Als ich heute Vormittag über Google Play schrieb, erfuhr ich am Rande, dass Google mehr damit vorhat, als seine Unterhaltungsangebote unter einem Dach zu bündeln. Für den Anfang soll Google Play Music mit Google Plus verknüpft werden. Weitere Verplussungen werden folgen: Man wird den Menschen, in deren Kreisen man ist, künftig empfehlen können, was man gerade sieht, hört, liest oder spielt.
„Aber wer bitte wird das lesen wollen?“, schoss es mir durch den Kopf. Der Redakteur des Special-Interest-Magazins, der mich heute in seinen Kreis hinzugefügt hat und noch bei 550 anderen Leuten mitliest? Oder der Edelmetallberater, bei dem es sich ähnlich verhält? Oder der mittelständische Unternehmer, der sich nach 25 Jahren in seinem alten Beruf jetzt ganz auf Social Media eingeschworen hat und für seine Firma Aufbauarbeit leistet. Die alle werden wissen wollen, wenn ich mir „Die vierte Gewalt“ anschaue oder mir einen Song von den Eels anhöre? Glaube ich nicht.
50 Millionen Menschen nutzen täglich verplusste Dienste
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Es geht eigentlich gar nicht darum, wie viele Nutzer Google Plus letztendlich wirklich hat. Google Vice President for Engineerung, Vic Gundotra, sagte der „New York Times„, 50 Millionen Menschen mit einem G+-Account würden die mit Google Plus verbundenen Dienste täglich nutzen. Monatlich seien es 100 Millionen. Dass die Zahlen wenig aussagen, beschreibt zum Beispiel Jan Firsching auf FutureBiz:
Google rechnet nicht nur Nutzer mit ein, die unmittelbar auf Google+ aktiv sind, sondern auch Nutzer von YouTube, dem Android Market und Google.com. Das relativiert die 100 Mio. Nutzer schon kräftig.
Man könnte noch einen Schritt weiter gehen, wie Martin Weigert von Netzwertig vor knapp zwei Wochen, als er schrieb, die Tage des Netzwerks seien gezählt. Er sei auf Google Plus nur noch aktiv, wenn er einen Beitrag seines Blogs verlinken will. Senden und nicht lesen.
G+ wird zur Xing-Alternative
Das ist hart, aber nachvollziehbar, denn Google Plus tut sich bisher schwer mit einem Stummschaltknopf. Und die Frage bleibt, wie viel man sich dort letztlich wirklich mit anderen austauscht. Facebook etwa benutzte ich privat, um mit meinen wirklichen Freunden und dem erweiterten Bekanntenkreis in Verbindung zu bleiben. Wenn einer davon zu viel postet, dann beende ich einfach das Abo, wie es neuerdings heißt, bleibe aber befreundet. Auf Google Plus habe ich nur die Möglichkeit, einzelne Beiträge auszublenden oder eine Person zu blocken. Das eine ist zu schwach, das andere übertrieben. Mittlerweile habe ich gut 600 Personen in meinen Kreisen. Es waren einmal rund 150, bis mich jemand in einen Blogger-Circle gesteckt haben muss und ich seitdem alle anderen in dem Circle ebenfalls als Kontakte habe. Ich kann hier nur noch einstellen, ob ich viel, wenig oder gar nichts aus diesem Circle hören möchte. Personen stumm schalten könnte ich nur, wenn ich ihnen nicht mehr folgen würde.
