Wer bislang gegen den deutschen Beitrag für den diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) getrommelt hat, der wird jetzt kleinlaut relativieren müssen: Es geht noch erheblich schlechter. Denn Musikproduzent Ralph Siegel ist für den bedauernswerten Zwergstaat San Marino angetreten und hat einen Song namens „Facebook uh oh oh“ produziert. Gesungen wird er von Valentina Monetta.
Ob Text, Stimme und Melodie ins Ohr gehen, überlasse ich eurem schlechten Geschmack fachmännischen Urteil. Fakt ist jedenfalls, dass der Song in dieser Form nicht am Eurovision teilnehmen darf. Die Referenzgruppe des Wettbewerbs hat am Sonntag entschieden, dass er eine kommerzielle Botschaft vertritt und damit gegen Regel 1.2.2g verstößt. Denn das Stück thematisiert einzig und allein die Vorzüge des Social Networks.
Siegel und das Team von San Marino haben nun bis Freitag Zeit: Sie können den Song überarbeiten und die Facebook-freundliche Botschaft entfernen (was schwierig werden dürfte) oder ein neues Stück vorlegen. Schafft er es noch rechtzeitig, würde es Siegels 20. Teilnahme an einem ESC werden. Wäre doch schade, wenn man darauf verzichten müsste…
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Aus Beobachter-Perspektive muss man natürlich einerseits sagen: Wer 20 Mal an dem Wettbewerb teilgenommen hat, sollte die Regeln eigentlich kennen. Andererseits ist es nicht zu leugnen, dass Facebook sich als Nachfolger des freien Web definiert und über sein Frictionless Sharing immer mehr davon auf seine Seite holt. Strategen weltweit sehen das Social Network als wichtigen Marketingkanal, was große Abhängigkeiten schafft. Dazu vermittelt Facebook jungen Menschen ein ganz eigenes Lebensgefühl, wie es für uns „alte Hasen“ im Internet einst das World Wide Web war. Etwas dramatisiert könnte man formulieren: Am kleinen San Marino entscheidet sich dieser Tage, ob Facebook als das neue Internet gelten kann. Oder siegt das freie Web und der Song wird in „Internet uh oh oh“ umbenannt?
Oder man belässt es bei den Tatsachen: einem inhaltsarmen Ralph-Siegel-Song mit voraussichtlich wenig Chancen im Wettbewerb.
(Jürgen Vielmeier)
WHAT THE!?!!??
Da hat man einfach mal den klaren Gewinner aus dem Rennen genommen 🙁
Facebook uh oh oh!
Drei Buchstaben: O M G !!!!!
Das wird eins der Lieder werden, die das Internet nie mehr verlassen. Nie mehr… NIE mehr.. *echo*
[…] Song Contest 2012 an den Start gehen. Darf er nun aber nicht. Die Begründung findet ihr bei Basic Thinking.If you wanna come to my house, then click me with your mouse! Facebook uh oh oh! Gefällt mir P.S.: […]
Da sieht aus und klingt, wie ein Uniprojekt.
Irgendwie ist die Zeit bei Herrn Siegel wohl stehen geblieben. Wie ein Mix aus Aqua – Barbie Girl, Loona, Zlatko, Dragostae din tei ….
Mir ist ein bisschen schlecht.
Laut San Marino soll der Song eine Satire sein. Auch wenn das Video wie auch die Komposition wirklich schlecht sind, merkt man leider nicht, dass dies auch tatsächlich gewollt ist 😉
Boah, also viel schlecht gehts nimmer. Mit der Ablehnung des Songs hat Siegel eher Glück als Unglück gehabt.
War die richtige Entscheidung, das nicht zuzulassen.
Paneuropäischer Gesangswettbewerb und einer der kleinen Staaten singt ein Werbelied auf das Produkt eines amerikanischen Konzerns.
Wäre das erlaubt, müsste man auch Werbejingles zulassen…
*Paulas Pudding sing…*
Das ist so sinnvoll wie DJ Grützis McDonalds Kentucki schreit ficken und Pizza Hut……
Ja, sieht aus, wie „mal eben“ bei der zuhause gedreht. Aber das hätte dem Siegel doch klar sein müssen, das Unternehmen wird ja schon im Titel genannt…..
Jaja, Satire, iss schon kla.. Ralf Siegel ist seine eigene Satire…
*kopfschüttel*
woah! ich habe ja schlechtes erwartet….aber das war verstörend!
Ja, das wäre wirklich furchtbar schade, wenn Siegel nicht mehr dabei wäre. Ganz furchtbar. Das Ende der Welt ist nah!
Da fällt mir gar nichts mehr zu ein…
Wie kommt denn auf so was?
Die Real-Satire ist, dass den Text die Masse mittlerweile nicht mehr als Satire wahrnimmt. Sehr geil 😉
[…] basicthinking.de: Jürgen Vielmeier: Ralph Siegels gruseliger Facebook-Song für San Marino darf nic… Und das ist auch gut so! […]
[…] Mehr dazu u.a. bei Spreeblick, Gilly’s Playground und Basic Thinking. […]