Alles Gute hat einmal ein Ende. Im Social Web ist das meist der Zeitpunkt, an dem ein Netzwerk vom Mainstream heimgesucht wird. Und mit der Masse kommen auch die Unternehmen, die das begehrte Tool für neue Kampagnen nutzen wollen. Zumal da ja auch Abermillionen potenzielle Kunden lauern. Heute raten gleich zwei Social-Media-Blogs Unternehmern dazu, das derzeit angesagteste Social Network Instagram zu bevölkern. Das Techblog „The Business Insider“ nennt Instagram sogar ein „Mekka für Werbetreibende“ und lädt dafür im Juni nach Chicago zu einem Workshop mit dem Titel: „Warum Marken es sich nicht leisten können, nicht auf Instagram zu sein.“
Wer die vergangenen Jahre Social Media aktiv mitverfolgt hat, der weiß genau, was das heißt: Instagram dürfte in Kürze mit Werbung und vor allem unangenehmen Persönlichkeiten überschwemmt werden. So war es auf Twitter, als statt interessierter Mitleser plötzlich die Social-Media-Marketer auf „Follow“ drückten. Oder auf Facebook, als jedes Unternehmen über Nacht eine eigene Unternehmensseite haben musste. Oder auf Xing, wo regionale Stammtische Businesstreffen organisierten, die leider all zu oft das Ambiente einer Kaffeefahrt hatten. Neben den Marken, für die es in der Tat durchaus sinnvoll war, auf Facebook, Twitter oder Xing präsent zu sein, kamen leider auch die, die man weder dort noch im echten Leben gerne treffen würde. Als nächstes soll jetzt auf Instagram geworben werden.
Pappkartons durch den Nashville-Wolf gedreht
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Ich habe zuletzt die möglichen Schattenseiten des Instagram-Hypes aufgezeigt. Aber im Grunde nur, weil ich das Tool eigentlich mag und nicht will, dass es in die falschen Hände gerät. Genau das dürfte aber jetzt passieren, denn die Masse ist da. Beflügelt durch das Medienecho über den Kauf des Unternehmens durch Facebook luden gleich 5 Millionen Nutzer in sechs Tagen die neue Android-Version der App herunter und hievten sie zusätzlich auf Platz 1 in Apples US-Appstore. Erste Early Adopters der App, die es anderthalb Jahre lang nur für das iPhone gab, haben bereits ihren Rückzug angekündigt. Sie befürchten, dass jetzt eine Flut von Nutzern kommt, die in Sachen Fotos keinen Geschmack hat und die Community mit schlechten Fotos überschwemmt.
Dabei wäre Instagram für gute Werbekampagnen nicht ungeeignet, vielleicht an manchen Stellen sogar eine Bereicherung. Das Problem ist, dass es dabei nicht bleiben wird. Bald wird auch der mittelständische Kartonhersteller um die Ecke von windigen Social-Media-Beratern gesagt bekommen, dass er seinen Produktkatalog mit Nashville-Filtern aufnehmen und in die Community hochladen soll. Instagram dürfte auf lange Sicht „unbewohnbar“ werden.
(Jürgen Vielmeier)