Gerade bei Nachrichten, die die ganze Welt bewegen, fragt man sich oft, wo sie eigentlich ihren Ursprung fanden. Im Falle von Osama bin Ladens Tod war es ein Nachbar in bin Ladens Aufenthaltsort Abottabad, der von mysteriösen Hubschrauberflügen mitten in der Nacht berichtete. Im Falle von Whitney Houston hat das Magazin Mediabistro jetzt die Geschichte der Meldungen auf Twitter zurückverfolgt und eine interessante Grafik dazu (oben) verbreitet.
Demnach war Twitter wieder einmal das schnellste Medium, Privatpersonen etwa eine Stunde früher dran als die Nachrichtenagentur AP. Es war eine Nutzerin namens Brittany J. Pullard, die am 12. Februar um 16:02 Uhr Ortszeit folgenden Tweet über ihren Blackberry absetzte:
Is Whitney Houston really dead?
— Brittany J pullard (@BarBeeBritt) Februar 12, 2012
Unklar, woher sie ihre Informationen hat. Die Polizei von Beverly Hills hatte erst sieben Minuten davor, um 15:55 Uhr Ortszeit, den Tod Houstons bestätigt. Nur drei Personen retweeteten Pullards Nachricht. 13 Minuten später, um 16:15 Uhr, folgte der nächste Tweet von Aja Dior Navy, angeblich die Nichte von Houstons Frisörin, die die Sängerin tot in der Badewanne gefunden hatte:
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omgg , my aunt tiffany who work for whitney houston just found whitney houston dead in the tub . such ashame & sad 🙁
— Aja Dior M. (@AjaDiorNavy) Februar 12, 2012
15 Minuten später, um 16:30 Uhr Ortszeit, folgte ein weiterer Tweet des Nutzers @ChileMasGrande. Er schrieb:
My sources say Whitney Houston found dead in Beverly hills hotel.. Not in the news yet!!
— Big Chorizo (@chilemasgrande) Februar 12, 2012
Er teilte dem Techblog Mashable mit, er habe seine Information von einem Familienmitglied Houstons erhalten und sie auf Twitter weiterverbreitet. Erst eine knappe halbe Stunde später, um 16:57 Uhr, twitterte die Nachrichtenagentur AP von Houstons Tod und bezog sich dabei auf ihre Sprecherin Kristen Foster:
BREAKING: Publicist Kristen Foster says singer Whitney Houston has died at age 48
— The Associated Press (@AP) Februar 12, 2012
Erst nach der Meldung von AP verbreitete sich die Nachricht auf Twitter wie ein Lauffeuer. Allein in der ersten Stunde nach dem Tweet von AP wurden 2,5 Millionen Tweets mit Bezug auf Houston abgesetzt, teilweise mehr als 10.000 Tweets pro Sekunde.
(Jürgen Vielmeier)
Dazu übrigens ist folgender Beitrag interessant: http://edition.cnn.com/2012/02/13/tech/social-media/twitter-not-always-right/index.html
Aber das das „Medium“ Twitter etwas zu erst hat ist glaube ich ein Apfel mit Birnen vergleich. Das „Medium“ Nachrichtenagentur AP hat es ja auch getwittert. Es ist nur auch so, dass Zeugen nicht nur über die Medien, sondern auch direkt etwas posten können. Ohne einen Multiplikator (Medien) kommen Nachrichten wie man sieht aber zumindest aktuell nicht aus
Spannend so eine Informationsverbreitung mal zurückverfolgen zu können. Das Twitter das schnellste Medium war ist nicht weiter verwunderlich.
Natürlich traurig das sie gestorben ist, aber interessant zu sehen wie sich das verbreitet. Bei kleinen Twitter Usern geht das ja nicht allzu schnell..
Grüße, Vincent
Ich find’s überhaupt nicht traurig. Traurig sind andere Geschehnisse.
Kleine Twitter-User sollten eben per @… jene Twitter-User anschreiben, die auf Twitter eine Grösse sind. Dann geht die Post ab, wenn man eine Headline zu verbreiten hat.
Wer mir Nachrichten mit einer Reply schickt, in der Hoffnung, dass ich sie für ihn weiterverbreite, wird von mir geblockt.
Sehr interessant zu lesen, wie sich eine Message im Internet verbreitet. Das Twitter hierbei wieder mal das schnellste Medium ist, verwundert mich eigentlich nicht sonderlich.
Der Tod von „jungen“ Weltstars in der heutigen Zeit ist echt erschreckend! Tragisch so etwas. Schlimm ist dabei auch zu sehen, dass anscheinend weder die Familie, die Freunde oder die Manager genug Einfluss hatten, um den Betroffenen zu helfen.
[…] Pete Cashmore beschreibt die mögliche zukünftige Rolle der Medien in Zeiten von Social Media. Das Kern-Element: Vertrauen. Medien sollen Vertrauen schaffen und zwar in erster Linie durch korrekte und geprüfte Informationen. Schnelle ungeprüfte Meldungen würden zwar kurzfristig für Traffic sorgen, auf lange Sicht aber dazu führen, dass man seltener auf Twitter und Facebook geteilt wird. Er greift auch das Beispiel Whitney Houston auf, wozu auch Basic Thinking einen kurzen Beitrag veröffentlichte. […]
Das letztendliche Ergebnis hier verwundert mich nicht besonders.. natürlich ist die Information zuerst bei Privatpersonen durchgesickert. Der Graph verdeutlicht es allerdings sehr schön..