Microsoft hat der DVD heute praktisch den Todesstoß versetzt: Windows 8 wird standardmäßig keine DVDs abspielen können. Man wird die Codecs problemlos (aber nicht kostenlos) nachinstallieren können, nur spart Microsoft sich die Lizenzgebühren.
Windows Media Center wird in den Windows-8-Versionen nicht mehr von Haus aus vorinstalliert; der Windows Media Player wird standardmäßig ohne DVD-Playback ausgeliefert. Das lange Ende einer Kette von Begründungen von Microsoft-Manager Bernardo Caldas: zu teuer dafür, dass Nutzer in den USA laut iSuppli schon in diesem Jahr mehr gestreamte Filme abrufen werden als Videos auf physischen Datenträgern. Aber was ist mit dem Rest der Welt?
Denn Angebote wie Hulu oder Netflix, die Microsoft erwähnt, mögen zwar in den USA boomen. In Deutschland und anderen Ländern sehe ich das aber noch nicht. Und auch wenn man spürt, dass es mit DVDs langsam zu Ende geht: Noch findet man eine größere Auswahl an Filmen und Serien hierzulande auf DVD, einige findet man nur auf DVD, und preiswerter als Maxdome und iTunes sind die wenigen noch verbliebenen Videotheken meist auch noch. Und denkt auch mal an die Indiens, Chinas und Kenias da draußen: Da ist längst noch nicht jeder mit einem Breitbandanschluss versorgt, geschweige denn im Internet. Hat Microsoft dabei überhaupt an Schwellenmärkte gedacht? Und was ist mit den Sammlungen an DVDs und Blu-rays, die man sich über die Jahre angehäuft hat?
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Ich habe kein sentimentales Verhältnis zur DVD; ich bete jedes Mal, dass mein betagtes MacBook zu Hause mit seinem klapprigen Laufwerk die nächste DVD überhaupt noch erkennt und abspielt. Dennoch brauche ich die Scheibe nach wie vor, wenn ich Filme nach Wahl legal auf dem Rechner gucken will. Dass Microsoft sich Filme auf physischen Datenträgern spart, ist in meinen Augen deswegen zu früh. Zumal Blu-rays auf Windows 8 das gleiche Schicksal ereilt. Besonders lauten Protest höre ich bislang nicht. Die meisten scheinen es zumindest einzusehen, dass der optische Datenträger, wie einst die Diskette, keine große Zukunft mehr hat.
(Jürgen Vielmeier, Bild: Sony/Creativity Online)