Aber das will ich eigentlich gar nicht. Denn anders als viele Kritiker sehe ich einen Nutzen in Google Plus. Das Netzwerk hat sich als bildgewaltige Alternative zu Facebook und Twitter entpuppt. Interaktion findet ganz sicher statt. Und als Kontaktnetzwerk sehe ich G+ immer mehr als Alternative zu Xing. Seine Kontakte weltweit einfach managen, die dann auch noch etwas zu sagen haben, ohne dass sich die Plattform selbst zu ernst nähme, das hat durchaus einen Reiz. Google Plus ist für mich aber nicht sozial in dem Sinne, dass man sich dort mit seinen Freunden austauscht. Man haut einfach raus, in der Hoffnung, dass da schon jemand mitliest und jemand es weiter verbreitet. Man hat keinen Geburtstagskalender und vor allem hat man dort keine Freunde. Man hat Kontakte, Menschen, mit denen man beruflich zu tun hat. Niemanden, den man zu seiner Geburtstagsfeier einladen würde. Das ist nicht sozial, das ist pragmatisch. Und deswegen halte ich es für den falschen Ansatz, dass Google alles verplusst, was nicht niet- und nagelfest ist.
(Jürgen Vielmeier)
Ich würde ja gerne google+ mehr benutzen damit ich mich endlich von diesem F*** löschen kann. Aber leider nutzt es niemand aus meinem Bekanntenkreis mit dem ich in Kontakt bleiben möchte. Das ist nämlich auch meine einziger gewünschter Benefit an ein Socialnetwork. Ich möchte unkompliziert global mit Personen die mich interessieren in Kontakt bleiben. „Mehr“ nicht.
Das was du alles mit google+ anstellst und die Probleme auf die du dadurch gestoßen bist habe ich bei weitem noch nicht erlebt. Wie gesagt, bei mir geht bei g+ auch nicht viel ab. Es sieht nur schön aus.
Aber so unterschiedlich können die Nutzungsgewohnheiten des gleichen Dienstes sein. Ich bin überzeugt das eine 16-jährige Dustin-Bieber-Fan-Tussi google+ wiederum komplett anders benutzt als wir und das vielleicht total hip und sau geil findet wenn sie sieht wer heute nachmittag ihren Vampirfilm auch gesehen hat?
Klar hats Vorteile. Aber irgendwann ist man auch davon genervt, wenn ein „Soziales Netzwerk“ alles überwacht und sofort alle Freunde zuspammen will, was man gerade liest, sieht oder hört.
Ich kauf mir ein Buch und sofort kommt G+ an „empfehle es allen deinen Freunden!“
He, ich geh gleich auf Klo, will Google+ der halben Welt empfehlen, ebenfalls sche**** zu gehen??
Ich habe oftmals einen völlig anderen Geschmack als meine Freunde. Es interessiert mich nicht die Bohne, was sie sich für Bücher kaufen. Wenn sie denken, es könnte mir gefallen, sagen sie es mir schon. Da braucht mich kein Automat zuspammen.
ich mag google+, gerade mit der page-funktionalität könntest du beruf (blog) und privat einfacher trennen… und hättest weniger „spam“ im stream.
ausserdem finde ich mit den circles kann man dies gut trennen. klar „alle“ ist übervoll aber wenn ich überblick will über freunde kannste die ja in nen eigenen circle hauen hast es dann auch wieder mehr übersicht. und wenn du ein video teilen willst, würde ich das eh nie public oder alle circles teilen. meistens poste ich es eh nur dem circle vip der ca 5 wichtigste freunde umfasst… will auch nixht dass alles alle Freunde (echte freunde) sehen…
[…] Google Plus: Das unsoziale Netzwerk | Basic Thinking […]
Diese ganze Soziale Netzwerke vor allen FB und Google + haben durchaus eine Berechtigung. Nur muss es endlich möglich sein für jeden Nutzer seine „Freundeskreis“ genau definieren zu können.
Vor allen wenn ein virtuellen Freund dich einfach so verlinkt das du plötzlich mit mehrere wildfremden verbunden bist und die, dir dann auch noch jeden Mist senden dürfen, stellt sich die Frage vom Nutzen schon recht bald.
Das Google + im Gegensatz zu FB ein schweren Stand hat, hängt vor allen damit zusammen das FB früher da war.
Nur müssen sich alle soziale Netzwerke die Frage stellen welche wirkliche nutzen es den Leuten bringt da aktiv mitzumachen.
