Hat mal jemand gezählt, wie viele verschiedene Smartphone-Modelle man aktuell kaufen kann? Nimmt man die verfügbaren Geräte aller Hersteller zusammen, kommt man mit 100 Modellen nicht mal ansatzweise hin. Egal ob LG, Samsung oder HTC: Alle haben mehr als 20 mehr oder weniger große und leistungsfähige Smartphones im Angebot, diese meist in verschiedenen Farben vorliegen und noch etliche weitere Geräte angekündigt. Die neuen chinesischen Player ZTE und Huawei halten das für eine Tugend und wollen den Markt nach dem Motto „Viel hilft viel“ aufmischen. Was das Problem noch zusätzlich verschärft: Immer noch sehr viele Modelle imitieren das iPhone und sehen mehr oder weniger gleich aus.
Was den Herstellern offenbar nicht klar ist: Die Kunden haben längst kapituliert, halten sich an Marken, die ihnen irgendwie vertrauenswürdig erscheinen und kaufen, was ihnen gute Bekannte raten. Viele meiner Freunde steigen derzeit vom Handy auf ein Smartphone um und erwarten von mir als Techblogger, dass ich sie da direkt umfassend beraten kann. Kann ich aber nicht. Ich bin zwischen den ganzen Galaxy Optimus Desire II HD+ LTEs auf den ersten Blick genauso ratlos und müsste erst einmal recherchieren. In letzter Zeit verweise ich deswegen einfach auf Modelle, die mir irgendwie im Gedächtnis geblieben sind. Weil sie anders sind, aus der Masse herausstechen und mit ihnen irgendetwas besonderes ist. Und dafür ist diese kleine Übersicht gedacht: 10 Smartphones, an die ich mich spontan erinnere, weil sie zumindest ein bisschen anders sind.
HTC One X
HTC scheint langsam die Kurve zu kriegen. Mit der One-Serie will man sich langfristig auf weniger Modelle konzentrieren. (Obwohl „One“ und „Serie“ in einem Begriff eigentlich schon ein Widerspruch sind.) Das One X ist eins der ersten Phones mit Quad-Core-Prozessor. Es hat Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) mit der eigenen Oberfläche Sense 4.0 und kam in ersten Tests gut weg. Alles andere wäre für HTC auch eine mittelgroße Katastrophe gewesen. Soll das One doch „das eine Handy, das man braucht“ sein. Hat zumindest HTC-Chef Peter Chou jüngst in Barcelona auf dem Mobile World Congress gesagt. Den Vorteil will sich HTC allerdings auch mit rund 600 Euro bezahlen lassen.
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Motorola RAZR Maxx
Akku ist König bei diesem Neuling von Motorola, der im Mai auf den deutschen Markt kommen soll. Gewöhnliche Smartphones haben Akkus mit etwas um 1.800 mAh, das RAZR Maxx satte 3.300 mAh. Das soll für fast 18 Stunden reine Sprechzeit über 3G ausreichen oder für 16 Stunden Video-Playback. Einigermaßen dünn ist das 4,3-Zoll Smartphone mit 8,99 Millimetern Dicke auch noch. Hübsch? Das entscheidet ihr.
Nokia Lumia 900
Nokia hat das ungewöhnliche Design des Lumia 800 auf noch ein etwas größeres Gerät portiert. 4,3 Zoll-Display, 8-Megapixel-Kamera. Die inneren Werte sind Durchschnitt, die Tests weder euphorisch, noch besonders negativ. Das Lumia 900 ist ein solides, schickes Windows Phone. Es startete in diesen Tagen auf dem US-Markt und soll im Sommer in einer angepassten Version nach Europa kommen.
Panasonic Eluga Power
Panasonic meldete sich kürzlich auf dem Smartphone-Markt zurück und fällt mit seinen bisherigen Modellen Eluga und Eluga Power direkt auf. Keine Display-Tasten, NFC mit eingebaut, Android 4.0 und beim Eluga Power sind sogar die Maße von riesigen 5,0 Zoll ungewöhnlich. Das Eluga Power erscheint erst im Sommer, das mit 4,3-Zoll-Display etwas kleinere Eluga kostet rund 400 Euro.
