Auf einmal weg: Vergangenen Dienstag staunten die Betreiber des Stadtportals Muenchen.de nicht schlecht: Ihre offizielle Facebook-Seite mit mehr als 400.000 Fans war auf einmal verschwunden. Bis dahin hatte man sie unter facebook.com/muenchen finden können. Sucht man zur Stunde auf Facebook nach „München“, findet man nur eine private Seite mit knapp 8.000 Fans oder eine veraltete Fan-Seite mit 33.000 Fans. Die offizielle Fan-Seite der bayerischen Landeshauptstadt ist seit gut einer Woche weg.
Update, 17 Uhr: München ist wieder da und jetzt unter der Endung Stadtportal.Muenchen erreichbar. Laut den Betreibern werde es aber noch ein paar Tage dauern, bis alle Fans umgezogen sind. Zur Stunde hat die neue Seite erst gut 1.000 Fans. /Update
Wie man sich denken kann, haben die Betreiber versucht, wieder online zu gehen. „Wir hatten schon große Schwierigkeiten, einen Ansprechpartner zu finden. Bis heute haben wir keine offizielle Auskunft erhalten“, erklärte mir Lajos Cserny, Geschäftsführer des Stadtportals Muenchen.de gerade am Telefon. „Erst über informelle Kanäle haben wir erfahren, dass Facebook da in den USA wohl etwas umgestellt hat.“ Problem sei offenbar gewesen, dass Facebook die Vanity-URL facebook.com/muenchen nicht mehr gefiel. Städte sollten offiziell andere Bezeichnungen bekommen. Und da wurde die Seite einfach mal abgeschaltet, bevor die Betreiber den Grund erfuhren.
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Bislang nur eine Vermutung
Cserny kann die Art und Weise nicht so ganz fassen: „Für uns kam das völlig überraschend und ohne Vorwarnung.“ Es sei ein extremer Rückschlag gewesen: „Die Community, die wir in den vergangenen Jahren aufgebaut haben, war von einen Moment auf den anderen nicht mehr da.“ Dabei ging es nicht nur darum, dass Anfragen von Besuchern und Bewohnern der Millionenstadt plötzlich ins Leere liefen. Es ging auch um den guten Ruf der Stadt, und für die Betreiber spielen da auch wirtschaftliche Faktoren mit: „Wir haben einen großen Teil des Traffics für Muenchen.de von unserer Facebook-Seite gewonnen.“
„Aus Kreisen von Facebook“ habe man dann schließlich erfahren, dass die Seite schon bald unter einem neuen Namen erreichbar sein solle. Welcher das sei, wusste man am Donnerstagmorgen noch nicht. Unklar war lange Zeit auch, was aus den 400.000 Fans würde, die die Seite über die Jahre goutiert hatten. Inzwischen gibt es immerhin eine Art Entwarnung: „Es ist uns aber signalisiert worden, dass wir die bisherigen Fans behalten können“, sagt Cserny.
Aus einer Laune heraus abgeschaltet
München war laut Cserny nur die erste Stadt, die es erwischt hat. Unklar bleibt, warum es gerade die Bayernmetropole traf. Zur Zeit ist nicht bekannt, dass noch andere Städte nicht mehr erreichbar wären. Die Facebook-Seite von Berlin etwa ist mit seinen 1,1 Millionen Fans noch erreichbar, ebenso wie die von Hamburg oder Köln. Die offizielle Facebook-Seite der österreichischen Hauptstadt Wien hingegen ist unter dem Zusatz WienTourismus zu erreichen. Werden sich Stadtportale in Zukunft so abgrenzen müssen?
Schlimmer als die Abschaltung fand Cserny das ganze Procedere: „Es gab keinen Ansprechpartner, an den wir uns wenden konnten. Wir wussten einfach nicht, was los war, und niemand konnte es uns sagen.“ Auch wir haben bei Facebooks offiziellem deutschen Ansprechpartner gerade telefonisch niemanden erreicht. Hätte man nur etwas falsch gemacht oder gegen Facebooks Richtlinien auf irgendeine Art und Weise verstoßen, hätten Cserny und sein Team reagieren können. Aber so? So war ein wichtiger Faktor des Münchner Tourismus und der Stadtinformation von einem Moment auf den anderen nicht mehr da. Einfach abgeschaltet, aus der Laune eines Weltkonzerns heraus – von dem viele Unternehmen inzwischen abhängig sind.