Zwar ist bis jetzt eine rege Nutzung von FB zu beobachten, aber hier stellt sich die Frage wie die Zukunft aussieht?
Vor allen weil es kein „Neuheitsfaktor“ mehr gibt, wird es durchaus dazu kommen das viele Nutzer wenige Zeit bei FB unterwegs sind. Und auch manche werden sich vielleicht ganz davon verabschieden.
Dies alles kann dazu führen das z.B FB schon in ein paar Jahren kaum mehr so eine Stellung hat wie heute noch. Sicherlich ganz weg wird es nicht sein, aber wenn die Leute FB nicht mehr als Must Have betrachten wird Mr Zuckerberg und seine Aktionäre bald in die Röhre schauen müssen.
Vor allen muss bedacht werden das z.B FB bisher mit Geld zugeschüttet wurde, obwohl deren eigentlichen Ertrag bezogen auf die Zahl der Nutzer nur sehr mäßig ist.
Es entsteht fast schon jeden Monat ein neues großes Netzwerk. Das sind alles Trittbrettfahrer.
Toll geschrieben und mir aus der Seele gesprochen. Bin eigentlich zu G+ weil ich na einer Alternative für FB gesucht habe und fast alle Dienste von Google nutze. Nun ist die Ernüchterung da, wie du schon angesprochen hast, nutze ich derzeit G+ fast nur noch als Bookmark Dienst. Blog Artikel rein und gut. In wie weit Google + mein Leben weiter mit bestimmen wird kann ich jetzt noch nicht sagen.
Ich nutze zum Beispiel Google plus um meine Fotos publik zu machen. Google Plus hat eine riesige Foto Community. Bei mir hat Google Plus Flickr eigentlich komplett abgelöst. Man kann viel einfacher Aufmerksamkeit und Feedback erhalten als bei anderen Plattformen. Unter den Leuten denen ich folge, sind auch kaum persönliche Kontakte. Durch diese Vielschichtigkeit bekommt man aber sehr viele und unterschiedliche Informationen und Einblicke. Daher kann man Facebook und Google Plus sehr gut nebeneinander nutzen.
Vielleicht liege ich auch falsch aber gibt es nicht durch die Kreise etwas viel umfangreicheres als einen Stummschaltknopf?!
Erstelle doch einfach einen Kreis „stumm“ und schiebe Deine Kontakte dort rein. Du bist weiter „befreundet“ und über denn Kreis kannst Du selbst festlegen, wie stumm wirklich die Kontakte sein sollen oder macht der Facebook Stummschaltknopf noch etwas anderes?
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Vor Allem die Alternative zu Xing ist in meinen Augen auch der große Vorteil von G+. Einfach einen neuen Circle erstellen und alle #interessanten Leute reinstecken. Eine „Rundmail“ mit dem Anliegen schreiben und mit hoher Sicherheit auch das gewünschte Feedback erreichen. Es gibt doch bereits genug Beispiele, bei welchen so in nur ein paar Minuten z.B. ein Synchronsprecher fürs eigene Projekt gefunden wurde.
Also ich finde G+ fürs B2B spitze.
Ich bin auch überhaupt nicht begeistert von Google+. Facebook nutze ich privat und unterhalte mich dort mit alten Freunden. Auf Google+ poste ich nur interessante Sachen aus meinen Blogs, weil Google das gefallen könnte. Auf Google+ sind außerdem meiner Erfahrung nach auch nur andere Webmaster und keine sonstigen Personen angemeldet.
[…] eine Geisterstadt oder wie eine Wüste, in der jeder unreflektiert postet, die Anwender aber wenig miteinander kommunizieren. Dem will das Unternehmen damit nun eindeutig entgegen […]
Wieso schreiben sie „verplusste“ mit zwei „s“????
@Marko: Wie denn sonst?
[…] soll nur aus Google Plus werden? Wöchentlich liest man neue Meldungen, wie wenig aktiv die Nutzer in Googles Social […]
Xing und Google+! und Facebook.
Wer hat die Zeit das alles zu pflegen?!