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Wie einst Bill Gates: Linus Torvalds ätzt gegen Linux-Distribution


Linux-Vater Linus Torvalds hat in einem Beitrag auf seinem Google-Plus-Account erstaunlich drastische Worte gefunden – und der Geisterstadt Google Plus damit neues Leben eingehaucht. Stopp, halt, es geht hier nicht um Google Plus, sondern um Linux. Torvalds testete OpenSuse auf seinem MacBook Air und fand ein paar Dinge, die ihm so gar nicht gefielen. Seine Tochter Daniela, die das Notebook mit in die Schule nahm, habe Torvalds angerufen, um ihm mitzuteilen, dass sie das Root-Passwort brauche – um einen Drucker anzuschließen. Torvalds:

„Welcher Idiot auch immer gedacht haben mag, es wäre ‚hohe Sicherheit‘, das Root-Passwort für solch alltägliche Dinge einzufordern, ist doch geisteskrank.“

Derjenige könne sich auch direkt umbringen, die Welt sei dann ein besserer Ort, so Torvalds wörtlich. Sein Gesamturteil über OpenSuse ist vernichtend. Es habe ihn Wochen gekostet, um Entwickler via Bugzilla dazu zu animieren, bei einfachen Dingen wie dem Ändern der Zeitzone oder dem Einwählen in ein WLAN nicht das Admin-Passwort zu verlangen. Bei der Zeitzone warte er noch heute darauf.

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Empfehlen könne er OpenSuse zumindest im Leben nicht. Die Nutzer fragte er anschließend, welche Linux-Distribution er denn überhaupt für sein MacBook Air verwenden könne. Einige rieten ihm zu Mint, Ubuntu oder Debian. Andere schlugen vor, er solle ein anderes Notebook verwenden – wie auch immer das sein Passwort-Problem lösen würde.

Linux auf dem Desktop hat die Nische nie verlassen. Laut Zahlen von NetMarketShare stieg der Marktanteil zwischen Februar 2011 und Januar 2012 immerhin von 1 auf 1,5 Prozent. Mac OS (6,4 Prozent) und Windows (92 Prozent) kratzt das aber nicht die Bohne. Auf Servern und mobilen Systemen (Android, Boot to Gecko) ist Linux allerdings weit verbreitet.

Torvalds Wutausbruch erinnert an eine E-Mail, die Microsoft-Gründer Bill Gates im Jahre 2003 an hochrangige Manager in seinem Unternehmen schrieb. Er stellte darin dar, wie er vergeblich versucht hatte, den Windows Movie Maker zu installieren. Mit der Benutzerfreundlichkeit von Windows sei er komplett unzufrieden. Bis Windows dann benutzerfreundlich wurde, dauerte es allerdings noch ein paar Jahre…

(Jürgen Vielmeier, Bild: TheDucks (CC))

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

15 Kommentare

  • „– und der Geisterstadt Google Plus damit neues Leben eingehaucht. Stopp, halt, es geht hier nicht um Google Plus,“

    Sowas nervt unendlich.

  • Linus hat Recht – Linux ist und bleibt für normale Endbenutzer Frickelkram und genau so sieht es auch in der Androidwelt aus … Was kann man den so geiles mit Linux out of the Box machen – Mails schreiben, Surfen, Musik hören, Videos schauen – und danach ???

  • @3 Zitat:
    „Was kann man den so geiles mit Linux out of the Box machen – Mails schreiben, Surfen, Musik hören, Videos schauen – und danach ???“

    Und mit Windows?

    – Ohne ein Office kann man keine Dokumente bearbeiten… wie bei Linux auch,

    – Ohne Spiele kann man nix Spielen… wie bei linux auch,

    – Ohne Videocodecs geht kaum ein Film… wie bei Linux auch,

    – Ohne ordentliche Firewall & Antivirus ist man nicht geschützt……. wie bei Linux auch (Stop, die Linux- firewall ist recht gut zu gebrauchen)

    Am ende nehmen sich beide Betriebsysteme nix ab, sind halt beide mit Grundfunktionen ausgestattet. Wenn Du mehr willst musst Du kaufen, oder Freware downloaden.

  • Wenn Linux nur 1% Interessiert eignet es sich doch hervorragend wieder mal zum Bashing denn Minderheiten haben es halt Schwer.
    Also wenn die Eingabe eines Root-Passwort für die Druckberechtigung von OpenSuse das größte Problem darstellt ?
    Nun gut das die Windows Benutzer davon Verschont bleiben sie sind, da sie ja schon mit ihrer Firewall und Antivierenprogramm überfordert aind.

    Linux Distributionen haben auch nicht den Anspruch ein Betriebssystem für „Jederman“ zu Sein, dort stehen oftmals andere Aspekte im Vordergrund und für eine Enterprise – Version sollte eine Root-Passwort geschützte Druckberechtigung durchaus angebracht sein können?
    Natürlich es es nichts für die Internet Ausdrucker 😉

  • @3 (Ert) Zitat:
    „Linus hat Recht – Linux ist und bleibt für normale Endbenutzer Frickelkram und genau so sieht es auch in der Androidwelt aus “

    Du hast ja noch gar nicht mal richtig verstanden was er damit gemeint hat. Er hat OpenSuse kritisiert, und nicht Linux im allgemeinen. Es war aber klar, dass diverse Leute dies wieder dazu verwenden, um gegen Linux zu stänkern. Linux ist eben kein Frickelkram. Vielmehr wird das nur von denjenigen behauptet, die nicht imstande sind sich mit einem neuen System zurecht zu finden.

