Ach, hör mir auf! Heute Vormittag erreichte mich eine Mail von einem Startup namens Keeeb. Los gehen soll es damit am 1. Mai. Geschäftsführer Konrad Gulla schrieb mir:
Keeeb ist ein so einfaches wie bereicherndes Tool, mit dem Sie das Wichtigste im Netz zusammenstellen, speichern und wenn gewünscht mit anderen teilen können.
Und ich rollte bereits mit den Augen, ehe ich zuende gelesen hatte: Pinterest-Klon Nummer 37, na vielen Dank. Also schrieb ich Konrad zurück und fragte, was Keeeb denn von Pinterest unterscheiden würde. Und er antwortete mir:
Du hast recht: Auf den ersten Blick scheint es Pinterest und anderen Angeboten recht ähnlich. Aber wir wollen nicht in erster Linie kuratieren, sondern jedem einzelnen da draußen die Webrecherche und den Umgang mit den gesammelten Inhalten vereinfachen.
Ich war noch lange nicht überzeugt und bin es auch jetzt nicht. Denn auch dafür gibt es schon einige Dienste: Memonic, Springpad, Spool und einige weitere mehr. Der erste Hype um Kuratierdienste ist schon wieder verflogen. Und jetzt kommt also noch einer um die Ecke… Ihr ahnt, wie diese Geschichte ausgeht: Erst bin ich skeptisch, am Ende liebe ich den Dienst aber doch und will ihn nicht mehr hergeben? Falsch. Aber etwas anderes wurde mir klar: Lasst es ihn doch versuchen!
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Ich wollte es von Gulla genau wissen und rief ihn an. Die Idee zu Keeeb sei ihm bereits im November 2009 gekommen, sagt er. Mit den Programmierarbeiten am Vorläufer HBBBL ging es im vergangenen September los. Also in etwa zur gleichen Zeit, als auch die beiden Pinterest-Klone Likedby aus Berlin und Pinspire von den berüchtigten Samwer-Brüdern an den Start gingen. Ein fünfköpfiges Team hat Gulla seitdem aufgebaut, ihn selbst eingeschlossen. Gerade hat er erste Verträge mit Business Angels abgeschlossen: strategische Partnerschaften und auch ein wenig Geld für das Projekt. Vorfinanziert hat Gulla das Nebenprojekt der Markenfilm GmbH selbst.
Dann gibt es das halt schon
Und das alles für einen Dienst, den es schon vielfach gibt? Was soll das jetzt? Gulla selbst sieht einen weiteren Nutzern an Keeeb. Man kann nicht nur hübsche Bilder und Videos sammeln, sondern auch Texte. Und anstatt sie nur für sich zu speichern, wie bei Evernote und Pocket, oder sie mit allen zu teilen, wie bei Pinterest, soll Keeeb beides können. Und darüber hinaus noch die Möglichkeit bieten, Dinge nur mit Freunden zu teilen – wie bei Path oder jeder beliebigen Groupware. Der Nutzer hat die Wahl.
Ich glaube trotzdem nicht, dass ich Keeeb benutzen werden. Reizt mich nicht, brauche ich nicht, habe ich schon – nennt sich Facebook. Aber ich sehe keinen Grund, warum Keeeb es nicht ebenso versuchen darf wie die Evernotes, Pinterests und Clipboards da draußen. Hier hat sich jemand daran gemacht, es wenigstens einmal zu versuchen, statt immer nur alles schlecht zu machen, wie so viele andere es tun. Von daher möge bei Keeeb der Markt entscheiden. Und wenn er dafür Verwendung findet, dann los. Nummer 37 hat eine faire Chance verdient!
(Jürgen Vielmeier)