Sieben Jahre gibt es jetzt YouTube. Google als Besitzer der Videoplattform hat dazu ein emotionales Video (unten) veröffentlicht und weist darin auf die Errungenschaften und die wichtigsten Meilensteine hin. 72 Stunden Videomaterial laden die Nutzer inzwischen pro Minute hoch; 800 Millionen Besucher schauen monatlich vorbei. Und doch will so richtige Partystimmung nicht aufkommen. Wohl auch, weil noch immer einiges im Argen liegt. Google bekommt die Kosten nicht in den Griff und streitet sich hierzulande seit Jahren mit der GEMA um Tantiemen für die Nutzung von Musikvideos.
Und pünktlich heute, quasi als „Geburtstagsgeschenk“, hat die GEMA noch einmal nachgelegt. Zwar ging man vor einem Monat vor dem Landgericht Hamburg bereits als Sieger hervor, jetzt aber will man die nächsthöhere Instanz anrufen. Offizieller Grund: Man wolle Planungssicherheit. YouTube solle mehr tun, um umstrittene Videos löschen zu lassen. Die Frage ist mittlerweile nicht mehr, wann man wieder alle Musikvideos zu sehen bekommt, sondern wo?
Es dürften jetzt wieder Monate ins Land ziehen, bis sich GEMA und YouTube vor Gericht wiedertreffen und es ist gut möglich, dass Google dann erneut verliert. Viele Musikvideos würden dann nach wie vor gesperrt bleiben. Es wird also langsam Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass es mit YouTube als sinnvolle Anlaufstelle für Musikvideos ein- für allemal vorbei ist.
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Google schadet sich selbst
Zeit, sich nach Alternativen umzusehen. Angebote, auf denen man Videos anschauen, suchen und mit seinen Freunden teilen kann, gibt es. Eine eierlegende Wollmilchsau habe ich dort allerdings bisher nicht gefunden. Spiegel Online stellt heute Vimeos Expansionspläne vor, alle Musikvideos findet man dort aber auch nicht. Clipfish und MyVideo bauen sehr viel Werbung ein, ebenso wie die Videosammlung von VIVA. Tape.TV gefällt mir vom Konzept her eigentlich recht gut, hat aber eine grauenhafte Suche. Die gefiel mir auf Putpat.tv und QTom etwas besser.
Teilweise können die Videos nicht direkt im Browser-Fenster abgespielt werden, teilweise wird ein eigener Player benötigt, um die Videos auf Facebook anzusehen. Fast in jedem Fall ist dem Video ein Video-Ad vorgeschaltet (auf YouTube allerdings auch), und im Vergleich zu YouTube ist bei fast allen Kandidaten die Auswahl deutlich schlechter. Dennoch: Es gibt Möglichkeiten. Google wird die Schuld nicht für immer auf die GEMA schieben können, wenn andere Anbieter es sehr wohl schaffen, mit der Verwertungsgesellschaft Preise auszuhandeln. Mit jedem Monat, in denen sich der Streit mit der GEMA hinzieht, wird YouTube Nutzer und Ansehen verlieren. Profitieren dürften davon die anderen.
(Jürgen Vielmeier)