Pinspire, eine Pinterest-Kopie von Rocket Internet.
Das Startupblog „Gründerszene“ will aus gleich drei Quellen erfahren haben, dass beim Berliner Startup Pinspire gestern ein paar Runden „Reise nach Jerusalem“ gespielt wurden. 70 Mitarbeiter sollen gegangen worden sein. Etwa zehn sollen noch verbleiben und den Laden für drei weitere Monate am Leben halten. Was danach käme, sei noch ungewiss.
Pinspire ist ein Projekt des Startup-Brutkastens Rocket Internet der Samwer-Brüder Oliver, Marc und Alexander und eine fast lupenreine Kopie von Pinterest, einem der diesjährigen Shootingstars am Startup-Himmel. Die Samwers sind für ihre Klone bekannt und ebenso dafür, Interna selten nach außen zu kehren. So haben sie das Ausscheiden der 70 Mitarbeiter bislang nicht kommentiert. Unklar ist deswegen auch noch, ob es sich um Entlassungen fest angestellter Mitarbeiter handelt oder um das reguläre Projektende einer Armada von Entwicklern, die Pinspire hochgezogen und ihre Arbeit nun beendet haben.
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Halloren Schokoladenfabrik AG in Delitzsch |
Pinterest profitiert vom Samwer-Klon
Ende März wurde bekannt, dass die Samwer-Brüder Amazon klonten, um es vor allem in solchen asiatischen Ländern auf den Markt zu bringen, in denen der Online-Händler bisher nicht aktiv war. Beim Klon Lazada tat sich seitdem einiges: Zunächst wurde das Logo ausgewechselt, wenig später der Name in Mizado geändert. Anfang April berichtete Deutsche-Startups.de, das die Samwers den Bezahldienstleister Square klonen wollten. Pinspire war zudem besonders negativ aufgefallen, weil Mitarbeiter die Nutzungsbedingungen augenscheinlich von Pinterest kopiert und nicht sauber übertragen hatten.
Mit Verachtung und Häme an den meist identisch aussehenden Samwer-Klonen wird im Web selten gespart. Auch bei uns nicht. Heute lasse ich das aber mal. Denn stimmen die Gerüchte, täten mir vor allem die 70 Mitarbeiter Leid, die sich nun nach einem neuen Job umschauen müssen. Im Februar schrieb ich darüber, dass in manchen Fällen die Originale sogar von Samwer-Klonen profitieren können. Das ist bei Pinterest definitiv der Fall. Wie Gründerszene außerdem ermittelte, legten die Samwers bei ihren zahlreichen Klonen nur selten eine Bauchlandung hin. Bei Pinspire könnte es jetzt allerdings ein weiteres Mal passiert sein.
Unterdessen entwickelt sich Pinterest munter weiter, erlaubt seinen Nutzern nach dem Bilder- nun auch das Video-Pinning. In Deutschland ging mit Pixoona ein weiterer Pinterest-Nebenbuhler an den Start, mit dem Nutzer und Urheber Geld verdienen können.
(Jürgen Vielmeier)