Vergangenen August haben wir einiges an Prügel eingesteckt für einen Beitrag mit der Argumentation, Google habe das umstrittene Update seines Suchalgorithmus‘ („Panda-Update“) auch dazu verwendet, um Mitbewerber abzustrafen. Konkurrierende Preisvergleiche wie alaTest und Testfreaks verloren an Sichtbarkeit. Google schien die eigene Produktsuche Google Shopping (damals „Product Search“) hervorheben zu wollen. Wir hatten mit einigen Betroffenen gesprochen, die ein Lied davon singen konnten.
Warum sollte Google sowas tun, hatten einige von euch gefragt? Und wurden dabei nicht primär nur andere Preisvergleiche abgestraft, die es auch verdient hätten? Die Antwort bekommt ihr jetzt, knapp ein Jahr später. Googles eigene Produktsuche ist inzwischen prominent in den Suchtreffern platziert – und künftig wird sie für Shop-Anbieter kostenpflichtig.
In den USA ist das ab Juli der Fall, in Deutschland wird es im kommenden Jahr so weit sein. Man könnte den Eindruck bekommen, Google habe seine Marktmacht ausgenutzt, um Mitbewerber loszuwerden, um dann letztendlich mit einem eigenen Konkurrenzprodukt Geld zu verdienen. Auf jeden Shop-Anbieter könnte da jedenfalls künftig ein hübsches Sümmchen zukommen, das er an Google für das Privileg abtreten muss, prominent platziert zu sein.
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Ist das verwerflich? Google will Geld verdienen, Google muss Geld verdienen, Google darf Geld verdienen. Ich verurteile das nicht. Ihr könnt mich auch gerne wieder dafür zersägen, wie damals. Mir egal. Aber sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt, wenn in Zukunft auch Online-Magazine Geld dafür zahlen sollen, wenn sie bei Google News auftauchen wollen. Wenn euer Unternehmen nur noch gegen einen Obolus in den Suchergebnissen gelistet wird oder nur dann, wenn es bei Google Plus eine Unternehmensseite mit genügend Freunden in den Circles hat. Ob Google dann noch die Suchmaschine mit den besten Ergebnissen ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber das ist alles, was ich diesmal dazu sage. Macht daraus, was ihr wollt.
(Jürgen Vielmeier, Bild: LookAfterYourself (CC BY 2.0))