Mir fiel gerade ein weiterer Grund ein, warum Facebook über StudiVZ triumphiert hat: Es ist nicht nur die konstante Weiterentwicklung der Plattform. Es ist die Überraschung der Nutzer mit neuen Funktionen. Etwa 25 Millionen Deutsche sind auf Facebook. Die wenigsten davon nutzen ein Musikabo und noch weniger davon haben kürzlich mitbekommen, dass man mit nur einem Klick seine eigene Musik künftig automatisch auf Facebook anzeigen lassen kann.
Folglich werden noch weniger Menschen Facebooks neue Funktion „Listen With“ nutzen. Anfangs. Denn es ist eine Funktion, die durchaus Suchtpotenzial birgt. Wer seine Musik via Seamless Sharing mit Facebook teilt, wird damit künftig zu einer Art Radiostation. Im Chat erscheint dann ein Notensymbol. Freunde können sich mit einem Klick einfach dazu schalten. Es öffnet sich dann eine Art Treffpunkt, auf dem man die Musik hören und gemeinsam dazu chatten kann. Facebook führt die neue Funktion ab heute nach und nach ein, für die Webversion und in Zukunft auch für mobile Geräte. Zumindest Spotify und der gestern in Deutschland gestartete Musikstreamer Rdio sollen die Funktion laut Screenshot anfangs unterstützen. Andere werden folgen.
Vergleiche mit Turntable.fm, Hangouts, WahWah.fm
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Die US-Technikpresse vergleicht diese Funktion mit dem (in Deutschland leider nicht mehr verfügbaren) Dienst Turntable.fm, bei dem jeder zu einer Art DJ wird und Freunde mithören lassen kann. Inside Facebook vergleicht die Funktion mit dem sozialen Online-Treffpunkt Hangouts auf Google Plus. Mich erinnert „Listen With“ am ehesten an das Berliner Startup WahWah.fm, das jeden Mobilfunknutzer zu einer Art wandelndem Radiosender machen will. WahWah.fm hat einen deutlich weiteren Funktionsumfang und wird hübscher daher kommen, soll allerdings nur mobil verfügbar sein – und ist noch nicht gestartet. Derzeit läuft die geschlossene Beta-Phase der iPhone-App.
Turntable.fm-Mitgründer Billy Chasen übrigens freut sich über „Listen With“ und dass das Social Network sich dabei von Turntable.fm habe „inspirieren lassen“. Einen Konkurrenten sieht er darin aber nicht; die Kernfunktion sei eine andere. Einen gravierenden Nachteil der neuen Facebook-Funktion gibt es aber durchaus: „Listen With“ funktioniert nur, wenn die Facebook-Freunde den gleichen Musikdienst verwenden. Und da gibt es alleine in Deutschland derzeit mindestens sieben verschiedene kostenpflichtige Angebote. Wer etwa nur bei Deezer Kunde ist, kann nicht in den Musikstream eines Freundes eintunen, der mit Simfy unterwegs ist. Einen Vorteil könnten hier Dienste wie Tape.tv haben, die kostenlos zugänglich sind und sich ebenfalls über Seamless Sharing in Facebook integrieren lassen.
(Jürgen Vielmeier, Screenshots: Facebook)