(Jürgen Vielmeier, Bildmontage mit Material von Facebook und Muenchen.de)
Dieses Problem kennt man aber nicht nur von Facebook. Das ist fast allen „Weltkonzernen“ so – sei es Apple, Amazon oder auch Ebay.
Was zahlt die Stadt München monatlich für den Betrieb dieser Facebook-Seite?
Welche Garantien der Erreichbarkeit (SLAs) hat Facebook dafür abgegeben?
Wer einen Teil seiner wirtschaftlichen Existenz in die Hände eines amerikanischen Konzerns gibt, sollte sich über die Risiken bewusst sein.
Das ist eben der Unterschied zwischen einem Grundrecht oder Bürgerrecht in einem z.B. Land und dem „Betreiben“ einer Seite innerhalb eines kommerziellen Konzerns. Der auch noch in einem anderen Land sitzt..
ach München ist verschwunden.. Und? Die meisten FB Seiten sind doch nur dazu da, zu zeigen das man sie mag. Richtige News und so lese ich gar nicht wenn sie in dem Newsfeed bei Facebook erscheinen. Ich denke die Seite wird demnächst wieder erreichbar gemacht werden.
Interessant waere es, wenn Facebook beispielsweise eine Seite der Bundesregierung oder deren Umfeld wegzaubern wuerde.
Vielleicht wuerde sich dann mal jemand bemuehen, rechtlich etwas gegen solch willkuerlich erscheinende und unangekuendigte Akte zu unternehmen.
Das Schlimmste ist dabei ja noch, dass man bei Facebook auch keine Kopie seiner Seite ziehen kann. Eine herkoemmliche Website hat man ja im normalfall als Backup gespeichert, bei Facebook hat man hingegen nichts in der Hand.
Und von denen jemals etwas zu bekommen, daran glaubt wohl keiner wirklich.
Ehrlich gesagt hält sich mein Mitleid da sehr in Grenzen. Wer sich so von einer Firma abhängig macht, bei der man keine Backups oder ähnliches ziehen kann, ist wirklich selber schuld.
Interessanter Artikel mit vielen guten Anregungen. Danke!
Vielleicht ist auch das hier mit Schuld?
http://www.facebook.com/Stadtportal.Muenchen
Auf Kostenloses sollte man sich nicht verlassen…
Wer sich auf ein kostenloses Angebot verlässt kann sehr schnell auf die Nase fallen. Der Aurschrei ist groß, aber im Grunde ist man selber schuld. • Münchner Facebook-Seite mit 400.000 Fans verschwunden Irgendwie ist denen nicht klar, dass Face…
Hallo!
Vermeintliche Social Media Experten hätten m. E. diesen Fall längst in ihrem „Risikomanagement“ aufgeführt, denn der erste und wohl prominenteste Fall in in Europa war jener, der Facebook-Seite von Salzburg , die über Nacht (As to time zones) von einem privaten Betreiber zur Tourismus Organisation Salzburg/Stadt Salzburg – natürlich ohne Information – „gewandert“ gewandert ist. Neben der Tatsache, dass plötzlich die Admin-Rechte erloschen waren, wunderte mehr, dass dem neuen „Betreiber“ alle Fans der „alten“ Seite zugesprochen wurde und damit jede Bemühung, Promotion, Marketing und etwaige Werbekosten etc. des Vorgängers vergebens waren.
In der Tat ist Facebook ein sehr schnelllebiges Geschäft und die Firma folgt ohne Rücksicht auf Verluste einem der Merkmale des Web 2.0 nach O’Reilly: „End of the Software Release Cycle“. Daher sollte es nicht verwunderlich sein, dass Facebooks AGB einem ständigen Wandel unterzogen sind. Als Facebook-Pages im Jahre 2008 einführt wurden, konnte jeder Nutzer eine „Fan Page“ anlegen, ohne einen tatsächlichen Bezug neben des „Fandaseins“ aufweisen zu können. Die Möglichkeit wurde allerdings recht schnell eingeschränkt, so dass man aktuell nur eine Seite betrieben kann, sofern man ein offizieller Repräsentant des Unternehmens etc. ist. Diese AGB wurden alsbald erweitert, so dass auch Länder, Kommunen und Städte ihr Markenrecht schützen können.
