Was hat eine Bank eigentlich mit Wurst und Fleisch zu tun? Wenig, sollte man meinen. Alles, so der Eindruck, wenn man gerade die Facebook-Seite der Ing Diba aufruft. Auf der Seite zoffen sich seit rund einer Woche Menschen unterschiedlichster Ansichten, nur niemand zum Thema Tagesgeld, Girokonto oder Jahreszins. Ich hörte davon, dass sich gerade ein Shitstorm auf der Seite ausbreitete und wollte einmal schauen, wie genau soetwas eigentlich aussieht und was passiert, wenn er über ein Unternehmen hereinbricht.
Zunächst einmal ist der Ursprung eines solchen Aufruhrs schwer auszumachen, da Beiträge auf einer Facebook-Seite umgekehrt chronologisch geordnet sind und gegenwärtig etwa im Fünfminutentakt eintrudeln. Im Moment scheint der Protest der Vegetarier und Veganer, den es gegeben haben soll, schon in der Gegenbewegung untergegangen zu sein. Jemand, der ganz sicher nicht viel mit Banken am Hut hat, etwa schreibt: „Lool. Veganer….Danke…. Eure Aktionen bringen mich immer wieder zu Lachen… Schön dass es solche Witzfiguren gibt….“ Der Aufruhr hat sich also mittlerweile von der Bank gelöst und verselbständigt.
„Nichts verstanden von dieser Welt“
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Schuld war dieser Spot oben der Bank mit dem deutschen Basketballstar Dirk Nowitzki. Der kam vor 33 Jahren in Würzburg auf die Welt, wurde in der US-Profiliga NBA zum Star und mit den Dallas Mavericks im vergangenen Jahr erstmals Meister. In dem kurzen Werbeclip kommt er zurück in seine fränkische Heimat, besucht die Metzgerei seiner Kindheit und redet mit den Metzgern darüber, wie er dank Fleisch und Wurst groß und stark geworden sei. Das brachte einige Vegetarier und Veganer gegen den Spot auf. Und so liest man derzeit viele Meinungen wie diese:
„Wer das Problem dieses unsäglichen Spots nur auf die Scheibe Wurst reduziert, hat m.E. nichts verstanden vom Lauf dieser Welt. Ich erwarte dieses Verständnis weder von einer Bank, noch von Werbeleuten in ihren Jobs. Aber wenn man nach Hause geht, sollte man doch sein Herz öffnen, in seinen natürlichen Zustand gehen – und Mensch bleiben. Und dazu gehört Empathie mit den schwächeren Lebewesen auf unserem Planeten.“
Die Masse, wie weiter oben, macht sich darüber lustig und unterstützt die Bank. Und die? Hat eigentlich alles richtig gemacht und früh eine Art Begleitschreiben auf der eigenen Facebook-Seite veröffentlicht, in dem sie um einen höflichen Umgang untereinander bittet. Und weiter nichts. Es geht ihr nicht darum, die Diskussion zu unterbinden – was ja ohnehin nicht möglich wäre. Sie lässt geschehen, was nicht verhindert werden kann und hat sich so ziemlich clever schnell schnell aus der Schusslinie genommen.
Inzwischen kämpfen Gegner des Spots gegen die zahlenmäßige Überlegenheit der Befürworter, dazwischen mischen sich Stimmen, die der Werbeagentur einen Hintergedanken unterstellen und ihr zu der erhöhten Aufmerksamkeit gratulieren. Das Beispiel zeigt, dass Unternehmen das Thema Facebook eigentlich nicht zu scheuen brauchen – solange sie nicht wirklich etwas ausgefressen haben. Zu jeder Kritik gibt es immer auch eine Gegenbewegung. Wer nicht versucht, etwas zu unterbinden, gewinnt dabei mehr, selbst, wenn die Mehrheit der Beiträge negativer Natur ist. Auch die Deutsche Bahn erlebte beim Start der eigenen Facebook-Seite vor einem Monat Überraschendes: dass viele Nutzer das Unternehmen verteidigen und bei all zu überzogener Kritik von sich aus die Nörgler kritisieren.
Ein Shitstorm ist deswegen auf der Seite der Ing Diba gar nicht mehr zu erkennen. Nur ein deutlich erhöhtes Besucheraufkommen.
(Jürgen Vielmeier)
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