an da von meinen +300 Freunden nur die wenigsten die gleichen Interessen haben.

    Ich bin seit langem nur noch auf G+ aktiv und teile dort Sachen mit Leuten die die gleichen Interessen haben.

  • Es ist die Datensammelwut von Facebook, die dem Netzwerk mit der Zeit schaden wird. Sie führt schon heute dazu, dass die Inhalte immer uninteressanter werden. Grund: Die meisten Menschen achten extrem genau darauf, was sie bei Facebook posten, da es ihnen lebenslang an der Backe hängt und sie es nicht mehr endgültig werden löschen können. Mal frei von der Leber weg irgendetwas schreiben, das kann man bei Facebook knicken. Dadurch geht der Stammtischcharakter verloren, der Facebook so attraktiv machte.

  • Too big to fail. Ist ein Aspekt, der nicht nur auf Banken, Versicherungen und Industrieunternehmen anwendbar ist. Auch IT Unternehmen wie Facebook sollte man unter diesem Aspekt beleuchten. Wenn ich mir die Leute in der Straßenbahn anschaue, wie sie wie die Süchtigen auf Ihrem Smartphone in Facebook rumdaddeln, dann fällt es mir schwer mir diese Realität in einem anderen Netzwerk vorzustellen. Wer bietet denn heute die Features und den Spaßfaktor von Facebook?

  • tja… Facebook ist für die meisten anscheinend nur eine reine Spassplatform, da stört so ein Aufruf doch nur. Immer nach dem Motto: „Wenn ich das Kleingedruckte nicht lese, dann gilt das für mich auch nicht“

  • Die Datensammelwut ist schon heftig. Ebenso ist Sammlung von persönlichen Daten. Deshalb bin ich dort auch nur sehr selten anzutreffen. Was mich aber derzeit besonders stört ist die geplante Ausweitung auf Kinder unter 13 Jahre.

  • > Was ist daran absurd, auf Facebook darauf aufzurufen, Facebook zu verlassen.

    Das so ein Aufruf heiße Luft ist, wenn man’s dann nicht auch tut. Konsequent inkonsequent, wa?

    > Nope. Bei einer freien demokratischen Wahl bekommst du immer ein Ergebnis, auch wenn die Wahlbeteiligung bei 0,00068 Prozent liegt. Eine Wahl, bei der überhaupt erst etwas zustande kommt, wenn 30 Prozent abgestimmt haben, ist ein Witz.

    Klar ist das ein Witz. Aber ich habe auch nicht die Wahl angekreidet, sondern Deinen albernen Aufruf. Du denkst doch nicht ernsthaft, dass Facebook reuig zur Kenntnis nimmt, wie FAIL seine Pseudo-Wahl ist, wenn alle schön konsequent nicht wählen. Im Ggs. lachen die sich doch ins Fäustchen, weil einfacher das Programm durchdrücken nu gar nicht mehr geht. Und genau das eben ist vergleichbar mit Wahlen, bspw. in Deutschland, wo die etablierten Parteien bzw. die mit der besten Lobbyarbeit oder Stammwählerschaft die ganzen aus-Protest-Nicht-oder-Ungültig-Wähler hinter dem Rücken auslachen. Und dass ein Herr Zuckerberg genau kalkuliert, dass die meisten User eh nicht mehr durchblicken und sich wegen sowas nicht abmelden, sollte eigentlich auch klar sein. Da ist Dein Aufruf ungefähr so wirksam wie damals die Medienverlautbahrung von ‚olle Ilse. Erst recht, wenn Du dann selbst inkonsequent bist. Da kann man dem Beitrag nur wieder mal Kampfrhetorik um der Aufmerksamkeit willen unterstellen.

  • PS: Ich bin und war nie bei Facebook und blocke privat auch das ganze Like-Gedöhns mit RequestPolicy. Bewußt bin ich dagegen bei Twitter, weil ich das offene Konzept schätze.

  • Klar kann man sich aufregen darüber, dass google eine Fake-Befragung startet. Es werden nie 30% der User teilnehmen (wer weiß wieviele überhaupt aktiv sind). Aber dennoch ist Facebook einfach ein Teil des Webs, der nicht mehr wegzudenken ist. Genauso wie bei der Datenkrake Google, vor der auch ständig gewarnt wird. Dennoch nutzt die Krake jeder. Von daher, einfach mal locker sehen.

  • Es könnte ja auch sein, dass fb beginnt sich wirklich für unsere Meinung zu interessieren – ich würde das begrüßen. Das Thema Datenschutz & Facebook ist irgendwie vom Tisch verschwunden. Das alles wären schon Gründe sich aus fb zu verabschieden. Ich persönliche finde: Wenn man in fb erst mal die überflüssigen Spieleanfragen etc. abgeschaltet hat, ist es ein prima Kommunikationsmedium. Ich habe da mehr Kommunikation mit meinen Lesern, als z.B. im Blog. Man kann ein „Gesicht“ zuordnen und schnell auch eine Mail versenden. Als Alternativen zu fb nutze ich gerne Xing und neuerdings auch Google+.