Wie es professionell ablaufen kann, zeigt das Beispiel unserer Facebook-Seite Würzburg erleben (www.facebook.com/wuerzburg.erleben), die bei der Gründung nur Würzburg hieß. Um die Interessen aller Beteiligten zu wahren, setze man sich an einen gemeinsamen Tisch und plante zusammen die Umbenennung der Seite. Vorteilhaft war nicht nur in diesem Bezug die Zusammenarbeit mit einer professionellen Agentur (in unserem Fall http://www.facebook.com/myfos ), die über ein gutes Netzwerk nicht zu letzt zum deutschen Büro von Facebook in Hamburg verfügen.
Daher muss ich die verwendeten Worte von Autor und Interviewpartner es Artikels „auf einmal“, „staunen“, „völlig überraschend“, „Vermutung“ usw. entschieden kritisieren. Obgleich so etwas überraschend sein kann, so geschah dieses Vorgehen ncht seitens Facebook, sondern sehr wahrscheinlich auf Belang der Stadt München. Unfair, aber rechtens!
Da sieht man gut, welche Abhängigkeiten im Netz bestehen. Eine Stadt kann vielleicht die verschwundene Seite verkraften, ein Unternehmen das mit der Seite Geld verdient sicher nicht so leicht.
[…] Münchner Facebook-Seite mit 400.000 Fans verschwunden | Basic Thinking about Business, IT, Internet and Blogs […]
Ein Unding von Facebook. Andererseits gucke ich nicht gleich auf Facebook, wenn ich mich über einen Ort informieren möchte, sondern nutze Google.
es gibt auch Alternativen… http://www.google.com/+/learnmore/media/
Die Seite ist wieder da und es gibt eine Mitteilung dazu von muenchen.de
http://www.muenchen.de/meta/presse/facebook.html
Die neue URL lautet http://www.facebook.com/Stadtportal.Muenchen
#15 Anonymous:
Als ob Google noch nie Plus-Profile gelöscht hätte, wenn der Name gegen die Nutzungsbedingungen verstößt.
Warum ich meine Inhalte lieber auf dem eigenen Server habe…
QUOTE:Auf einmal weg: Vergangenen Dienstag staunten die Betreiber des StadtportalsMuenchen.de nicht schlecht: Ihre offizielle Facebook-Seite mit mehr als 400.000 Fans war auf einmal verschwunden. Bis dahin hatte man sie unterfacebook.com/muenchen finde…
Wenn man sowas liest, kann man umso weniger verstehen, dass einige ihre Inhalte zunehmend zu Facebook verlagern (vor allem oft bei Kommentar-Funktionen zu beobachten).
[…] basicthinking Twittern !function(d,s,id){var […]
[…] VorwarnungHandelsblattMünchen bei Facebook verschwundenFreie PresseAbendzeitung München -Basic Thinking (Blog)Alle 19 Artikel » Dieser Beitrag wurde unter München Neues veröffentlicht. Setze […]
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[…] VorwarnungHandelsblattMünchen bei Facebook verschwundenFreie PresseAbendzeitung München -Basic Thinking (Blog)Alle 19 […]
[…] Bleibt also nichts anderes übrig als zu warten und zu hoffen, dass Facebook die Seite wieder online stellt. Mehr erfahrt ihr auf Basicthinking. […]
Kurz angemerkt, weil im Artikel etwas missverstaendlich: die Facebookseite von wien.info heisst schon länger (und ich meine, immer) WienTourismus. Also geändert wurde da nichts, jedenfalls nicht in letzter Zeit.
Facebook ist ohnehin eine Krankheit! Was man wirklich bräuchte wäre ein dezentrales soziales Netzwerk, für das es viele Betreiber gibt. Aber leider gibt es da an Software bisher nur Diaspora, und das einzurichten ist … nunja, eher ungut.
Vielleicht wird das Ganze ja mit Apache Wave (fka Google Wave) besser. Aber wahrscheinlich wird es eher wie mit ICQ: Es wird zum Standard, dem man sich nicht entziehen kann, und die freien Alternativen bleiben Nischenprodukte. Schade.
[…] Basic Thinking: “Auf einmal weg: Vergangenen Dienstag staunten die Betreiber des Stadtportals Muenchen.de nich… […]
Das Phänomen ist bekannt. Dieses Risiko besteht immer, da es FB ziemlich egal zu sein scheint, Seiten einfach zu schließen – und man hat hier kaum eine Möglichkeit zu intervenieren.
