Überlastetes WiFi, Turbulenzen an Bord und mein Laptop in der Rückenlehne des Vordermanns verkeilt und daraufhin halb zerbrochen – ich hatte schon Situationen, in denen ich mehr Ruhe zum Arbeiten hatte. Doch wo die Möglichkeit zum Drauflostippen fehlt, setzt automatisch das Zurückblicken ein: Hinter mir liegt ein Trip zum Global Influencer Summit von HP, einem zweitägigen Groß-Event aka organisatorisches Mammutprojekt, das der Drucker- und PC-Hersteller am Mittwoch und Donnerstag auf dem Expo-Gelände in Shanghai veranstaltete. Mit dabei waren mehr als 500, vielleicht sogar knapp 700 Leute aus aller Welt, je nachdem, ob man sich an offiziellen Angaben oder dem Flurfunk orientiert.
An neuen Produkten versprach HP rund 80 Stück. Enterprise-Gerätschaften und Drucker ausgeklammert, blieb neben Business- und Multimedia-Laptops eine neue Generation von Ultrabooks übrig. Was fehlte, war ein neuer Tablet-PC.
Genau den hatten viele der weit gereisten Blogger/Journalisten (die längste Gesamt-Anreisezeit, die ich hörte, waren übrigens 39 Stunden, wie mir ein Kollege aus Brasilien erzählte) erwartet. Einzig das aktuelle Slate 2 gab es aus der Tablet-Klasse zu sehen, eingebaut in ein von Westcoast Customs getuntes und mit HP-Logos gepflastertes Auto. Zu den weiterem Tablet-Plänen sagte Todd Bradley, Executive Vice President der Bereiche Printing und Personal Systems, nur, dass ein Windows-8-Tablet in Arbeit sei, mehr kann ich euch daher leider nicht erzählen.
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Umzingeltes HP Spectre XT
Dafür aber etwas mehr zu den neuen Ultrabooks, auch wenn HP noch nicht alle Datenblätter herausrückte. Flaggschiff der Flotte, wie auch CEO und Special Guest des zweiten Tages, Meg Whitman, betonte, ist das HP Spectre XT, das ab Juli zu Preisen ab 999 Euro anrollt. Als Fotomotiv war es wenig überraschend so beliebt, dass wohl niemand gerne mit der Dame hätte tauschen wollen, die es eingepfercht zwischen Kameras hochhalten musste.
Mit einem Gewicht von knapp 1,4 Kilogramm und einer Bauhöhe von lediglich 14,5 Millimetern tritt das Spectre XT als 13,3-Zöller mit Intel Smart Connect in die Fußstapfen von HPs erster Ultrabook-Generation, besteht aber nicht mehr aus Glas, sondern aus Metall. Eingebaut sind vier Lautsprecher, die zusammen mit Beats Audio die Erwartungen an den Sound nach oben schrauben, sowie bis zu 256 Gigabyte (GB) Speicherplatz in Form einer SSD. Außerdem bereits bekannt: 8 Stunden Akkulaufzeit und eine Tastaturbeleuchtung. Das HD-Display ist übrigens glänzend. HD heißt derweil auch HD, Full HD verbaut HP laut Kevin Frost, Vice President und General Manager der Notebook-Sparte, nicht, weil die Kunden derzeit nicht bereit seien, für eine höhere Auflösung auch einen höheren Preis zu bezahlen.
HP wird zum Spectre allerdings auch eine Pro-Version ab 1.199 Euro anbieten, die statt Windows 7 Home Premium die Professional-Edition und zudem TPM spendiert. Die Bestückung: Ein Intel Core i-Prozessor aus der dritten Generation (Ivy Bridge), bis zu 4 GB RAM und eine SSD mit 128 GB.
Mit 14- und 15,6-Zoll-Displays werden die Ultrabooks der Envy-Serie ausgerüstet, die acht bis neun Stunden Laufzeit, einen Intel Core i3 oder i5 und bis zu 8 GB Arbeitsspeicher beisteuern. Mit einem Gewicht von 1,8 Kilogramm aufwärts sind sie zwar schwerer, durch den Einbau einer HDD aber auch günstiger als die Spectre-Modelle: Ab 699 Euro geht es laut HP los. Platz für eine Grafikkarte, eine AMD Radeon HD 7670M, ist aufgrund des weniger flachen Gehäuses auch vorhanden. Mit AMD APU statt Intel CPU nennen sich die Laptops Sleekbook und nicht Ultrabook, ihr wisst schon, eingetragene Marke.
Entspiegeltes Business-Ultrabook mit LTE
Erst für Oktober und bislang noch ohne Preispunkt angekündigt wurde das EliteBook Folio 9470m. Das 14-Zoll-Gerät kommt als 1,58 Kilogramm leichtes und 19 Millimeter dünnes Business-Ultrabook mit entspiegeltem Bildschirm und optional mit 4G-Modul. Dass 4G auch für den europäischen Markt LTE-Unterstützung bedeutet, habe ich bei Herrn Frost extra nochmal nachgefragt. Weiteres kleines Detail mit Apple im Hinterkopf am Rande: Die Ports wie LAN, USB 3.0 und VGA integriert HP in regulärer Größe und nicht im Mini-Format, was durch Auskippen von diversen Adaptern aus einer Apple-Store-Tüte verdeutlicht wurde.
Insgesamt fällt die Ultrabook-Vorstellung eher unter Modellpflege, ein hervorstechendes Highlight, um sich von den Mitbewerbern abzugrenzen, bleibt aus. Doch das war auch nicht HPs Absicht. Wie der Konzern bekräftigte, wird den Kunden geboten, was sie verlangen, und das sind derzeit – zumindest in der Masse – keine pixelstarken IPS-Bildschirme oder besonders teure Exoten. Und da HP mit den Ultrabooks in den Mainstream-Markt will, wird auf derartige Features zugunsten günstigerer Preise verzichtet.
Dass das Unternehmen den Produktlaunch in Shanghai durchführte, untermauert die wachsende Rolle des chinesischen Marktes, der die USA laut HP bereits 2010 als weltweit größten PC-Konsumenten ablöste. Wachstum ist in Shanghai generell das Stichwort: Schaut man sich bei Gizmodo die Skyline des Jahres 1990 und die heutige an, ist die Stadt kaum wiederzuerkennen und etwas außerhalb finden sich immer wieder Baukräne. Nur wenige Fahrminuten vom Oriental Pearl Tower, den Shopping-Malls und Luxusgeschäften entfernt hat man das Gefühl, in einer ganz anderen Stadt zu sein.
(Saskia Brintrup)