  • Was Jürgen hier in diesem Post geschrieben habe, find ich klasse, da endlich mal jemand seine eigene Meinung zu Facebook äußert.
    Aber wenn der Aufruf schon so deutlich ist, FB zu verlassen, verstehe ich nicht, wieso die Seite noch Facebook-Buttons integriert hat.

    Aber ist nur meine Feststellung….

  • Ein nützlicher Blogbeitrag dazu wäre gewesen, erstmal zu informieren, was es denn mit dieser Abstimmung auf sich hat und warum sie bäh ist. (Falls ich es hier oder einen anderen Beitrag dazu nicht überlesen habe.)
    So verstärkt sich in der Tat der Eindruck, dass es schon nicht so schlimm zu sein wird, wenn die schlimmen Gefahren nicht mal eine konkrete Beschreibung wert sind.

  • Vom Stil her sehr schöner Artikel mit vermutlich genau den gewünschten Reaktionen. Die ersten beiden Kommentare von Marco und Eric zeigen aber leider, wie naiv und widerstandslos die meisten Benutzer Facebook weiter folgen werden.

    Und der völlig sinnfreie Beitrag zu den Parteien zeugt leider ebenso vom völligen Unverständnis.

    Aber wehe, die böse Politik kommt mit was Vergleichbarem an.

  • Und was ist mit Google+? Gehen wir dann alle früher oder später bei Google raus? Ziehen wir als digitale Nomaden, von einer Plattform zur nächsten?

  • Datensammelwut, hihi. Ein Soziales Netzwerk ist nunmal ne Datensammlung – das ist schlicht ihr Geschäftszweck. Wer das nicht will, soll halt in der Tat nicht bei Netzwerken mitmachen.

  • „Ziehen wir als digitale Nomaden, von einer Plattform zur nächsten?…………“
    Das wird seit Anbeginn des Inernet so gemacht oder wer erinnert sich noch an „CompuServe“ , „AOL“ , „MySpace“ , AltaVista … Yahoo

    „Ein Soziales Netzwerk ist nunmal Datensammlung ?………….“
    Weshalb , das ist doch die Frage.

    Es werden viel zu viele Plattitüden „nachgeplappert“ weil kaum noch jemand Versteht wie das Internet eigentlich technisch wirklich Funktioniert.
    Wer „Google“, „Twitter“ oder „Facebook“ und ein Browser kennt muß nicht zwangsläufig wirkliche Ahnung vom Internet haben, wie jemand der 10 Automarken kennt und damit fahren könnte diese ja wohl auch nicht unbedingt technisch versteht.
    Die Frage warum solche Server Plattformen entstehen konnten und ob sie eine Zukunft haben werden ist mit der immer „breitbandigen“ Netzanbindungen noch lange nicht Entschieden.

  • Es werden schon allein deswegen keine 30% der Nutzer abstimmen, da es Menschen gibt, die dank Bots mehrere tausend Accounts besitzen, um dann „5.000 Facebook Likes“ zu verkaufen.. naja, alles ein ziemlicher Schuss in den Ofen. Der Freundefinder und ein großer Teil der AGB sind ja jetzt schon EU-rechtswidrig und mit neuen Formulierungen von Facebook als „der Besitzer DEINER Daten“ wird es wohl nicht besser werden 😉

    Aber auch interessant zu sehen, wie viele Kommentare dieser Artikel im Vergleich zu anderen bekommt..

  • Irgendwie war und ist das doch schon immer klar gewesen das Facebook zugriff auf alle Daten hat und es Illusion ist das man das kontrollieren kann. Selbst Schuld wer was anderes denkt.

  • Was haben eigentlich alle gegen personalisierte Werbung? Was man kauft und was man nicht kauft, das bestimmt man ja immernoch selbst. Solange keiner ungefragt von meinem Konto abbucht ist mir Werbung sowieso Wurscht.

  • Bei Facebook läuft schon seit einiger Zeit etwas gehörig schief… Doch solange die User weiter Facebook nutzen wird sich kein vergleichbares soziales Netzwerk entwickeln.

  • Ich kann mich meinem Vor-Vorredner nur anschließen. Bei Facebook läuft gehörig etwas schief und es ist auch kein Wunder, dass die Markteinführung der Aktien floppte.

    Schon das Landgericht Berlin (www.informationstechnologie.und-recht.info/urteile/2012/lg-berlin-urt-v-06032012—16-o-551-10–/index.html) verurteilte die Datenschutzpraxis von Facebook im Zusammenhang mit Freundschaftsanfragen. Eine nachhaltige Korrektur unterblieb. Ich habe facebook verlassen…

  • Jeder nutzt doch auch Google…die Datenkrake schlechthin… Und warum wird es genutzt? Weil es gut ist und die Vorteile überwiegen. Ähnlich ist es bei Facebook.

  • Mal eine Frage an alle 🙂

    Facebook hat ja laut eigenen Angaben mehrere 100 Millionen User…. Nur wieviele sind den Tatsächlich aktiv?? Und werden hier auch deaktivierte Accounts von Usern mit gezählt..?? Und wie schauts mit unique Accounts aus?? Kenn doch einige die mehrere Profile haben…

    Meiner Meinung nach ist hier irgendwo der Wurm drin….. und die User zahlen von FB entsprechen nicht der Realität sondern deren Datenbanken.