Vgl: http://www.vol.at/facebook-dreht-antenne-vorarlberg-freunde-ab/3150126
wenn man sich anmaßt sich auf fb muenchen zu nennen und dann nur geld damit verdienen will, geschieht einem das ganz recht.
sorry für die kritik, aber is so
Fragt sich hier jemand ernsthaft das !? Mit Lokalsten.de werben oder eine offizelle Gruppe bei Städte wäre mein Vorschlag , denn Umstellungen sind üblich , nur ohne ansprech Partner wie eben bei Facebook einfach ein Fiasko , Peperonity.de ist zum beispiel sogar mit allen Mobilen Telefonen erreichbar!!!! Es gibt in Deutschland genügend gute Community’s , also vertrauen wir diesen doch!!!!!
[…] und die Profile einfach löschte. Nicht, dass Facebook das nicht hin und wieder auch mal tut, so wie jetzt beim Stadtportal München oder vor etwas längerer Zeit beim Facebook-Blog facebookbiz (die heißen jetzt nicht ohne Grund […]
Bei so vielen Fans würde ich mich fragen ob da nicht vielleicht andere zusätzliche Fans mit generiert wurden, denn wenn doch besteht immer die Gefahr, dass eines Tages die Webseite dann einfach weg ist.
Das Löschen von Fanseiten ohne auch nur Feedback an den ursprünglichen Betreiber zu geben ist bei Facebook wohl kein Einzelfall.. ist mir auch schon passiert.. für mich definitiv ein „unlike“ wert 😉
ich finde das es mal wieder zeigt wie viel Macht internet Seiten wie FB mitlerweile haben. Ich denke wir sollten uns darum wirklich mal etwas mehr gedanken machen.
[…] Gründen unsere Delighted Magazine Fanpage geschlossen. Uns ist das selbe passiert, wie der Münchner Stadt Fanpage. Nur mit dem Unterschied, dass ein Großteil unserer Fans an eine Seite mit ähnlichem Namen in den […]
[…] -Fanpage wurde aus unerfindlichen Gründen geschlossen. Uns ist das selbe passiert, wie der Münchner Stadt-Fanpage. Nur mit dem Unterschied, dass ein Großteil unserer Fans an eine Seite mit ähnlichem Namen in den […]
[…] ist das selbe passiert, wie der Münchner Stadt-Fanpage. Nur mit dem Unterschied, dass ein Großteil unserer Fans an eine Seite mit ähnlichem Namen in den […]
Unser Site wurde auch Montag mittag abgeschaltet. Keine Ansprechpartner, Standardmails ohne Bezug auf unser Anliegen. Keine Begründung …. einfach nichts. Einfach nur SCHLECHTE Service. So macht man Firmen auch kaputt, die sich mühsam Ihren Kundenstamm dort aufgebaut haben. Einfach nur traurige Wilkür
[…] schrieben neulich darüber, dass die Facebook-Seite der Stadt München mit 400.000 Nutzern temporär gelöscht worden war. Fast jeder zweite Deutsche (38,3 […]
[…] Was sie am Ende genau dazu bewogen hat, lässt sich nur erahnen, aber es scheint eben doch nicht nur mit Facebook und seinen Fanpages zu gehen. Offline wie online macht es eben der richtige Marketingmix und man sollte dem Kunden nicht die entsprechende Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten nehmen. Schon gar nicht, wenn ich mich dann auch noch von einem anderen Unternehmen wie Facebook abhängig macht, die durchaus auch mal eine Fanpage abschalten, wie verschiedene Beispiele zeigen. […]
[…] Anfang des Jahres berichten die Betreiber der Facebook-Fanseite “München”, wie diese “über Nacht” verschwunden ist. Die Nachforschungen ergaben, dass Facebook bald Ortsnamen für allgemeine Ortsinformationen […]
[…] habe ich aber gestern ganz schön geschaut: Nach den Verwirrungen um die Facebook-Seite von München vor ein paar Monaten geht Facebook bei der Umsetzung seiner Nutzungsbedingungen jetzt einen Schritt […]
[…] den Regeln des Gastgebers anzupassen. Und im Extremfall (und der muss gar nicht mal so extrem sein, wie bspw. der Fall des Stadtportals München zeigt), werden Sie sogar rausgeschmissen. So einfach ist das (und tun Sie mir bitte einen Gefallen: […]