LG Prada Phone 3.0
LG trägt Prada, und das mittlerweile in der 3. Generation. Das 3.0 wirkt trotz des 4,3-Zoll-Displays handlich und entpuppt sich als Hingucker, sowohl was das Gehäuse, als auch was die eigenen Oberfläche auf Gingerbread-Basis angeht. Die Motorisierung mit 1,0-GHz-Dualcore-Prozessor könnte allerdings etwas stärker ausfallen, zumal das Prada rund 400 Euro kostet.
Sony Xperia Sola
Sony scheint sich auch ohne Ericsson sehr gut durchschlagen zu können. Die neue Xperia-Serie ist hübsch geworden, das Sola bietet zusätzlich die Besonderheit, sich auch ohne direkte Berührung des Displays bedienen zu lassen. Der 1,0-GHz-Prozessor (Dual Core) geht gerade noch in Ordnung, die 512 MByte RAM und der Akku mit 1.320 mAh klingen etwas wenig. Dafür wird das Sola deutlich unter 300 Euro kosten, wenn es im Mai nach Deutschland kommt.
LG Optimus Vu
Das bleibt in Erinnerung: Das Optimus Vu mit 5-Zoll-Bildschirm im 4:3-Zoll-Format wirkt fast schon wie ein digitaler Bilderrahmen und dürfte kaum noch in die Hosentasche passen. Man hätte mal wirklich was in der Hand, was sich noch Smartphone nennt, aber auch als Tablet durchgehen könnte. LG hat den Galaxy-Note-Konkurrenten zwar auf dem Mobile World Congress vorgestellt. Ein Liefertermin ist aber noch nicht bekannt. Bei Getgoods lässt es sich für stolze 800 Euro vorbestellen. Ungewiss, ob es jemals nach Deutschland kommt. Schade, wenn nicht.
HTC Velocity 4G
Ein wenig gesichtslos ist es schon, aber immerhin: das Velocity 4G ist das erste Smartphone für Vodafones deutsches LTE-Netz. Schnell ist es mit einem 1,5-GHz-Quadcore auch, dafür mit 160 Gramm schon recht schwer und die Akku-Leistung soll wegen LTE mäßig sein. Kostenpunkt: Knapp 600 Euro.
Nokia 808 PureView
Belächelt habe ich es schon, im Gedächtnis geblieben ist es mir trotzdem: Das PureView hat eine Kamera mit stolzen 41 Megapixeln. Die werden „herunterdestilliert“ und sollen einen Digitalzoom erlauben, der dieses Wort endlich einmal rechtfertige, heißt es von Nokia. Tester sind durchaus angetan von wirklich gestochen scharfen Fotos und der Möglichkeit, mit dem Smartphone endlich einmal ganz nah heranzuzoomen. Auch kristallklaren Sound soll es aufnehmen. Nachteile: Nokia Belle als Betriebssystem. Das PureView soll im Mai auf den Markt kommen und dann knapp 500 Euro kosten.
Meizu MX
Das ist doch, das sieht doch aus wie das… iPhone-Nachbau Meizu MX war in China ein großer Renner, auch wenn es mit Android läuft. 1,4 GHz DualCore, 8-Megapixel-Kamera. Preis in China war beim Marktstart umgerechnet 350 Euro. In Deutschland soll das Gerät erst einmal nicht auf den Markt kommen. Schade.
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Zu erwähnen wäre eigentlich noch Samsungs Galaxy Note, aber das ist mit seinem 5,3-Zoll-Display für mich eher ein Tablet als ein Phone. Es setzt sich mittlerweile die Bezeichung „Phablet“ durch.
Muss noch ein Fazit her? Gab es jahrelang nur graue Einheitsmasse, sind die Hersteller zuletzt wieder bestrebt, sich über die Form der Smartphones zu unterscheiden. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ganz ans Ziel gelänge man, wenn alle Anbieter ihr Produktprogramm radikal ausmisten würden. Natürlich soll es Phones für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel geben. Aber müssen es von jedem Hersteller gleich so viele sein, die sich gleichen wie ein Ei dem anderen? Hier wäre weniger wirklich mehr.
(Jürgen Vielmeier, Fotos: Hersteller)