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Fusion Garage ist pleite, hinterlässt 40 Millionen US-Dollar Schulden

Grid 10

Das war nur noch Formsache: Fusion Garage ist pleite. Der Hardware-Hersteller aus dem südostasiatischen Stadtstaat Singapur hat bereits am vergangenen Donnerstag ebendort ein Liquidationsverfahren eingeleitet. Die Firma um den schillernden Gründer Chandra Rathakrishnan (Bild oben) und das geplante Tablet Grid 10 hört damit auf zu existieren – und hinterlässt ihren Kreditoren einen Schuldenberg in Höhe von 40 Millionen US-Dollar.

Überraschend kommt das nicht mehr, nachdem Rathakrishnan in einem Interview kurz vor Weihnachten den Fortbestand des Unternehmens vom Erfolg bei einer neuen Finanzierungsrunde abhängig gemacht hatte. Dass das schwierig werden würde, hatte er bereits da in Aussicht gestellt. Hardware-Startups seien eben deutlich kapitalintensiver als Gründungen im Software-Sektor und da habe ein kleiner Hersteller neben den Großen wie Apple und Samsung wenig Chancen.

Zweite Chance versaut, Klage läuft

Fusion Garage war vor allem durch die aufwändige Werbekampagne mit dem Tarnnamen TabCo in die Schlagzeilen geraten – die Rathakrishnan später bedauerte. Dadurch seinen Erwartungen geschürt worden, die man letztendlich nicht habe erfüllen können. So wurden nur wenige Tablets überhaupt verschifft. Im November und Dezember hingegen blieben die Interessenten auf ihren Bestellungen sitzen. Von einiger Seite fiel das Wort „Betrug“.

Für Rathakrishnan war Fusion Garage bereits der zweite Versuch, das Spiel der Großen aufzumischen. Bereits 2009 bastelte man zusammen mit dem Techcrunch-Gründer Michael Arrington am „Crunchpad“, das später – ohne Arrington – als „JooJoo“ vorgestellt wurde, aber nie wirklich auf den Markt kam. Arrington wurde von Rathakrishnan ausgebootet und klagte auf Wiedergutmachung, da er sich selbst als Erfinder und Rathakrishnan nur als Erfüllungsgehilfen ansah. Der Prozess dauert bis heute an. Arrington wird natürlich jetzt in seinen Zweifeln von damals bestätigt und warnt davor, „dem Betrüger Rathakrishnan“ noch eine dritte Chance zu geben. Angesichts der unzufriedenen Investoren allerdings unwahrscheinlich, dass er die bekommen wird.

(Jürgen Vielmeier)

Über den Autor

Jürgen Vielmeier

Jürgen Vielmeier ist Journalist und Blogger seit 2001. Er lebt in Bonn, liebt das Rheinland und hat von 2010 bis 2012 über 1.500 Artikel auf BASIC thinking geschrieben.

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