Bitte sagt, dass das nicht wahr ist: Ende vergangener Woche haben wir von einem Marketing-Stunt in Australien berichtet. Schwarz gekleidete Demonstranten marschierten vor einem Apple-Store auf, riefen „Wake up“ und hielten gleich lautende Transparente hoch. Die ersten Kommentatoren vermuteten Samsung dahinter, einige auch Greenpeace. Schlussendlich, und jetzt haltet euch fest, gab Blackberry-Hersteller RIM zu, der Drahtzieher der „Wake Up!“-Kampagne zu sein.
RIM?
Aufwachen?
Wovon denn?
Wacht auf und schaut euch an, dass wir – laut IDC – nur noch halb so viel Marktanteil haben wie im Vorquartal? Wacht auf und wartet noch ein halbes bis dreiviertel Jahr, bis ihr unsere neuen Blackberry-10-Smartphones kaufen könnt? Wacht auf und betretet ein Ökosystem, das zwar hübsch aussieht, aber in einem Jahr eingemottet werden könnte wie HPs und Palms WebOS-Sparte?
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RIM hat seine große Hoffnung, das neue Betriebssystem Blackberry 10, auf seiner eigenen Developer Conference für Entwickler freigegeben. Neue Geräte sind allerdings noch lange nicht in Sicht. Das wird noch Monate dauern.
Die Kanadier haben aber nur noch 6,7 Prozent Marktanteil, Tendenz weiter fallend. Blackberry 10 sieht im ersten Promo-Video (oben) toll aus. Es ist die Smartphone-Variante der Playbook-Software QNX. Aber App-Entwickler stehen vor dem Aufwand-Problem: Ist Blackberry noch groß genug? Und vor allem: Wird man in einem halben Jahr noch groß genug sein, dass es sich lohnt, eine App dafür zu entwickeln?
Deswegen: aufwachen? Nein, dann lieber weiter träumen und an die guten, alten Zeiten denken! Denn die Realität ist viel zu hart: Blackberry ist am Ende, der Richtungsumschwung ist richtig, aber kommt viel zu spät. RIM hat kein halbes bis dreiviertel Jahr mehr Zeit, um die Wende noch zu schaffen.
(Jürgen Vielmeier, Bilder: RIM)