    „… Was kann man den so geiles mit Linux out of the Box machen – Mails schreiben, Surfen, Musik hören, Videos schauen – und danach ???“

    Offensichtlich verwendest du deinen PC ausschließlich zum Spielen. Von so jemandem kann man nicht erwarten, dass er einen besonderen Nutzen von Linux ziehen kann. Frickelkram ist Linux deswegen aber noch lange nicht. Übrigens, wie schon von „Nothing“ erwähnt, kann man mit Linux „out of the box“ viel mehr machen als mit Windows.

  • Nach dem ich ein halbes Jahr damit verbracht habe, im Terminal auf meinem Meego-Netbook irgendwelche Pakete zu installieren (und in 70% der Fälle gescheitert bin, da irgendwelche dependencies fehlten), bin ich nun auf Ubuntu umgestiegen. Mal gucken ob sich das besser macht. Noch keine 100%ige Zufriedenheit, aber immerhin vielversprechend. Ich habe jedenfalls noch kein Kommando in irgendwelche Konsolen eintippen müssen, so weit so gut.

    Hätte ich nur einen PC zum Arbeiten, würde ich mir das gut überlegen mit Linux…

  • Ich persönlich kann Suse auch nicht leiden. Die benennen mir zu viele Dateien und Pfade einfach anders als man das unter Linuxen gewohnt ist.

    Deswegen nutze ich die schlicht nicht. Sollte er genauso machen!

  • Ich konnte dem Linux System nie etwas abgewinnen. Nach einem Tag „rumfrickeln“ hab ich es gelöscht und nutze wieder die „Allerwelts“-Betriebsysteme Windows und MacOS.
    Die Reaktion „Derjenige könne sich auch direkt umbringen, die Welt sei dann ein besserer Ort, so Torvalds wörtlich.“ halte ich für sehr überzogen, beinahe cholerisch.

  • hahahahahaha, ihr seid doch allesamt solche trottel, selbst der autor hat nichts gepeilt
    🙂
    selten so gelacht…

  • Hmmm, öi, von herum frickeln kann bei Linux doch gar keine Rede sein?!

    Wer sich halt an den Windows Klicki-Bunti Desktop gewöhnt hat und sein „System“ mit all den Drop-Down Boxen und bunten großen Icons nach dem Trial-And-Error Prinzip zu konfigurieren gewohnt ist, sollte zu diesem Thema mal ganz leise sein 🙂

    Bei Linux war schon immer klar im Vorteil, wer Anleitungen lesen konnte. Scheint ja leider nicht die Mehrzahl der User zu sein 🙂
    Und in Hinblick auf rätselhafte Fehlfunktionen und plötzliche Ausfälle von Netzwerk, Druckern o.ä. ist Windows erfahrungsgemäß eher das qualitative Schlusslicht.

    Jedenfalls hatte ich als Linux User bisher weitaus weniger Probleme als die Leute, die Windows wegen irgend welcher Probleme dauernd neu installieren. Und ich bin schon lange nicht mehr oft in der Shell unterwegs 🙂

    Linus hat aber Recht mit SuSe. Seit die nicht mehr eigenständig sind ist nicht nur die Qualität gesunken sondern es sind auch die Preise gestiegen. Fail.

  • Mir gefällt die Überschrift nicht.
    Der eilige Leser könnte lesen „Linus T. ätzt gegen Linux“
    ein simples „eine“ vor Linux Distri hätte eine gute Wirkung auf die Überschrift.
    auf der anderen Seite finde ich es gut, wichtig und witzig was Linus da geschrieben hat.
    Auch ich habe schon ab und an Verbesserungsvorschläge die eben dieses „ich brauch ROOT“ Problem in Bug-Tracking-System verschiedener Entwickler eingekippt. Da wird sich dann ohne Witze JAHRELANG drüber ausgelassen, dass das ja nicht sein kann, dass der Benutzer das selber kann, weil äh ja es wäre zu viel Aufwand wenn der arme arme Root dann hinterher in seinem gesamten Netzwerk rumlaufen müsste und das manuell wieder zurückstellen müsse.
    Weil so ein zusätzlicher Drucker an der Schule von seiner Tochter Linus bestimmt MEGA aufregen würde, und er den gerne wieder löschen wollte. äh klar?!
    Konkretes Beispiel: Addons in Firefox (aus irgendwelchen abstrusen rechtlichen Gründen heißt das Programm unter Debian Iceweasel) werden bei Installation direkt für ALLE Anwender aktiv. das heißt, wenn Alice das tolle „ich will das alles blinkt wie ein Regenbogeneinhorn aus dem Toys’r’us“-Addon installiert, wird dieses Addon für Bob beim nächsten Start ebenfalls aktiviert.
    Die Entwickler kümmert es nicht, dass Bob vor lauter Geblinke eine viertel Stunde braucht um das Menü wiederzufinden in dem man Addons deaktiveren kann.
    Benutzerfreundlich ist anders, liebe Entwickler.
    Auch wenn ihr eure Freizeit investiert um für uns bessere Software zu entwickeln, seid ihr keine Alleinherrscher im Land der Software.

  • Naja…ich komme mit Linux auch nicht zurecht aber es ist nicht wegen Linux, sondern wegen mir, weil mir einfach die Zeit und Energie fehlt um alles zu lernen. Sicherlich ist Linux aber viel besser als Windows, wenn man damit umgehen kann. Deshalb verstehe ich den „Shitstorm“ hier in den Kommentaren über Linux nicht.

  • Gerade schlage ich mich auch mit OpenSuse 13.1 rum. Linus hat Recht. Das ist Quatsch. Er sollte vielleicht mal einen Blick aug Erculianis „SABYON“ werfen. Das ist „Out of the Box“ par ecellence. Für eiun Linux.

    Und an die WinTendo User: Das Windows 10 ist ne richtig gute Sache, ehrlich. Und man kann es auch mit ksotenloser Software beschicken wie Openoffice, The GIMP etc.